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Der Gesang des Wasserfalls

Der Gesang des Wasserfalls

Titel: Der Gesang des Wasserfalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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aus jeder Pore drang. Roxy schob sich zwischen sie und hakte sich bei ihnen ein. »Jetzt wollen wir mal zwei hübsche Mädchen für euch finden, was?«
    Matthew und Kevin tauschten über ihren Kopf hinweg amüsierte Blicke aus. Roxy entsprach überhaupt nicht der üblichen Chefgattin. Bei den meisten Auslandseinsätzen waren ihre Gastgeberinnen eher bemüht, junge Frauen von Männern wie ihnen, die nur kurz an einem Ort blieben, fernzuhalten, obwohl es ihnen nie schwerfiel, diese Barrieren zu durchbrechen. In Roxy erkannten sie sofort eine warmherzige, lustige, freimütige Komplizin.
    Obwohl sie zur angegebenen Zeit gekommen waren, kam es den beiden Australiern so vor, als sei die Party schon einige Zeit im Gange. Alle redeten angeregt, lachten und tanzten. Die meisten trugen leuchtende Farben und bevorzugten auffälligere Kleidung. Zu den lauten, eindringlichen Reggaerhythmen wurde ungehemmt getanzt, die Körper drehten und wanden sich in provokativer Freizügigkeit, die Tanzenden waren verschwitzt von der Anstrengung und der Hitze im Gedränge all dieser Menschen. Über die Köpfe der Tanzenden hinweg entdeckten sie Connor Bain, der ihnen grinsend mit erhobenem Glas zuprostete.
    Innerhalb weniger Minuten standen sie inmitten einer Gruppe junger Guyanerinnen unterschiedlicher ethnischer Herkunft, alle attraktiv, temperamentvoll und aufgeschlossen. Sie erfuhren bald, dass es sich hier nicht um eine gewöhnliche Cocktailparty handelte.
    Eine gut aussehende Inderin in einem schimmernden, türkisfarbenen Sari, deren Haar im Nacken von einer Goldspange gehalten wurde, stellte sich vor. »Ich bin Sharee Gopal. Ich hoffe, Sie sind zu dem Abenteuer bereit, das Roxy für uns geplant hat.«
    »Ich dachte, hier würden nur Getränke gereicht. Das ist ja eine ausgewachsene Fete«, sagte Kevin.
    »Nein. Nur ein Dinner … wenn Sie herausfinden können, wo es stattfindet!«, lachte sie.
    »Was soll denn das heißen?«
    »Es ist so was wie eine Schatzsuche … eine Fahrt ins Blaue … eine Art Dinner in Etappen«, fügte Viti Leung hinzu, eine hübsche Chinesin mit einem Cocktailkleid aus roter Seide und langen schwarzen Haaren, die über den mandelförmigen Augen zu einem geraden Pony geschnitten waren.
    Sie erfuhren nähere Einzelheiten, als sie beim zweiten Drink waren. Roxy ging mit zwei Hüten herum, im einen die Namen der Männer, im anderen die der Frauen. »Ziehen Sie einen Partner«, gluckste sie und blinzelte ihnen zu, als sie Matthew und Kevin und ihren beiden Begleiterinnen als letzten die Hüte hinhielt.
    Weitere Drinks wurden gereicht, während alle die Zahlen neben ihren Namen verglichen, um den richtigen Partner oder die richtige Partnerin zu finden.
    Kevin grinste, als er entdeckte, dass Viti seine Partnerin war, und Matthew hob seinen Arm zu einem fröhlichen Winken, als sich Sharee als die seine erwies.
    Roxy kletterte auf einen Stuhl und brachte die achtzig Gäste zum Schweigen. »Hört zu. Ihr bekommt jetzt den ersten Hinweis, und wenn ihr den enträtselt habt, findet ihr dort weitere verschlüsselte Hinweise auf das nächste Ziel. Unterwegs gibt es Erfrischungen, bis ihr den geheimen Ort für den Hauptgang erreicht. Viel Glück!«
    »Was für eine verrückte Idee … gefällt mir«, sagte Kevin, während sich Dutzende von Paaren, die sich zum Teil ebenso fremd waren wie er und Viti, zusammentaten, miteinander flüsterten und zu ihren Autos hinausliefen. »Vergesst nicht, es ist auch eine Schatzsuche. Ihr müsst von unterwegs verschiedenes mitbringen«, rief Roxy den beiden Australiern zu, als sie mit ihren Partnerinnen zur Tür gingen.
    »Wie ist es, Matthew, sollen wir meinen Wagen nehmen oder Ihren?«, fragte Sharee.
    Matthew zuckte die Schultern. »Ich bin mit dem Taxi gekommen.«
    »Dann nehmen wir meinen. Ich habe einen Fahrer, also können wir uns darauf konzentrieren, die Hinweise zu entschlüsseln.«
    »Gute Idee. Ihnen ist doch klar, dass ich ein vollkommener Neuling in dieser Stadt bin.«
    »Es ist eine kleine Stadt«, meinte sie mit einem sanften Lächeln. »Und so bekommen Sie gleich Gelegenheit, sie besser kennen zu lernen.«
    Matthews Entdeckungsreise sollte ihn in dieser Nacht an einige seltsame Orte führen.
    Das erste Ziel, die Bar des Pessaro Hotels, war leicht zu finden. Um den nächsten Hinweis zu bekommen, mussten sie dem Barmann ein Kleidungsstück überlassen. Matthew zog seinen Gürtel aus der Hose und Sharee schaute an ihrem Sari hinunter, zuckte die Schultern und reichte dem

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