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Der Gesandte der Götter (German Edition)

Der Gesandte der Götter (German Edition)

Titel: Der Gesandte der Götter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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erst ermöglichten, gab mir Rotron für Euch mit. Ich sollte sie Euch nur bringen, damit Ihr eine Chance gegen Xoras hättet. Denn kein normaler Sterblicher kann gegen seine Zauberkraft etwas ausrichten. Rotron wusste, dass Ihr glaubtet, das Recht auf seine Hilfe verloren zu haben und ihn daher nicht rufen würdet. So fiel seine Wahl auf mich, um Euch diese Hilfe zu bringen. Nur durch Euch hat daher Leoris seine Freiheit wiedererlangt – und somit ist Eure Schuld gesühnt!
    Doch auch so ist sie Euch längst vergeben, denn … ich liebe Euch auch!“
     
    Chiron stand wie von Donner gerührt. Als er sich nicht bewegte und kein Wort über seine Lippen kam, schaute Loara zu ihm auf und legte dann ihre Hände auf seine Schultern. Ihr Geständnis hatte sie trotz ihrer aufflammenden Leidenschaft verlegen gemacht, doch seine Fassungslosigkeit gab ihr ihre Sicherheit zurück.
     
    „Chiron, habt Ihr nicht gehört, was ich sagte?“ fragte sie lächelnd. „Dann muss ich es wohl noch einmal sagen: Ich liebe Euch!“
     
    Chiron erwachte wie aus einem Traum. „Loara! Ist das wahr?“ fragte er mit heiserer Stimme. „Und Ihr fürchtet Euch nicht mehr vor mir?“
     
    „Es ist wahr!“ antwortete sie leise. „Und vielleicht habe ich Euch genauso wie Ihr mich schon geliebt, als ich Euch das erste Mal sah. Wie hätte ich Euch sonst so schnell vergeben können? Darum auch habe ich meinen Vater um Gnade für Euch gebeten, denn er wollte Euch strafen. Doch wie konnte ich zulassen, dass er den Mann zum Richtplatz führen lässt, den ich liebe? Ich habe keine Angst mehr vor Euch, denn ich weiß ja, dass auch Ihr mich liebt.“
     
    Aufstöhnend zog Chiron das Mädchen in seine Arme. Er beugte sich über sie und küsste sie sanft. Da warf sie die Arme um seinen Hals und presste sich dicht an ihn. Leidenschaftlich erwiderte sie seine Küsse. Wieder wallte das Verlangen in ihr auf, und ihr natürliches Ungestüm nahm ihm fast den Atem. Ihr wunderschöner Körper, der sich fest an ihn schmiegte, und ihr fordernder Mund erregten ihn. Seine Lippen wanderten über ihren Hals zu ihrer Schulter, die das weite Hemd halb freigab. Seine Hände tasteten fiebernd und über die weiche Haut ihres Rückens unter dem Hemd. Doch plötzlich löste er sich von ihr.
     
    „Loara!“ flüsterte er. „Loara, bitte, ich möchte dich nicht wieder erschrecken.“ Und er löste sanft ihre Hände von seinem Hals.
     
    „Mit was solltest du mich wohl noch erschrecken können?“ lachte sie leise und schmiegte sich wieder an ihn. „Gibt es denn da noch etwas, was ich noch nicht kenne?“
     
    „Bist du sicher, dass du das willst?“ fragte er und seine Stimme klang rauh vor Erregung. „Nie wieder würde ich gegen deinen Willen …
     
    Sie verschloss seinen Mund mit einem Kuss. „Komm!“ sagte sie und ließ sich ins Gras sinken.
     
    Einmal noch flackerte kurz die alte Furcht in ihr auf, als sie seinen schweren Körper spürte. Doch dann wurde sie vom Strom ihrer Gefühle fortgerissen, als die Dämme aus Angst und Zweifel brachen, und vertrauensvoll überließ sie sich der warmen Flut seiner Zärtlichkeit.
     
    Die ersten Vögel zirpten bereits in den Büschen, als die beiden sich trennten. Loara huschte ins Haus zurück und Chiron begab sich wieder auf sein Heulager. Doch keiner von den beiden konnte einschlafen.
    Loara war glücklich. Nie hätte sie gedacht, dass es so viel Zärtlichkeit geben konnte und dass ausgerechnet dieser Mann sie ihr schenken würde. Sie konnte nun nicht mehr verstehen, wie sie vor ihm hatte Furcht empfinden können. Sie bedauerte, ihm nicht schon eher ihre Liebe gestanden zu haben. Vielleicht hätte sie ihm so manches dadurch erspart. Sie schwor sich, dass sein Unglück nun ein Ende haben und auch er wieder glücklich sein sollte. Denn mit dem feinen Gespür einer liebenden Frau hatte sie gemerkt, dass ihre Auslegung von Leoris‘ Befreiung ihn nicht befriedigt hatte und er den Fleck auf seiner Ehre noch nicht als getilgt ansah. Sie ahnte, dass er das nur überwinden konnte, wenn er zu sich selbst wieder Vertrauen fassen würde. Und dabei wollte sie ihm helfen, doch von dieser Hilfe durfte er nichts merken. Sie seufzte. Männer und ihr Begriff von Ehre waren ein schwieriges Kapitel! Dann schlief sie jedoch mit einem zuversichtlichen Lächeln ein.
     
    Auch Chiron lag noch lange wach. Er konnte sein Glück noch immer nicht fassen. Loara liebte ihn! Und sie hatte ihm freiwillig geschenkt, was er einst brutal von ihr genommen

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