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Der Genitiv ist dem Streber sein Sex • und andere Erkenntnisse aus meinem Leben 2.0

Der Genitiv ist dem Streber sein Sex • und andere Erkenntnisse aus meinem Leben 2.0

Titel: Der Genitiv ist dem Streber sein Sex • und andere Erkenntnisse aus meinem Leben 2.0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Barth
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Wien wurden vor einiger Zeit Spender für Hundekot-Beutel aufgestellt, flankiert von einer gigantischen Werbekampagne. Überall hängen riesige Plakate, auf denen die Bürger zum Kot-Sammeln aufgerufen werden. Und zwar mit der schönsten Exkrementen-Lyrik, die ich je gelesen habe.
    Auf einem Plakat ist ein Hundehaufen zu sehen, daneben ein schuldbewusster Hundebesitzer und eine Politesse mit Strafzettel-Block. Darüber der Slogan: «Jedes Trümmerl kost’ a Sümmerl!»
    Okay, das muss einen noch nicht überzeugen, aber spätestens beim zweiten Plakat wurde ich schwach: Wir sehen einen wahnsinnig putzigen Hund, hinter ihm einen wahnsinnig dampfenden Haufen, und darüber steht: «Nimm ein Sackerl für mein Gackerl!»
    Gackerl! Allein das Wort! Da muss man doch zugreifen!
     
    Kein Wunder, dass unter den Wienern ein echtes Fieber ausgebrochen ist. Vergessen sind Freeclimbing und Paragliding, die neue Trendsportart in Österreich heißt Shit-Picking! Ob Hundebesitzer oder nicht, alle ziehen sie Beutel und gehen auf die Jagd. Überall sieht man Wiener mit einem prall gefüllten Sackerl in der Hand, die glücklich strahlen und «I hob oan! I hob oan erwischt!» rufen. Dann gesellen sich andere Wiener hinzu, klopfen ihnen anerkennend auf die Schulter und sagen: «Sauber, so a Riesentrumm! Bring’s in ’n Narrenturm, die ham a neue Sammlung!» Es ist ein wahres Volksfest, ein schichtenübergreifendes Happening, a Hetz!
     
    Als ich nach dem Wien-Wochenende wieder nach Köln kam, fiel mir bei einem Spaziergang auf, dass es auch bei uns Hundebeutel-Spender gibt. Aber hier ist die Leidenschaft fürs Aufsammeln nicht halb so groß wie in Wien. Von Leidenschaft kann eigentlich gar keine Rede sein. Eine lästige Pflicht ist es, die man nur erfüllt, wenn das Ordnungsamt nebendran steht. Und woran liegt’s? Natürlich an dem Reim, der auf den Tüten aufgedruckt ist und der an deutscher Sachlichkeit, Spießigkeit und Langeweile einfach nicht zu übertreffen ist:
    «Alles im Lot mit weniger Kot.»
    Pfff.

[zur Inhaltsübersicht]
FÜR SCHLECHTE ZEITEN
    Huhu, BILD -Zeitung! Na, fehlt euch noch die Titelstory für morgen? Ist mal wieder kein echter Aufreger parat? Keine gierigen Öl-Multis, die uns das Geld aus der Tasche ziehen? Keine Vogel-, Schweine- oder Tulpengrippe, die uns Alle umbringt!!? Kein leichter Kälteeinbruch, Verzeihung, ich meine natürlich Horrorwinter!!! in Sicht? Und noch nicht mal ein paar englische Fußballspieler, Trainer oder Zeitungen, die Unsere Jungs verhöhnen!!!?
     
    Mensch, was machen wir denn da? Ihr könnt ja nicht einfach irgendwas «erfinden» (zwinker, zwinker). Ach komm, was soll’s, ich schenk euch ’ne Titelstory:
    Schock an der Tankstelle:
    Knabbernüsschen schon wieder teurer
    Köln. Die Woche beginnt für viele Bundesbürger mit einer bösen Überraschung: An den Tankstellen wurden die Preise für Knabbernüsschen um fast 5 Prozent erhöht. Bis zu 1 Euro 60 kostet der Beutel normale Nüsschen. Supernüsschen mit Teigmantel kosten bis zu 2 Euro 40. Die Kunden sind entsetzt und fragen sich: Können bald nur noch Millionäre Nüsschen knabbern?
    Am härtesten trifft es mal wieder die Berufspendler. Einer von ihnen ist Stefan W. (32): «Ich fahre jeden Tag 50 Kilometer zu meiner Arbeit und abends wieder zurück. Dabei konsumiere ich auf jeder Strecke bis zu 2 Beutel Knabbernüsschen. Aber lange kann ich mir das nicht mehr leisten. Ich habe schon darüber nachgedacht, auf Erdnussflips umzusteigen, aber die sind ja mittlerweile genauso teuer. Außerdem kleben sie am Gaumen!»
    Ganz Deutschland fragt sich: Wohin treibt die Preisspirale? Claudia Ampfer, Nüsschen-Analystin vom Deutschen Institut für Knabber-Forschung, hält sogar einen Preisanstieg auf bis zu 2 Euro für denkbar: «Jetzt hängt alles von der Organisation Knabbernüsschen produzierender Länder ab. Wenn die Roh-Nuss-Preise weiter ansteigen – dann hat sich’s ausgeknabbert», so Ampfers pessimistische Einschätzung.
    Doch sie hat auch einen Tipp für die Kunden: «Ich selbst fahre zwei Mal die Woche zu einer luxemburgischen Tankstelle. Aufgrund der niedrigeren Steuern sind Knabbernüsschen dort bis zu 10 Cent billiger. Mein Nachbar behauptet sogar, man könne bis zu 50 Prozent sparen, wenn man die Nüsschen statt an der Tankstelle bei einem der großen Discounter kauft. Aber das ist mir zu abenteuerlich.»
     
    Siehste, BILD , halbe Seite voll. Drunter noch die Seite-1-Titten-Maus (Textvorschlag: «Simone leckt ihr

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