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Der Gesang des Satyrn

Der Gesang des Satyrn

Titel: Der Gesang des Satyrn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Fiolka
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vor Athens Gerichten, aber auch die Ausrichtung der eleusinischen Mysterien und des Anthesteria-Festes beinhalten, wovor Theogenes, wie er Stephanos mitteilte, die meiste Angst hatte.
    „Ich bin unvorbereitet“, unterbreitete er Stephanos, während er Weinschale in seinen Händen drehte.
    „Dafür hast du ja mich als Beisitzer ins Amt gewählt, Theogenes. Ich habe dir meine Unterstützung zugesichert.“
    Ein gequältes Lächeln umspielte Theogenes Lippen.
    „Aber da ist noch die Frage der Basilinna . Ohne eine Basilinna kann der Archon Basileus das Anthesteria-Fest nicht begehen. Bisher habe ich mir noch keine Gedanken um eine Gattin gemacht – warum auch, ich wollte mindestens noch drei Jahresumläufe warten. Aber mein Amt erfordert, dass ich heirate und meine Gattin die Aufgaben der Basilinna übernimmt. Leider habe ich mich kaum nach heiratsfähigen Mädchen in Athen umgehört und stehe jetzt vor einem Dilemma.“
    Neaira spitzte die Ohren und bemühte sich ruhig weiter zu essen, ohne sich ihre Überraschung anmerken zu lassen.
    In diesem Augenblick ahnte sie, weshalb Stephanos sie gebeten hatte, an dem Gastmahl teilzunehmen. Stephanos ließ sich Zeit mit seiner Antwort, winkte einem Sklaven ihm neuen Wein einzuschenken, und fuhr sich dann mit der linken Hand über seinen Bart als überlege er angestrengt. Neairas Nackenhaare stellten sich auf.
    „Diese Sorge ist natürlich nicht unbegründet“, gab Stephanos zu. „Du hast noch sechs Mondumläufe bis zum Fest, aber natürlich benötigt die Planung der Festlichkeiten auch ihre Zeit. Wie lange braucht es wohl für die Suche nach einer passenden Gemahlin, und wie lange wird es dauern, sie auf das Amt der Basilinna vorzubereiten?“
    Theogenes Gesicht zeigte ehrliche Bestürzung. Seine runden Augen begannen zu glänzen als wollte er gleich anfangen zu weinen. „Bei Zeus, du hast recht! Es ist nahezu unmöglich. Ich kann das Amt nicht antreten.“
    Theogenes Stimme war einem jammerndem Kind ähnlicher, als der eines Mannes.
    Nun hatte Stephanos den unbedarften Theogenes so weit, dass er seinen Vorschlag unterbreiten konnte. „Ich habe eine unverheiratete Tochter. Ich nenne dich meinen Freund. Deshalb würde ich sie dir anvertrauen, obwohl es bereits einen anderen Anwärter gibt.“
    Tatsächlich schien Theogenes überrascht. Die Tochter seines Beisitzers zu heiraten würde nicht nur die Suche nach einer geeigneten Gattin erübrigen – sie wären auch familiär aneinander gebunden. Theogenes könnte sich der wohlwollenden Unterstützung seines Schwiegervaters sicher sein. „Ich wäre dir ewig zu Dank verpflichtet, edler Stephanos.“
    So war es beschlossen als Theogenes sich an diesem Abend verabschiedete und Stephanos damit betraute, die Hochzeitsvorbereitungen zu treffen, damit der neue Archon Basileus eine Basilinna vorzeigen konnte.
    „Hältst du das für klug?“, fragte Neaira ihn gerade heraus als Theogenes fort war. Obwohl ihr der Gedanke Phano mit dem Archon Basileus zu verheiraten gefiel, hatte sie Bedenken. Phanos Aufstieg würde viel Neid hervorrufen. Es könnte böses Gerede entstehen – die Sache mit Epainetos lag noch nicht lange zurück.
    Stephanos verschränkte die Arme vor der Brust und wollte von seinem Vorhaben nicht mehr abrücken. „Es wird seine Loyalität mir gegenüber sichern, und als Beisitzer des Archon Basileus werden mich viele meiner Widersacher nicht mehr so leicht angreifen können.“
    „Das gilt aber nicht für Apollodoros, der nichts Besseres zu tun haben wird, als Theogenes zuzuflüstern, dass Phano meine Tochter und damit keine Athenerin ist.
    Ist es nicht so, dass die Basilinna gebürtige Athenerin sein muss?“
    Stephanos stimmte ihr zu, meinte jedoch, dass trotz aller Anschuldigungen, die gegen Phano vorgebracht wurden, kein eindeutiger Beweis bestünde, dass sie nicht die Bürgerrechte besäße. „Es ist leicht Stephanos anzugreifen, aber verhältnismäßig schwerer, den Archon Basileus zu kompromittieren. Denk doch nach! Es wäre für Phano ein Segen der Götter, wenn Theogenes hoher Rang die Schandmäuler endlich zum Schweigen bringt.“
    Neaira sah ihn an, wie er dort stand als wäre er bereit, seine Entscheidung mit seinem Leben vor ihr zu verteidigen. „Du willst sie nicht mehr im Haus haben.“
    Stephanos versuchte nicht, es zu leugnen – dass sie sich Epainetos hingegeben hatte, konnte er ihr nicht verzeihen.
    „Auch du bist froh, wenn sie aus dem Haus ist“, warf Stephanos Neaira vor.
    „Ich will

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