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Der Gesang der Hölle: Kommissar Kilians vierter Fall

Der Gesang der Hölle: Kommissar Kilians vierter Fall

Titel: Der Gesang der Hölle: Kommissar Kilians vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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Wink sofort zu verstehen und machte sich auf den Weg, einen Tanzlehrer zu besorgen.
    Kilian verfolgte die Probe noch bis zum Ende. Takahashi erzielte nun gute Fortschritte, und Franziska übernahm zunehmend mehr Aufgaben von Raimondi. Die beiden verstanden sich blind, und Kilian fragte sich, ob sie nicht schon früher zusammengearbeitet hatten.
    *
    Django Karazic war einer der drei Drogenhändler, die bei der Schießerei im Januar gefasst werden konnten. Er führte nebenbei ein Einrichtungshaus in der Stadt. Was nun seine Haupttätigkeit war, Drogen oder Möbel, wusste Heinlein nicht zu sagen. Klar war allerdings, dass er den ominösen vierten Mann mit der .38er Smith & Wesson kannte, und deswegen war Heinlein hier.
    Der Raum war kahl, bis auf ein Aquarell, das einer der Gefangenen von der Festung Marienberg gemalt hatte. Das Fenster ging zum Innenhof hinaus; es ließ nur wenig Licht herein und tauchte den grauen Raum mit dem einzelnen Tisch und den zwei Stühlen in eine fade Erinnerung von Gemütlichkeit.
    Heinlein wandte sich zur Tür, die mit zwei Schlüsselumdrehungen aufgeschlossen wurde. Herein kam ein Mann, Anfang vierzig, schulterlange, schwarze Haare, gepflegtes Gesicht mit dunklen Augen und Hakennase. Er nahm grußlos auf einem der Stühle Platz und stützte sich dabei mit beiden Händen auf dem Tisch ab. Durch den dünnen Stoff seines T-Shirts zeichneten sich starke Oberarmund Schultermuskeln ab. Der Typ konnte auch gut Zuhälter sein, die dritte gewinnbringende Tätigkeit neben Wohnaccessoires und Drogen.
    »Wie geht es Ihnen?«, eröffnete Heinlein das Gespräch. »Ich hoffe, Sie werden gut behandelt.«
    Der Mann blickte auf, emotionslos und ohne eine Miene zu verziehen, musterte Heinlein und blieb stumm.
    Heinlein setzte sich ebenfalls, sodass sie auf gleicher Augenhöhe miteinander sprechen konnten.
    »Mein Name ist Heinlein, Kriminalhauptkommissar. Ich bearbeite die mutmaßliche Selbsttötung eines Regisseurs am Mainfrankentheater. Bei diesem Vorfall wurde eine Waffe verwendet, die im Januar bei der Ihnen bekannten Schießerei auf dem Parkdeck verwendet wurde. Vorneweg, ich interessiere mich nicht für die Straftat, die Sie und Ihre Freunde begangen haben. Auch bin ich nicht an der Person direkt interessiert, in deren Besitz sich die Waffe befand. Mir geht es einzig und allein darum, zu erfahren, wie die Waffe zu der Person gekommen ist, die sich damit das Leben genommen hat. Können Sie mir in dieser Angelegenheit weiterhelfen?«
    Der Gefangene hatte regungslos zugehört. Nach einem langen Moment der Stille vergewisserte sich Heinlein, ob die Botschaft überhaupt angekommen war. »Haben Sie verstanden, was ich Sie gefragt habe?«
    Das Schweigen hielt an.
    »Natürlich kann ich Ihnen nichts anbieten, was Ihre Haftbedingungen erleichtert, noch etwas, das sich strafmildernd auf Ihren Fall auswirken könnte … Aber ich kann Ihnen und Ihrer Familie helfen, indem ich nichts tue.«
    Der Mann blickte Heinlein nun in die Augen.
    »Unter nichts tun verstehe ich, dass ich nicht jedes einzelne Mitglied Ihrer Familie einmal wöchentlich aufs Ordnungsamt kommen lasse, dass ich mir nicht
    jede einzelne geschäftliche Transaktion jedes einzelnen Familienmitglieds erklären und nachweisen lasse, dass ich nicht Ihre Geschäftspartner mit der Nachweispflicht über die Herkunft ihrer Handelsgüter bombardiere und dass ich nicht bei all diesen Dingen immer wieder Ihren Namen in den Mund nehme und sage, bedankt euch bei Django.
    Als Gegenleistung möchte ich nur einen Namen hören. Es muss nicht der sein, den meine Kollegen vom Drogendezernat suchen. Ich will nur wissen, wie die Waffe aus dessen Händen ans Theater gekommen ist.
    Was halten Sie von meinem Vorschlag?«
    Wieder dieser stumme Blick, der Möglichkeiten abzuwägen schien, Wahrheit und Täuschung gegeneinander aufwog, sich die angedrohten Konsequenzen für seine Familie ausmalte.
    Dann endlich: »Ich rufe Sie morgen an.«
    *
    »Was ist los mit dir?«, fragte Pia, »weichst du mir aus?«
    Kilian verneinte. »Natürlich nicht.«
    Er bestellte bei der Bedienung im Choko Chanel noch einen Espresso. Pia hatte ihn im Theater aufgesucht und in der Pause zum Gespräch gebeten.
    »Es kommt mir aber so vor«, hielt sie ihm entgegen.
    »Da täuschst du dich.«
    Er war mit dem Kopf nicht ganz bei der Sache.
    Stattdessen dachte er über den Auftritt des GMD Stiller bei der Probe nach, dessen bloßes Erscheinen beim Ensemble Angst ausgelöst hatte. Was war Stiller für ein

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