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Der Gesandte der Götter (German Edition)

Der Gesandte der Götter (German Edition)

Titel: Der Gesandte der Götter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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Rotron. „Ich will sie stärken und dann auch euch beide.“
     
    Er legte seine Hand auf Loaras Stirn und beruhigende und stärkende Wellen strahlten behutsam auf den gequälten Geist des Mädchens über. Nach kurzer Zeit schloss Loara die immer noch schreckgeweiteten Augen. Dann fiel sie im Sessel zurück und war eingeschlafen.
     
    Da rief Leoris auf einmal: „Seht nur, die Wände bekommen überall Risse! Und da, da fallen Steine aus der Wand!“
     
    „Der Verfall geht rascher als ich dachte“, sagte Rotron. „Nehmt Loara auf, wir müssen sofort ins Freie! Xoras ist nicht mehr, und nun beginnt der Bau zu zerfallen, da er mithilfe seiner Magie errichtet wurde.“
     
    Chiron nahm die schlafende Loara auf die Arme und dann rannten sie so schnell sie konnten aus dem Gebäude. Immer mehr Steine bröckelten aus den Mauern, und auf einmal krachte der Turm mit lautem Getöse in sich zusammen.
    Kurz darauf hörten sie aus der Felsspalte am Taleingang das Donnern einer niedergehenden Steinlawine. Große Geröllbrocken polterten bis ins Tal und eine riesige Staubwolke verhüllte den Spalt vor ihren Blicken. Als sich der Staub gelegt hatte, sahen sie, dass die Felsspalte verschüttet war. Der Ausgang war versperrt.
     
    „Wie kommen wir jetzt wieder hier heraus?“ fragte Chiron. „Der einzige Ausgang ist nicht mehr passierbar.“
     
    „Das lasst nur meine Sorge sein“, antwortete Rotron mit fröhlichem Lächeln. „Ich versprach Soradan, euch sicher wieder heimzubringen, und das werde ich auch tun. Doch zunächst solltet auch ihr beide wieder zu Kräften kommen. Ich sehe, dass die schrecklichen Erlebnisse noch auf euren Seelen lasten und die Furcht sitzt immer noch tief in euren Herzen.“
     
    Er murmelte ein paar Worte und aus dem Nichts erschienen plötzlich weiche Kissen und Decken, die sich auf seine Handbewegung hin auf dem Boden ausbreiteten. Er hob die schlafende Loara auf und bettete sie auf das Lager.
     
    „Legt euch nur dazu“, sagte er zu den beiden Männern. „Ich werde euch in einen kurzen Schlaf versetzen. Wenn ihr wieder erwacht, wird das Erlebte nicht mehr so schwer auf euch lasten.“
     
    Ohne Widerspruch legten sich die beiden nieder und Rotron versenkte auch sie in einen tiefen Schlaf.
     
    Nur ein kleiner Rest der Sonne lugte noch über die Bergrücken, als er die drei Schläfer wieder weckte. Sie fühlten sich frisch und ausgeruht. Wenn auch die Erinnerung an das Erlebte wach war, so hatten diese Erlebnisse doch viel von ihrem Schrecken verloren.
    Erst jetzt konnte Loara Chiron und ihren Bruder richtig begrüßen, denn die sich überschlagenden Ereignisse hatten der Wiedersehensfreude der drei keinen Raum gegeben. Loara dankte Rotron aus tiefstem Herzen für Ihre Errettung aus Xoras‘ Gewalt und dafür, dass er sie vor einem grauenvollen Schicksal bewahrt hatte. Doch als die drei beginnen wollten, sich gegenseitig ihre Erlebnisse zu schildern, gebot Rotron Einhalt.
     
    „Dazu habt ihr noch Zeit, wenn ihr wieder zuhause seid. Jetzt wollen wir erst einmal dafür sorgen, dass wir hier fortkommen, denn über diesem Ort liegt immer noch die Aura des Bösen. Da der Eingang verschüttet ist und ich euch daher sowieso mit magischer Kraft hier herausschaffen muss, kann ich euch auch den tagelangen beschwerlichen Ritt ersparen. Außerdem wird es Zeit, dass Varannia wieder seinen rechtmäßigen Herrscher bekommt, denn Soradan hat ja nur für den Übergang die Verwaltung übernommen. Auch wird er schon voll Ungeduld und Sorge auf euch warten. Doch ich werde euch nicht ganz bis zum Schloss bringen können, denn die Zeit, die mir bewilligt wurde, geht zur Neige. Doch seid unbesorgt, für das letzte Stück des Weges werde ich euch gut ausstatten. Und nun kommt! Legt eure Hände auf die meine und fürchtet euch nicht.“
     
    Alle drei berührten Rotrons Hand, und auf einmal war es ihnen, als befänden sie sich in einem Traum. Bunte Farben flossen an ihnen vorbei, vermischten sich und schienen sie in einem endlosen Wirbel mit sich fort zu reißen. Und doch war ihnen, als hielte sie inmitten des rasenden Taumels jemand in sicherem Griff, so dass der Wirbel sie nicht ins Unendliche ziehen konnte.
    Als der Farbenrausch plötzlich endete, fanden sie sich neben einem kleinen Gehölz auf einer Wiese wieder. Der Stand der Sonne jedoch schien sich nicht verändert zu haben.
     
    Rotron stand neben ihnen und blickte sie lächelnd an. „Nun, wie hat euch unsere kleine Reise gefallen?“
     
    „Wo sind

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