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Der General von Dorsai

Der General von Dorsai

Titel: Der General von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Donal. „In einer Situation, in der der Kampf von Freiländern gegen Freiländer mehr Profit verspricht als die Garantie.“
    „Wie wäre das möglich?“
    Donal zögerte. Er war nahe daran, den Verdacht auszusprechen, den er insgeheim hegte. Dann aber kam er zu dem Schluß, daß er noch nicht konkret genug war, um ihn dem Marschall vorzutragen. Vielleicht schwächte er sein Argument statt dessen sogar ab.
    „Ich weiß nicht“, antwortete er. „Doch ich würde es für klug halten, dieses Risiko nicht einzugehen.“
    „Ach!“ Galt schnaubte. Seine Finger bewegten sich wieder und fuhren damit fort, die Pfeife zu stopfen. „ Sie müssen den Mann ja nicht abwimmeln – und Ihre Ablehnung vor dem Generalstab und der Regierung rechtfertigen.“
    „Ich schlage nicht vor, Sie sollten ihn sofort zurückweisen“, sagte Donal. „Ich rate Ihnen nur, ihn etwas hinzuhalten. Erklären Sie, daß Sie es nach einer genauen Einschätzung der derzeitigen interstellaren Lage nicht zulassen könnten, Freilands militärischen Schutz durch einen Abzug so großer Kampfverbände zu gefährden. Ihre militärische Reputation ist so groß, daß niemand die Aufrichtigkeit einer solchen Antwort anzweifeln wird.“
    „Ja.“ Galt schob sich die Pfeife zwischen die Lippen und zündete sie nachdenklich an. „Ich denke, ich sollte mir Ihre Empfehlung zu Herzen nehmen. Wissen Sie, Donal, ich glaube, von nun an sollten Sie als mein persönlicher Adjutant ständig bei mir sein, so daß ich sofort auf Ihren Rat zurückgreifen kann, wenn es erforderlich ist.“
    Donal zuckte zusammen.
    „Es tut mir leid, Sir“, sagte er. „Aber ich hatte eigentlich die Absicht weiterzuziehen – wenn Sie mich gehen lassen.“
    Galt nahm die Pfeife aus dem Mund.
    „Oh“, sagte er ein wenig überrascht. „Ehrgeizig, wie?“
    „Zum Teil“, entgegnete Donal. „Aber es ist hauptsächlich deswegen, weil ich es leichter finde, gegen William anzutreten, wenn ich unabhängig bin.“ Galt sah ihn lange und ruhig an.
    „Lieber Himmel“, sagte er dann. „Warum denn diese persönliche Vendetta gegen William?“
    „Ich habe Angst vor ihm“, antwortete Donal.
    „Lassen Sie ihn in Ruhe, dann wird er Sie ganz bestimmt ebenfalls in Ruhe lassen. Er hat sich um wichtigere Dinge zu kümmern …“ Galt brach ab, schob sich die Pfeife in den Mund und biß hart auf den Stiel.
    „Ich fürchte“, sagte Donal traurig, „es gibt zwischen den Sternen einige Menschen, die sich einander einfach nicht in Ruhe lassen können.“ Er setzte sich auf. „Werden Sie mich also von meinem Kontrakt entbinden?“
    „Ich halte niemanden gegen seinen Willen fest“, knurrte der Marschall. „Außer in einem Notfall. Wohin wollen Sie gehen?“
    „Ich erhielt eine ganze Reihe von Angeboten“, sagte Donal. „Aber ich habe mich für eins entschieden, das vom Vereinigten Kirchenkonzil von Harmonie und Eintracht stammt. Ihr Ratsältester hat mir den Posten eines Heerführers für beide Quäkerwelten offeriert.“
    „Der Älteste Strahlende? Er hat bisher jeden Kommandeur mit einem Funken Unabhängigkeit davongejagt.“
    „Ich weiß“, sagte Donal. „Und gerade deshalb erwarte ich, mich besonders hervortun zu können. Es könnte meiner Reputation sehr dienlich sein.“
    „Zum …“, fluchte Galt leise. „Sie denken ständig an Ihre Karriere, nicht wahr?“
    „Sie haben vermutlich recht“, sagte Donal, und seiner Stimme haftete ein Hauch von Kummer an. „So ist das, wenn man mit einer bestimmten geistigen Fixierung aufwächst.“

 
Heerführer
     
    Die Absätze der schwarzen Stiefel verursachten klackende Geräusche auf dem grauen Boden, als der Adjutant durch das geräumige Büro des Verteidigungs-Hauptquartiers von Harmonie schritt und an Donals Schreibtisch trat.
    „Eine Sonderbotschaft, privat und dringend, Sir.“ Er legte ein Mitteilungsband in der blauen Kapsel der gewöhnlichen Nachrichtenverbindung auf das Tischpolster.
    „Vielen Dank“, sagte Donal und schickte ihn fort. Er löste das Siegel des Bandes und schob es ins Abspielgerät. Er wartete, bis der Adjutant den Raum verlassen hatte, dann betätigte er die Starttaste.
    Die dunkle und tiefe Stimme seines Vaters drang aus dem Lautsprecher.
     
    „Donal, mein Sohn …
    Wir haben uns sehr gefreut, dein letztes Band zu bekommen und von deinen Erfolgen zu hören. In den letzten fünf Generationen hat es niemand in dieser Familie in so kurzer Zeit so weit gebracht. Wir sind hier alle sehr stolz auf dich, und wir

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