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Der General des Varus (HISTORYA) (German Edition)

Der General des Varus (HISTORYA) (German Edition)

Titel: Der General des Varus (HISTORYA) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aurélie Engel
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Niemals!“, flüsterte sie, dann raffte sie ihre Rocke und sprang auf.
    Der Römer prallte zurück, als sei ihm ein Geist erschienen. Juna fixierte ihn wortlos, die kleine goldene Sichel fest in der Hand.
    Der Römer brauchte einen Moment, um sein vor Schreck scheuendes Pferd zu beruhigen, dann drehte er sich wieder zu ihr.
    „ Salve“, sagte er dann.
    Juna, die mit römischen Gebräuchen durchaus vertraut war, verstand seinen Gruß. Doch sie reagierte nicht darauf.
    „ Seid gegrüßt“, sprach der sie dieses Mal auf germanisch an. Er kam noch einen Schritt näher und streckte ihr die offene Handfläche entgegen, was allgemein als Zeichen friedlicher Absichten gedeutet wurde.
    Juna jedoch, die ja immer noch mit einem körperlichen Übergriff rechnete, hatte entschieden etwas dagegen, dass er noch näher kam. "Wage es ja nicht, Römer!"
    Sie beobachtete, wie sein Blick von ihren funkensprühenden Augen über das kampfeslustig vorgereckte Kinn bis hinab zu der kleinen goldenen Sichel glitt, mit der sie ihn vermutlich kaum mehr als pieksen konnte. Juna zog drohend die Augenbrauen zusammen und hoffte inständig, dass er sich wenigstens ein klein wenig von ihr beeindrucken ließ.
    Leider schien es überhaupt nicht zu funktionieren, denn das Einzige, was er tat, war zu lächeln. Es war ein umwerfendes Lächeln mit herrlich perfekten Zähnen in diesem gebräunten Gesicht, dessen glatte, bartlose Haut selbst im fahlen Licht eines beginnenden Tages einen bronzefarbenen Schimmer besaß.
    "Ich tue dir nichts, solange du mir nichts tust", sagte er dann, zwar immer noch lächelnd, aber wenigstens mit einem winzigen bisschen Anerkennung in der Stimme.
    "Das will ich dir auch raten!", bluffte Juna.
    Der Römer schaute wieder auf ihren winzigen Dolch, sein Lächeln wurde noch breiter und dann sah er sie wieder direkt an. "Du bist ja schließlich gut bewaffnet."
    Juna nickte, nicht ganz sicher, ob er das nun ernst meinte oder nicht.
    "Wie wäre es mit einem kleinen Waffenstillstand für die die Dauer unserer Unterhaltung?"
    Juna kniff die Augen zu Schlitzen, denn sie hatte immer noch das Gefühl, dass er sich irgendwie über sie lustig machte. Dann nickte sie langsam.
    "Du zuerst!"
    Natürlich hatte sie gedacht, er würde zu seinem Pferd gehen und die dort versteckten Waffen vor ihr auf den Boden legen, so wie man es bei einem Waffenstillstand von Mann zu Mann nun mal machte. Doch das tat er nicht. Stattdessen schlug er seinen langen tiefroten Umhang zurück und Juna wurde ein wenig schwindelig bei diesem Anblick. Zuerst zog er lässig ein ziemlich beeindruckendes Schwert aus einer ledernen Scheide und warf es auf das dunkle Gras zwischen ihnen. Dann zauberte er drei Wurfmesser hervor, die er ihr ebenfalls zu Füßen fallen ließ. Zum guten Schluss zog er sich den gut versteckten Köcher eines Kriegsbogens über den Kopf und ließ den Bogen dazu direkt folgen. Juna sah ihm wie versteinert dabei zu. Dann bückte er sich und zog aus je einem Holster am Oberschenkel ein langes Messer mit bedrohlich gezackter Klinge.
    "Oh", machte Juna, als er endlich fertig war. Und ja, natürlich hatte er sich über sie lustig gemacht, als er gemeint hatte, sie wäre "gut bewaffnet". Er hätte sie innerhalb von Sekunden mit diesem Waffenarsenal überwältigen, töten können und er hatte so getan, als stelle sie ein ernst zu nehmenden Gegner dar! Was musste es ihm einen Spaß gemacht haben, sie so vorzuführen.
    Und nun besaß dieser Römer auch noch die Frechheit sie so von oben herab anzugrinsen.
    "Das war jetzt lustig, ja?", fragte sie und sah ihn an, wie eine Mutter, die ihr kleines Kind tadelt.
    Er zuckte die Schultern. "Die tödlichste Waffe ist harmlos gegen die Wut einer Frau." Er grinste erneut. "Das pflegte mein Vater immer zu sagen."
    "Aha", erwiderte Juna, immer noch unschlüssig, was sie eigentlich von ihm und seinem seltsamen Benehmen halten sollte.
    "Lass nur", warf er ein, als sie ihre Sichel auf seinen Berg Waffen fallen lassen wollte. "Das kleine Ding wird ja bloß schmutzig."
    "Das kleine Ding" war im Übrigen die einzige Waffe, die sie diesem Todfeind entgegenstellen konnte. Etwas zerknirscht ließ Juna die Sichel sinken.
    "Hast du einen Namen?"
    "Der geht doch nichts an, Römer!", blaffte sie intuitiv. Sie sah wie er die Stirn kraus zog, eine Geste, sie ihn im Übrigen noch attraktiver machte und sie schämte sich ein wenig über ihren barschen Ton. Er war zwar der Todfeind, aber er war einigermaßen höflich gewesen und es

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