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Der Gesang des Wasserfalls

Der Gesang des Wasserfalls

Titel: Der Gesang des Wasserfalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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außergewöhnlichen Schlucht in sich auf.
    Sie versuchte, sich hier ein Kasino und ein mit Hunderten von Touristen gefülltes Hotel vorzustellen, aber es ergab keinen Sinn. »Haben Sie von dem Kasinoprojekt gehört, das hier in der Gegend geplant ist?«, fragte sie beiläufig, da sie unbedingt weitere Informationen einholen wollte, bevor sie sich entschloss, den Job anzunehmen.
    Kate antwortete mit leiser Geringschätzigkeit in der Stimme. »Ja, ich habe Gerüchte darüber gehört. Handelt sich um ein Projekt dieser El-Dorado-Gesellschaft, soviel ich weiß. Sir Walter würde sich im Grab umdrehen. Möglicherweise ist es mehr als nur Gerede. Wie Sie selbst sehen können, fehlt hier wirklich ein Kasino. Ziemlich unzivilisiert ohne so etwas, meinen Sie nicht?« Sie lächelte Madi zu und drückte ihre Zigarette an einem Stein aus.
    Connor reagierte mit großem Interesse. »Kate, haben Sie gesagt, die Gesellschaft hieße El Dorado?«, fragte er.
    Kate nickte. »Das sagen zumindest die Gerüchte.«
    »Wusstest du, dass El Dorado mit diesem Kasino zu tun hat, Madi?«
    »Sasha St. Herve wollte mir die Namen der Geldgeber nicht nennen«, sagte Madi. »Er hat mir sowieso nicht viele Einzelheiten verraten. Die soll ich später erfahren, wenn ich mich dazu entschließe, ein Werbekonzept für ihn aufzustellen. Offenbar planen sie, die Gäste aus Nordamerika, Europa und Asien einzufliegen. Es soll etwas Exklusives werden, nehme ich an, ein Kasino in der wunderschönen Wildnis von Guyana.«
    »Nun ja, es könnte eine Menge Arbeitsplätze schaffen. Geld hier in die Gegend bringen«, sagte Connor. »Was meinen Sie, Kate?«
    »Das Geld würde in den Taschen der Reichen verschwinden, wie gewöhnlich, und nicht in denen meiner Leute. Sie würden als Dienstpersonal arbeiten, wie sie es immer getan haben.«
    »Kate, ein Kasino kann ein Katalysator für weitere Entwicklungen sein, andere Geschäfte und Unternehmen in diese Gegend locken. Kasinos entstehen überall auf der Welt, und sie haben enorme wirtschaftliche Auswirkungen. Man wird sicherlich zu einer Vereinbarung kommen, von der auch die örtliche Bevölkerung profitiert. Ich meine, wem gehört das Land?«, fragte Connor.
    »Der größte Teil der Rupununi ist in staatlichem Besitz. Das Land wird im allgemeinen in Parzellen für fünf, fünfundzwanzig und neunundneunzig Jahre verpachtet.«
    »Na also, das macht die Sache einfach. Die Regierung kann darauf bestehen, dass ein gewisser Prozentsatz der Gewinne in die Infrastruktur fließt oder zum Aufbau von Versorgungsunternehmen für das Kasino verwendet wird. Wo sollen zum Beispiel die frischen Nahrungsmittel herkommen? Könnten sie nicht von den Dörfern der Umgebung geliefert werden?«
    »Das klingt alles recht nett, aber es ist doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein angesichts der größeren Zusammenhänge«, erwiderte Kate. »Und wenn man die Geschichte dieses Landes bedenkt, kann man davon ausgehen, dass es an der Spitze eines solchen Unternehmens zu Korruption kommen wird und nur wenig Geld den Weg die wirtschaftliche Leiter hinabfinden wird.«
    »Wenn die Pläne Zustimmung fänden, was würden Sie dann tun?«, fragte Madi.
    Kate erstarrte leicht. »Kämpfen. Ich würde kämpfen. Wenn es sein müsste, würde ich an der Seite Xaviers und unserer Leute kämpfen, um zu verhindern, dass eine solche Monstrosität auf unserer Türschwelle entsteht. Die angeblichen Vorteile würden die Epidemie sozialer Probleme, die dadurch entstehen würde, keinesfalls aufwiegen.« Kate stand auf und machte damit deutlich, dass sie die Diskussion über ein so verachtenswertes Thema für beendet hielt. »Wir sollten zum Fluss zurückkehren. Die Rückfahrt bei Dunkelheit könnte schwierig werden.«
    Über dem Wasser brach rasch die Nacht herein, und Blut saugende Kriebelmücken stürzten sich in Schwärmen auf alle entblößten Hautstellen. Kate zog eine Taschenlampe heraus und hielt Ausschau nach den einfallsreichen Navigationshilfen – einer Reihe von Blechdosen, die entlang der Fahrrinne an die Bäume gebunden waren.
     
    Nach dem Essen saß Madi im Schneidersitz auf dem Bett in ihrer Hütte, während Connor das Moskitonetz um sie feststopfte. »El Dorado – Traum oder Alptraum«, sagte Madi.
    Connor sah das Ganze entspannter. »Wie Matthew schon sagte, herauszubekommen, wer tatsächlich hinter dieser El-Dorado-Gruppe steht, ist eine andere Sache. Nicht, dass wir uns darum allzu viele Sorgen machen müssten, denke ich. El Dorado tangiert uns

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