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Der Gesandte der Götter (German Edition)

Der Gesandte der Götter (German Edition)

Titel: Der Gesandte der Götter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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hatte. Er wusste, er würde diese Frau, der er so viel verdankte und die er aus tiefstem Herzen liebte, immer wie eine Göttin verehren. Nur so konnte er gutmachen, was sie für ihn getan hatte.
    Doch nun sah er seine Zukunft in einem ganz anderen Licht. Loaras Liebe gab seinem Leben wieder einen Sinn, für den es sich zu kämpfen lohnte. Wenn es ihm gelänge, Menas und – vielleicht mit Rotrons Hilfe – auch Xoras zu besiegen, wäre der Makel von seiner Ehre genommen. Er musste es versuchen, das war er Loara schuldig. Er konnte nicht eher bei Soradan um sie anhalten, bis sich auch dessen Meinung von ihm geändert hatte und er Loara eine Zukunft bieten konnte, die ihrer Herkunft angemessen war. So lange würde Soradan einer Verbindung nicht zustimmen, und Loara würde nicht noch einmal wagen, sich dem Willen des Vaters zu widersetzen.
    Es galt nun also, nicht nur um seinen Thron sondern auch um die Frau, die er liebte, zu kämpfen. Doch das war ein Preis, der selbst den höchsten Einsatz wert war.
    Seit langer Zeit begann er wieder, Pläne für die Zukunft zu schmieden, bis der Schlaf seinen erschöpften Körper übermannte.
     
     
    8. Feinde auf dem Weg
     
     
    Als Leoris Chiron am nächsten Morgen weckte, wunderte er sich über das fröhliche Lächeln, mit dem dieser ihm einen guten Morgen wünschte. Leoris konnte sich die Wandlung von Chirons Stimmung nicht erklären.
    Als aber auch Loara mit glücklichem Gesicht am Frühstückstisch erschien, begann Leoris, gewisse Zusammenhänge zu ahnen. Eine Falte des Unmuts bildete sich zwischen seinen Brauen. Er wusste zwar, dass Loara Chiron verziehen hatte, doch das sah ihm nach weit mehr als nur Verzeihung aus. Was war mit Loara geschehen? Hatte sie denn ihren Stolz vergessen? Zwar mochte er Chiron gut leiden und er nahm großen Anteil an dessen schwerem Schicksal, aber genau wie sein Vater war er der Meinung, dass Chirons Handlungsweise nicht  nur eines Mannes im Allgemeinen, sondern besonders eines Königs unwürdig gewesen war. In Leoris‘ Augen war Chiron nicht der Mann, der seine Schwester verdient hatte. Hoffentlich war da in dieser Nacht nichts geschehen, was nicht noch wieder gut zu machen war!
     
    Nach einem eiligen Frühstück brachen sie auf. Elina hatte ihnen an Proviant eingepackt, was sie entbehren konnte, und so ritten sie vom Hof, begleitet von den Segenswünschen der beiden Alten.
    Leoris sah es nicht gern, dass Chiron und Loara zusammen ritten, aber da Falk ihn nicht aufsitzen lassen wollte und Rallin nur einen Ackergaul besaß, musste er sich mit den Tatsachen abfinden.
    Hin und wieder flog sein Blick missmutig zu den beiden hinüber. Er ärgerte sich darüber, wie vertrauensvoll Loara sich an Chiron lehnte und mit welcher Zärtlichkeit dieser sie festhielt.
    Obwohl die beiden sich bemühten, sich so unbefangen wie möglich zu benehmen, konnten sie ihre Gefühle für einander nicht verbergen.
     
    Chiron hatte sie wieder in den Wald geführt, da es ihm noch zu gefährlich erschien, schon jetzt offen über das Land zu reiten. Durch ihren Aufenthalt auf dem Bauernhof war Menas genug Zeit geblieben, seine Späher auszusenden, zumal es über das Ziel der Flüchtlinge keinen Zweifel geben konnte.
    Den ganzen Tag führte Chiron sie mehr oder weniger parallel zur Straße durch den Wald. Nur einmal machten sie eine kurze Rast, doch dann hasteten sie unaufhaltsam weiter, bis es dunkel wurde.
    Chiron dankte oft im Stillen Rotron, der sie mit den Medaillons versehen hatte, so dass Xoras nicht in der Lage war, ihren Aufenthaltsort aufzuspüren. Nur zu gut erinnerte er sich an seine erste Flucht mit Loara. Wie schnell hatte der Magier da ihren Verbleib herausgefunden. Chiron hoffte inständig, dass es Xoras nicht gelang, den Zauber zu durchbrechen, mit dem die Medaillons sie umgaben.
    In dieser Nacht lagerten sie im Wald, fest in die Decken gehüllt, die ihnen die fürsorgliche Elina mitgegeben hatte. Sie wagten es nicht, ein Feuer zu entzünden, obwohl die Nacht recht kühl war. Aber die Gefahr war zu groß, dass irgendjemand den Feuerschein sah oder den Rauch roch. So begnügten sie sich damit, etwas aus ihrem Proviant zu essen, und legten sich dann nieder.
    Leoris hatte vergeblich auf eine Gelegenheit gehofft, mit Loara allein sprechen zu können. Aber sie hielt sich stets in Chirons Nähe auf und tat so, als bemerke sie Leoris‘ vorwurfsvolle Blicke nicht. Er schaffte es jedoch, geschickt seine Decken zwischen den beiden zu platzieren.
     
    Am nächsten

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