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Der Genesis-Plan SIGMA Force

Der Genesis-Plan SIGMA Force

Titel: Der Genesis-Plan SIGMA Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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hätten.«
    Gray straffte sich. Dann war es also kein Zufall gewesen. Die junge Frau war ihm tatsächlich gefolgt.
    »Bertal!«, rief sie in den Laden hinein. »Schaff deinen Arsch hierher!«
    Verwirrt und besorgt folgte Gray ihr in den Laden, blieb aber in der Nähe der Tür stehen, um notfalls flüchten zu können.
    Der Laden war schmaler als eine Gasse. An beiden Seiten reichten Regale vom Boden bis zur Decke, vollgestopft mit allen möglichen Büchern, Manuskripten und Pamphleten. Ein paar Schritte weiter wurde der Mittelgang von zwei Glasvitrinen flankiert, die offenbar abgeschlossen waren. Darin befanden sich alte Lederbände und ein paar Schriftrollen in säurefreien Pappröhren.
    Gray sah sich weiter um.
    Staubteilchen tanzten im schräg einfallenden Morgenlicht. Es roch modrig, nach schimmelnden Büchern, wie so vieles in Europa. Die Geschichte und das Alter waren hier allgegenwärtig.
    Trotz des schlechten Gebäudezustands aber strahlte der Laden eine gastfreundliche Anmut aus, angefangen bei den Wandleuchtern aus getöntem Glas bis zu den Leitern, die an den Regalen lehnten. Vor dem Schaufenster standen zwei einladende Polstersessel.
    Vor allem aber …
    Gray atmete tief durch.
    Keine Katzen.
    Und da zeigte sich auch schon die Erklärung.
    Hinter einem der Regale kam ein großer, zotteliger Hund hervorgetrottet. Offenbar ein Bernhardinermischling, ein älterer Bursche mit traurigen braunen Augen. Der Hund kam ihnen entgegengehumpelt. Die linke Vorderpfote war an der Seite verwachsen.
    »Da bist du ja, Bertal.« Die junge Frau bückte sich und schüttete den Inhalt eines der Styroporbecher in eine Keramikschüssel, die auf dem Boden stand. »Bevor er nicht seinen Morgenkaffee getrunken hat, ist mit dem räudigen Köter nichts anzufangen.« Das sagte sie durchaus liebevoll.
    Der Bernhardiner machte sich über die Schüssel her.
    »Ich glaube, Kaffee ist nicht gut für einen Hund«, meinte Gray.
    Die junge Frau richtete sich wieder auf und warf den Zopf über die Schulter. »Keine Sorge, der ist koffeinfrei.« Sie schritt in den Laden hinein.
    »Was ist denn mit der Pfote passiert?«, versuchte Gray sich in Small Talk, während er sich auf die Situation einstellte. Im Vorbeigehen tätschelte er dem Hund die Flanke, was ihm ein Schwanzwedeln einbrachte.
    »Erfroren. Ist schon lange her, dass Omi ihn aufgenommen hat.«
    »Omi?«
    »Meine Großmutter. Sie erwartet Sie.«
    Aus der Tiefe des Ladens ertönte eine Stimme. » Is het de Koper , Fiona?«
    »Ja, Omi! Der amerikanische Käufer. Bitte sprich englisch.«
    » Heb hem aan mijn bu’reau terugkomen. «
    »Omi wird Sie im Büro empfangen.« Fiona geleitete ihn nach hinten. Der Hund hatte den Morgenkaffee aufgeschlabbert und folgte Gray auf den Fersen.
    In der Mitte des Ladens kamen sie an einer kleinen Theke mit Sonyrechner und Drucker vorbei. Offenbar hatte das moderne Zeitalter auch hier schon Einzug gehalten.
    »Wir haben sogar eine eigene Website«, erklärte Fiona.
    Durch eine offene Tür traten sie in ein Hinterzimmer. Es wirkte eher wie ein Wohnzimmer als wie ein Büro. Ein Sofa, ein niedriger Tisch und zwei Sessel befanden sich darin. Der Schreibtisch in der Ecke diente als Abstellfläche für eine Kochplatte und eine Teekanne. An der Wand allerdings standen zwei schwarze Aktenschränke. Durch das darüber befindliche vergitterte Fenster fiel freundliches Morgenlicht auf die einzige Person im Raum.
    Sie erhob sich und reichte Gray die Hand. »Dr. Sawyer«, begrüßte sie ihn mit dem Decknamen, den er für die Dauer des Einsatzes angenommen hatte. Offenbar hatte sie sich Hintergrundinformationen über ihn beschafft. »Ich bin Grette Neal.«
    Ihr Händedruck war fest. Sie war gertenschlank, und trotz ihrer blassen Haut hatte sie die für Dänen so typische Ausstrahlung nicht unterzukriegender Gesundheit. Mit einer Handbewegung forderte sie Gray auf, in einem der Sessel Platz zu nehmen. Ihr Auftreten war ebenso lässig wie ihre Kleidung: marineblaue Jeans, türkisfarbene Bluse und bequeme schwarze Pumps. Das lange silberfarbene Haar war glatt gekämmt und betonte ihre Seriosität, wenngleich ihre Augen ironisch funkelten.
    »Mit meiner Enkelin haben Sie sich ja bereits bekannt gemacht.« Anders als ihre Enkelin sprach Grette Neal ein flüssiges Englisch mit dänischem Akzent.
    Gray blickte zwischen der blassen, alten Frau und dem dunkelhäutigen Mädchen hin und her. Obwohl die beiden nicht die geringste Ähnlichkeit miteinander hatten, verkniff er sich

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