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Der Gesang des Wasserfalls

Der Gesang des Wasserfalls

Titel: Der Gesang des Wasserfalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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soll dafür sorgen, dass die Leute von AusGeo aufgenommen werden.«
    Matthew lächelte, da er genau wusste, dass für Stewart Johns so etwas nicht an erster Stelle stand. »Wo kann man denn sonst noch hingehen?«
    Prashad lachte leise. »Oh, da gibt es jetzt einiges. Die Leute gehen gern ins
Palm Court
, das Restaurant ist Freitag abends immer voll besetzt. Und da drüben ist das Park Hotel … gute Qualität. Ein dreigängiges Menü plus Getränk für weniger als tausend Dollar.«
    »Das sind zehn australische Dollar. Spricht allerdings für Qualität. Und es sieht sehr ansprechend aus.« Das Park Hotel hatte sich einen kolonialen Anstrich bewahrt, ohne grandios zu sein, besaß eine breite obere Veranda und Säulengänge und war mit bequemen Korbmöbeln ausgestattet.
    »Wir Guyaner feiern gern. Heute Abend werden Sie eine typische guyanische Party kennen lernen.«
    Das AusGeo-Team war zu einem Empfang in der Residenz von Lennie Krupuk, dem Generalmanager von Guyminco, und seiner Frau Roxy eingeladen. Matthew hatte sich bisher nicht allzu viel davon versprochen. Diese Art von Empfängen folgten stets demselben Muster. Das Defilee der Gäste in absteigender Rangfolge, ihre Frauen in pompösen Kleidern, die Haare vom nachmittäglichen Friseurbesuch in eine steife, gelackte Form gebracht, fade Häppchen und eine Mischung aus Regierungsbeamten, Geschäftsleuten, Gesellschaftslöwen und Wirtschaftsreferenten aus den verschiedenen Botschaften.
    Die amerikanische Flagge fiel ihm ins Auge, als der Wagen an einem einfachen, niedrigen, kastenartigen Gebäude vorbeifuhr.
    »Das war die alte Botschaft der USA , bevor sie das Hotel Hoffnung bauten.«
    »Hotel Hoffnung? Sie meinen das cremefarbene Fort Knox?«
    »Ja. Alle gehen dort voller Hoffnung hin. Jeden Morgen ab fünf bilden sich Schlangen, alle hoffen auf ein US -Visum.« Prashad schüttelte den Kopf. »Das ist nicht gut. Die Menschen wollen nur genug Geld verdienen, um nach Miami, New York, Kanada oder London auszuwandern. Niemand will mehr hier bleiben und arbeiten und dieses Land in Ordnung bringen. Wir brauchen hier gute Leute.«
    »Und Sie, Mr. Prashad, hätten Sie auch gern ein Visum für die USA ?«
    Er zuckte die Schultern. »Wenn ich Geld hätte, vielleicht. Um meinen Kindern eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Jeder in Guyana hat Verwandte im Ausland, was?« Er stupste den schwarzen Fahrer an, der grinste.
    »Klar doch.«
    Matthew war sich sicher, dass auch der Fahrer schon in dieser Schlange vor dem Hotel Hoffnung gestanden hatte.
    »Und was tut sich in dem alten Botschaftsgebäude?«
    Prashad schenkte ihm ein breites Lächeln. »Da sitzen die Informationsleute. Die Spooks, wissen Sie. So nennen sie die Spione.«
    Matthew lachte. »Ich sehe, es gibt keine Geheimnisse in dieser Stadt.«
    »Keine Geheimnisse und viele Gerüchte und jede Menge Klatsch. Manchmal wahr, manchmal nicht … aber immer wert, weitergegeben zu werden«, meinte Prashad leise lachend und ohne Boshaftigkeit.
    Der Wagen glitt an dem eindrucksvollen Gebäude des Obersten Gerichtshofs vorbei, dessen rotes Dach zu einem rostigen Orange verblichen war. Wie bei den anderen kunstvollen Holzgebäuden der Stadt dämpften abblätternde Farbe und Schäbigkeit seinen einzigartigen Reiz. Königin Victoria starrte aus leeren Augen über die wimmelnde Menge vor den schmiedeeisernen Gittern des Gerichtsgebäudes hinweg. »Die Königin hat eine Hand verloren«, bemerkte Matthew.
    »Sie kann von Glück sagen, dass sie nicht den Kopf verloren hat. Lag jahrelang im Gras hinten im Botanischen Garten, nachdem man sie vom Sockel gestürzt hatte. Erst die neue Regierung hat sie wieder vor dem Gericht aufgestellt. Schließlich ist es der Victoria High Court«, erklärte Prashad.
    Am Nordende der breiten Avenue der Republik umrundeten sie den Stolz der Stadt, die St.-Georgs-Kathedrale, einen neugotischen Holzbau, der seit seiner Erbauung 1892 all die Feuersbrünste überstanden hatte, denen viele wichtige Gebäude der Stadt zum Opfer gefallen waren. »Das höchste hölzerne Gebäude der Welt«, verkündete Prashad, und Matthew lächelte.
    Sie kamen am heruntergekommenen Stabroek-Markt vorbei, der unter einem leuchtend roten Dach mit kunstvollen hölzernen Zierleisten untergebracht war. Der Platz vor der Markthalle war ein wimmelnder Basar aus Fahrzeugen, Fahrrädern, Fußgängern, fliegenden Händlern und kleineren Ständen, die sich den Schutz der schattigen Markthalle nicht leisten konnten.
    »Ist hier immer so

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