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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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Wert variiert, einerlei welches Verhältnis die Zu- oder Abnahme des Werts des konstanten Kapitals zur Masse der stofflichen Gebrauchswerte hat, die es darstellt.
    Ganz anders verhält es sich mit dem variablen Kapital. Es ist nicht der Wert, den es hat, die Arbeit, die in ihm vergegenständlicht ist, worauf es zunächst ankommt, sondern dieser Wert als bloßer Index der Gesamtarbeit, die es in Bewegung setzt, und die nicht in ihm ausgedrückt ist; der Gesamtarbeit, deren Unterschied von der in ihm selbst ausgedrückten und daher bezahlten Arbeit, deren Mehrwert bildender Teil eben um so größer ist, je kleiner die in ihm selbst enthaltne Arbeit. Ein Arbeitstag von 10 Stunden sei gleich zehn Schilling = zehn Mark. Ist die notwendige, den Arbeitslohn, also das variable Kapital ersetzende Arbeit = 5 Stunden = 5 Schill., so die Mehrarbeit = 5 Stunden und der Mehrwert = 5 Schill., ist jene = 4 Stunden = 4 Schill., so die Mehrarbeit = 6 Stunden und der Mehrwert = 6 Schilling.
    Sobald also die Wertgroße des variablen Kapitals aufhört, Index der von ihm in Bewegung gesetzten Arbeitsmasse zu sein, vielmehr das Maß dieses Index selbst sich ändert, wird die Rate des Mehrwerts in entgegengesetzter Richtung und in umgekehrtem Verhältnis mit geändert.
    Wir gehn jetzt dazu über, die obige Gleichung der Profitrate p' = m' v/C auf die verschiednen möglichen Fälle anzuwenden. Wir werden nacheinander die einzelnen Faktoren von m' v/C ihren Wert ändern lassen und die Wirkung dieser Änderungen auf die Profitrate feststellen. Wir erhalten so verschiedne Reihen von Fällen, die wir entweder als sukzessive veränderte Wirkungsumstände eines und desselben Kapitals ansehn können oder aber als verschiedne, gleichzeitig nebeneinander bestehende und zur Vergleichung herangezogne Kapitale, etwa in verschiednen Industriezweigen oder verschiednen Ländern. Wenn daher die Auffassung mancher unsrer Beispiele als zeitlich aufeinanderfolgender Zustände eines und desselben Kapitals gezwungen oder praktisch unmöglich erscheint, so fällt dieser Einwand weg, sobald sie als Vergleichung unabhängiger Kapitale gefaßt werden.
    Wir trennen also das Produkt m' v/C in seine beiden Faktoren m' und v/C, ; wir behandeln zuerst m' als konstant und untersuchen die Wirkung der möglichen Variationen von v/C; wir setzen dann den Bruch v/C als konstant und lassen m' die möglichen Variationen durchmachen; endlich setzen wir sämtliche Faktoren als variabel, und erschöpfen damit die sämtlichen Fälle, aus denen sich Gesetze über die Profitrate ableiten lassen.

    Für diesen Fall, der mehrere Unterfälle umfaßt, läßt sich eine allgemeine Formel aufstellen. Haben wir zwei Kapitale C und C 1 mit den respektiven variablen Bestandteilen v und v 1 , mit der beiden gemeinsamen Mehrwertsrate m', und den Profitraten p' und p' 1 – so ist:
    p' = m' (v/C); p' 1 = m' (v 1 /C 1 ).
    Setzen wir nun C und C 1 , sowie v und v 1 in Verhältnis zueinander, setzen wir z.B. den Wert des Bruchs C 1 /C = E, und den des Bruchs v 1 /v = e, so ist C 1 = EC, und v 1 =ev. Indem wir nun in der obigen Gleichung für p' 1 , für C 1 und v 1 die so gewonnenen Werte setzen, haben wir:
    p' 1 = m' ev/EC.
    Wir können aber noch eine zweite Formel aus obigen beiden Gleichungen ableiten, indem wir sie in die Proportion verwandeln:
    Da der Wert eines Bruchs derselbe bleibt, wenn Zähler und Nenner mit derselben Zahl multipliziert oder dividiert werden, so können wir v/C und v 1 /C 1 auf Prozentsätze reduzieren, d.h. C und C 1 beide = 100 setzen. Dann haben wir v/C = v/100 und v 1 /C 1 = v 1 /100, und können in obiger Proportion die Nenner weglassen, und erhalten:
    p' : p' 1 = v : v 1 ; oder:
    Bei zwei beliebigen Kapitalen, die mit gleicher Mehrwertsrate fungieren, verhalten sich die Profitraten wie die variablen Kapitalteile, prozentig auf ihre respektiven Gesamtkapitale berechnet.
    Diese beiden Formen umfassen alle Fälle der Variation von v/C.
    Ehe wir diese Fälle einzeln untersuchen, noch eine Bemerkung. Da C die Summe von c und v, des konstanten und des variablen Kapitals, ist, und da die Mehrwertsrate wie die Profitrate gewöhnlich in Prozenten ausgedrückt werden, so ist es überhaupt bequem, die Summe c + v ebenfalls gleich Hundert zu setzen, d.h. c und v prozentig auszudrücken. Es ist für die Bestimmung zwar nicht der Masse, aber wohl der Rate des Profits einerlei, ob wir sagen: ein Kapital von 15000, wovon 12000 konstantes und 3000 variables Kapital, produziert einen

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