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Der Gesang der Hölle: Kommissar Kilians vierter Fall

Der Gesang der Hölle: Kommissar Kilians vierter Fall

Titel: Der Gesang der Hölle: Kommissar Kilians vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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auch nur der Anfang. Danach seist du umgestiegen auf etwas Stärkeres …«
    »Caipirinha, nehm ich an.«
    Sie bestätigte. »Du sollst hinter die Bar gegangen sein, um einen Kilians Special zu mixen. Das Zeug muss gut angekommen sein. Rias Chef will ihn in die Getränkekarte aufnehmen.«
    Ungewohnte Opernklänge aus dem Radio unterbrachen Rias Bericht. Ausschnitte aus dem
Don Giovanni
brachten den üblichen Einheitsbrei aus seichter Popmusik zum Schweigen. Eine Reporterin berichtete von der Hauptprobe des vorigen Tages am Würzburger Mainfrankentheater. Sie sprach von einer gewagten Aufführung, bei der unter anderem mit multimedialen Elementen gearbeitet werden sollte. Ob dies die Zuschauer gutheißen würden, würde sich am nächsten Tag bei der Premiere zeigen. Star-Regisseur Raimondi kam zu Wort, lobte die überaus kreative und professionelle Zusammenarbeit mit dem Generalmusikdirektor Beat Stiller und der Intendanz, versprach eine Aufführung, wie sie in Würzburg und andernorts noch nie zu sehen gewesen sei.
    Das kleine Finale am Ende des ersten Aktes, Riposate, wurde eingespielt. Mit der Unterstützung eines ganzen Orchesters klang die Nummer noch größer und voluminöser, als sie Kilian bei den Proben erlebt hatte. Die Reporterin verabschiedete sich aus dem
    Mainfrankentheater in Würzburg mit dem Hinweis, dass man sich zügig um eine Karte bemühen sollte, da die ersten Vorstellungen bereits ausverkauft wären.
    Kilian kehrte zurück an den Kaffeetisch, nahm noch einen Schluck und bedankte sich für das Frühstück.
    »Hat Ria sonst noch etwas erzählt, ich meine, wieso ich mit ihr überhaupt im cu gelandet bin?«
    Er wusste noch, dass er im Weinhaus
Stachel
war und dort nach Raimondi und seiner Begleitung gefragt hatte. Dann war er mit Ria gegangen. Der Grund dafür lag für ihn an diesem Morgen noch im Dunkeln.
    Magda verneinte. »Sie bat mich aber, dir ihre Nummer zu geben, falls du wieder Lust auf einen Drink hast.«
    Die Dusche hatte Kilian belebt, wenngleich er immer noch wacklig auf den Beinen war. Auf dem Weg quer durch die Stadt zum Mainfrankentheater kehrten einzelne Erinnerungen des Vortages bruchstückhaft in sein Bewusstsein zurück. Er sah sich mit der Tasche in der Hand Richtung Bahnhof marschieren, nachdem er sich mit Heinlein gestritten hatte. Vladimir tauchte kurz in einem Taxi auf, dann der
Stachel
und schließlich Ria. Sie wollte etwas von dem Gespräch zwischen Raimondi und Franziska gehört haben. Was war es genau?
    Über eine Treppe oder ein Treppenhaus soll Franziska gesprochen haben. Raimondi sei darauf erschrocken, Franziska habe ihm zugeredet. Ein Plan sei notwendig, gutes Timing und Mut dafür unabdingbar. Und dann habe sie ein Blatt Papier mit Noten auf
    den Tisch gelegt. Raimondi habe es sich genau angeschaut, seine Lippen formten die Worte, die Töne summte er leise. Am Ende schien er überzeugt, bestellte einen guten Bocksbeutel, um den Pakt zu beschließen.
    Kilian betrat über das Obere Foyer den Großen Saal. Die Bühne war in das Schwarzblau einer Sommernacht getaucht, Donna Elvira und
Don Giovanni
im Duett. Das Orchester spielte andante. Kilians Augen benötigten einen Augenblick, bis sie sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Er sah zahlreiche Zuschauer in den Reihen sitzen, Angestellte und Sänger des Hauses. Einige schauten herüber, einer stand auf, lief auf ihn zu. Kilian erkannte in ihm den Kollegen in Zivil, der Raimondi schützen sollte.
    »Komm mit«, flüsterte er und nahm ihn mit zur Tür.
    »Was machst du hier?«
    »Ich schau mir die Probe an. Was dagegen?«, antwortete Kilian genervt.
    »Der Schorsch ist grad vor ein paar Minuten gegangen. Er hat mir gesagt, dass du hier nichts mehr verloren hast.«
    »Der Schorsch kann mich mal.«
    Kilian drängte ihn beiseite, suchte Raimondi unter den Zuschauern. An dem kleinen Brett mit Lampe und Telefon sah er ihn.
    »Ich muss mit Ihnen reden«, sagte Kilian zu ihm. Raimondi antwortete prompt: »Ich aber nicht mit Ihnen.«
    »Es ist wichtig«, bestand Kilian. »Es geht um Ihre Abmachung mit Franziska.«
    Raimondi überlegte kurz, dann folgte er ihm ins Obere Foyer.
    »Also, was gibt’s«, sagte Raimondi barsch.
    »Ich bin dahinter gekommen, wer die Anschläge auf Sie verübt hat«, sagte Kilian.
    »Gratulation, dann kann ich ja wieder gehen.«
    »Nicht so schnell. Sie haben bei dem ganzen Schmierentheater eine tragende Rolle gespielt.«
    »Ach ja, welche denn?«
    »Die des Opfers und des Täters in einem.«
    »Sie

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