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Der Gesandte des Papstes

Titel: Der Gesandte des Papstes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Lode
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die er dem nächsten Schiff nach Rom mitgeben wird. Seine Eminenz muss wissen, was geschehen ist.« Battista trat einen Schritt zur Seite, um einem Ochsenkarren voller Melonen Platz zu machen. Der Mann auf der Pritsche rief ihm fröhlich etwas auf Hebräisch zu, bevor er wieder die Menschen beschimpfte, die ihm im Weg waren.
    »Wusste Euer Freund, ob al-Munahid auch die Truppen der Städte weiter im Norden gewarnt hat?«
    »Zwischen Jaffa und den benachbarten Küstenstädten verkehren täglich Dutzende von berittenen Boten. Er kann nicht über jede einzelne ihrer Nachrichten Bescheid wissen. Wir werden es selbst herausfinden müssen.«
    Als sie erneut den Mietstall am Südtor der Stadt betraten, hatte der Händler ihre beiden Pferde bereits weiterverkauft. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als drei neue Tiere zu erwerben. Battista zahlte für die beiden schwarzen Stuten und den mausgrauen Hengst einen überhöhten Preis, aber er wollte keine Zeit mit Feilschen verlieren. Außerdem war er ein reicher Mann. Seine Börse war auch nach dem ungünstigen Geschäft noch prall mit Dirhams gefüllt.
    Arsuf erreichten sie, kurz bevor die Tore für die Nacht geschlossen
wurden, machten aber dieselbe Feststellung: Der Hafen wurde überwacht, alle Reisenden, die ein Schiff nach Konstantinopel bestiegen, wurden gründlich geprüft. Wie in Jaffa fanden glücklicherweise an den Toren keine Überprüfungen statt, was nur dem Umstand zu verdanken war, dass sich auch nach Einbruch der Dunkelheit noch ein großer Strom von Menschen in die Stadt schob und die Soldaten zu träge waren.
    »Erzählt mir von Kadar al-Munahid«, sagte Raoul am nächsten Tag, als sie an der Küste entlang Richtung Norden weiterritten. Die schlechte Straße zwang sie, ihr Tempo zu verlangsamen. Gaspare war etwas zurückgefallen, und Raoul hielt sein Pferd neben Battistas.
    Der Hüne hatte den ganzen Morgen nur das Nötigste gesprochen. Raouls Aufforderung schien ihm lästig zu sein. »Er ist ein Heide und ein Mörder, genügt Euch das nicht?«, erwiderte er mürrisch.
    »Ich will wissen, wer mich fast getötet hätte.«
    Battista schwieg. Er hatte die Zügel um seine Rechte geschlungen und hielt den Blick auf die Straße gerichtet. Als Raoul schon keine Antwort mehr erwartete, sagte der Venezianer: »Er stammt aus Syrien. In den letzten fünfzehn Jahren hat er an jeder wichtigen Schlacht im Königreich Jerusalem und dem Sultanat teilgenommen.«
    »So alt sieht er gar nicht aus.«
    »Er ist ein Beduine. Die Männer dieses Volkes können schon als Heranwachsende besser kämpfen als so mancher Ritter.« Zum ersten Mal lag Achtung in Battistas Stimme, während er von Muslimen sprach. »Später war er Kriegssklave in der Mameluckenarmee, bis er sich freikaufen konnte. Vor fünf Jahren hat er seine eigene Truppe aufgebaut. Die ›Schakale‹.«
    Die Genauigkeit der Antwort überraschte Raoul nicht. Er vermutete inzwischen, dass Battista aus keinem anderen Grund in Jerusalem war, als solche Nachrichten für den Heiligen Stuhl zu sammeln. »Können wir ihn besiegen?«

    »Es steht uns nicht zu, das zu beurteilen.« Mehr sagte Battista nicht. Die Straße wurde besser. Er trieb seinem Pferd die Sporen in die Flanken und galoppierte voraus.
    Am Abend schlugen sie ihr Lager in der Nähe eines Trümmerfelds auf, dem einstigen Caesarea Maritima, das von den Mamelucken vor dreißig Jahren dem Erdboden gleichgemacht worden war. Zwar lebten Menschen in den Ruinen wie Maden in einem verrottenden Kadaver, aber einen Hafen gab es erst wieder in dem fünfundzwanzig Meilen weiter nördlich gelegenen Haifa.
    Die dortigen Truppen waren wachsamer als in Jaffa und Arsuf. Raoul, Battista und Gaspare beobachteten von einem Hügel aus, wie die Soldaten an den Stadttoren etwa jeden zehnten Reisenden überprüften. Battista murmelte einen leisen venezianischen Fluch.
    Gaspare hatte sich nach Art der Einheimischen ein weißes Tuch um den Kopf gebunden, das auch den Nacken bedeckte. Seine Oberlippe glitzerte schweißnass. »Es hat keinen Zweck. Da kommen wir in hundert Jahren nicht hinein.«
    Battistas Pferd spürte den Zorn seines Reiters und tänzelte unruhig. Mit einem harten Ruck am Zügel brachte es der Venezianer zum Stehen. »Dann versuchen wir es eben in Akkon«, erwiderte er harsch.
    »Al-Munahids Vorsprung ist zu groß. Bei gutem Wind ist er in vier Tagen in Konstantinopel.«
    »Soll das heißen, dass Ihr aufgeben wollt?«
    »Nein«, antwortete Gaspare, eingeschüchtert von dem

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