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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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wenigstens eines Einzelkapitals, ausüben, wenn, wie Buch I, Kap. X, S. 323/314 entwickelt, dies Einzelkapital mit größerer als der gesellschaftlich-durchschnittlichen Produktivität arbeitet, seine Produkte zu einem niedrigem Wert darstellt, als dem gesellschaftlichen Durchschnittswert derselben Ware, und so einen Extraprofit realisiert. Dieser Fall bleibt hier aber noch unberücksichtigt, da wir auch in diesem Abschnitt noch von der Voraussetzung ausgehn, daß die Waren unter gesellschaftlich-normalen Bedingungen produziert und zu ihren Werten verkauft werden. Wir gehn also in jedem einzelnen Fall von der Annahme aus, daß die Produktivität der Arbeit konstant bleibt. In der Tat drückt die Wertzusammensetzung des in einem Industriezweig angelegten Kapitals, also ein bestimmtes Verhältnis des variablen zum konstanten Kapital, jedesmal einen bestimmten Grad der Produktivität der Arbeit aus. Sobald also dies Verhältnis anders als durch bloße Wertänderung der stofflichen Bestandteile des konstanten Kapitals, oder durch Änderung des Arbeitslohns, eine Veränderung erfährt, muß auch die Produktivität der Arbeit eine Änderung erlitten haben, und wir werden daher oft genug finden, daß die mit den Faktoren c, v und m vorgehenden Veränderungen ebenfalls Änderungen in der Produktivität der Arbeit einschließen.
    Dasselbe gilt von den noch übrigen drei Faktoren: Länge des Arbeitstags, Intensität der Arbeit und Arbeitslohn. Ihr Einfluß auf Masse und Rate des Mehrwerts ist im ersten Buch ausführlich entwickelt. Es ist also begreiflich, daß, wenn wir auch zur Vereinfachung stets von der Voraussetzung ausgehn, daß diese drei Faktoren konstant bleiben, dennoch die Veränderungen, die mit v und m vorgehn, ebenfalls Wechsel in der Größe dieser ihrer Bestimmungsmomente in sich schließen können. Und da ist nur kurz daran zu erinnern, daß der Arbeitslohn auf Größe des Mehrwerts und Höhe der Mehrwertsrate umgekehrt wirkt wie die Länge des Arbeitstags und die Intensität der Arbeit; daß Steigerung des Arbeitslohns den Mehrwert verringert, während Verlängerung des Arbeitstags und Erhöhung der Intensität der Arbeit ihn vermehren.
    Gesetzt z.B., ein Kapital von 100 produziere mit 20 Arbeitern bei zehnstündiger Arbeit und einem Gesamtwochenlohn von 20 einen Mehrwert von 20, so haben wir:
    80 c + 20 v + 20 m ; m' = 100%, p'= 20%.
    Der Arbeitstag werde verlängert, ohne Lohnerhöhung, auf 15 Stunden; das Gesamtwertprodukt der 20 Arbeiter erhöht sich dadurch von 40 auf 60 (10: 15= 40: 60); da v, der gezahlte Arbeitslohn, derselbe bleibt, steigt der Mehrwert von 20 auf 40, und wir haben:
    80 c + 20 v + 40 m ; m' = 200%, p' = 40%.
    Wenn andrerseits, bei zehnstündiger Arbeit, der Lohn von 20 auf 12 fällt, so haben wir ein Gesamtwertprodukt von 40 wie anfangs, aber es verteilt sich anders; v sinkt auf 12 und läßt daher den Rest von 28 für m. Wir haben also:
    80 c + 12 v + 28 m ; m' =233 1 / 3 %, p'= 28/92 = 30 10 / 23 %.
    Wir sehn also, daß sowohl verlängerter Arbeitstag (oder desgleichen gesteigerte Arbeitsintensität) wie Senkung des Lohns die Masse und damit die Rate des Mehrwerts steigern; umgekehrt würde erhöhter Lohn bei sonst gleichen Umständen die Rate des Mehrwerts herabdrücken. Wächst also v durch Lohnsteigerung, so drückt es nicht ein gesteigertes, sondern nur ein teurer bezahltes Arbeitsquantum aus; m' und p' steigen nicht, sondern fallen.
    Es zeigt sich hier schon, daß Änderungen in Arbeitstag, Arbeitsintensität und Arbeitslohn nicht eintreten können ohne gleichzeitige Änderung in v und m und ihrem Verhältnis, also auch in p', dem Verhältnis von m zu c + v, dem Gesamtkapital; und ebenso ist es klar, daß Änderungen des Verhältnisses von m zu v ebenfalls Wechsel in mindestens einer der erwähnten drei Arbeitsbedingungen einschließen.
    Hierin zeigt sich eben die besondre organische Beziehung des variablen Kapitals zur Bewegung des Gesamtkapitals und seiner Verwertung, sowie sein Unterschied vom konstanten Kapital. Das konstante Kapital, soweit Wertbildung in Betracht kommt, ist nur wichtig wegen dem Wert, den es hat; wobei es ganz gleichgültig für die Wertbildung ist, ob ein konstantes Kapital von 1500 Pfd. St. 1500 Tonnen Eisen sage zu 1 Pfd. St., oder 500 Tonnen Eisen zu 3 Pfd. St. vorstellt. Das Quantum der wirklichen Stoffe, das sein Wert darstellt, ist vollständig gleichgültig für die Wertbildung und für die Rate des Profits, die in umgekehrter Richtung mit diesem

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