Der Gesang des Wasserfalls
sein Handtuch und seine Shorts und sah ihm zu. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Trotz ihres Streits am gestrigen Abend fühlte sie sich sehr zu ihm hingezogen. Sie war so froh, dass sie zusammen waren und diese Zeit miteinander verbringen konnten.
Connor kam aus dem Wasser geplatscht, setzte sich neben sie und rubbelte sich die Haare ab. Sie nahm eine Ecke des Handtuchs, trocknete seinen Rücken ab, beugte sich unwillkürlich vor und küsste seine Schulter. Er drehte sich um und erwiderte ihren Kuss, und plötzlich floss zwischen ihnen ein Gefühl der Wärme, der Zuneigung und der Verbundenheit. Beide spürten sie es, und beide wussten sie, dass es auch der andere spürte.
»Madi … so hatte ich das eigentlich nicht geplant, aber … na ja, warum nicht jetzt«, sagte Connor leise.
»Was?«
Er griff nach seinen Shorts, zog etwas aus der Hosentasche und bat Madi, die Augen zu schließen. Sie tat es, spürte, wie er nach ihrer Hand griff und etwas Metallenes hineinlegte. »Jetzt kannst du die Augen wieder aufmachen.«
Madi starrte auf den kunstvoll gearbeiteten Ring, der im morgendlichen Sonnenlicht funkelte.
»O Connor … das ist … Das ist ja der rosa Diamant, den du gefunden hast!« Sie hielt ihn gegen die Sonne, und im Inneren des jetzt wunderschön geschliffenen Steins schienen rosa Lichtfunken zu sprühen. »Die Fassung ist ebenfalls aus guyanischem Gold. Ich habe ihn Lester abgekauft«, fügte er hastig hinzu, »um seinem Sohn zu helfen.«
»Du willst ihn mir schenken?« Sie sah ihn ungläubig an und schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht annehmen, Connor.«
»Madi … Liebste. Ich schenke ihn dir aus einem bestimmten Grund …« Connor nahm ihre Hand und steckte den Ring auf ihren linken Ringfinger. »Ich möchte, dass du mich heiratest.«
Madi schwieg, vollkommen überwältigt. Damit hatte sie nicht gerechnet.
»Connor, er ist wunderschön … aber es geht alles so schnell …«
»Madi, ich liebe dich. Ich weiß, dass du mich auch liebst. Und ich weiß, dass wir füreinander bestimmt sind. Das ist keine Frage der Zeit, es spielt keine Rolle, wie lange wir uns kennen. Wenn man es weiß, dann weiß man es eben. Und ich weiß einfach, dass du die Richtige für mich bist. Ich kann mir nicht mehr vorstellen, ohne dich zu sein.«
»Ich glaube, ich liebe dich auch, Connor … aber du weißt, dass ich vorsichtig bin. Du bist nie verheiratet gewesen, und wenn man einmal einen Fehler gemacht hat, dann wird man unwillkürlich … ängstlich.« Madi war den Tränen nahe und wünschte sich verzweifelt, sich nicht gerade jetzt damit auseinandersetzen zu müssen. Sie fühlte sich gedrängt, er war einen Schritt zu weit gegangen und kurz davor, die relativ unkomplizierte Beziehung, die sie bisher gehabt hatten, zu zerstören.
Da er ihr Zögern spürte, sagte er mit leiser Verzweiflung in der Stimme: »Ich werde keinen Druck auf dich ausüben. Wir können so lange verlobt bleiben, wie du möchtest. Madi, ich musste dir einfach einen Heiratsantrag machen, ich liebe dich und will, dass du weißt, wie ernst es mir ist. Ich habe noch nie so empfunden, und mir ist klar geworden, dass ich bis jetzt nur herumgepaddelt bin und gewartet habe, bis du kamst.«
»Bist du sicher, dass es nicht nur die Zeit ist, die dir davonrennt, und das Gefühl, zur Ruhe kommen zu wollen?« Sie schenkte ihm ein kleines Lächeln, schaute dann wieder bewundernd auf den Ring und drehte ihn ein wenig am Finger.
»Teufel nochmal, Madi, ich bin doch schließlich kein alternder Romeo, der sich ein knackiges Mädchen sucht, um seinem Ego zu schmeicheln.« Connor klang erregt. Das war nicht die Reaktion, mit der er gerechnet hatte, aber als sie dann kurze Zeit schweigend dasaßen, musste Connor sich eingestehen, dass er genau das von Madi hätte erwarten sollen und dass genau das auch der Grund war, warum er sie festnageln wollte.
»Ich will dich nicht verlieren, Madi. Und das ist die Wahrheit. Ich dachte, wenn ich dir den Ring geben würde …«, er unterbrach sich, denn er wusste nicht so recht, wie er es formulieren sollte, dann fuhr er ausweichend fort, um seine Verlegenheit zu kaschieren. »Ich möchte ihn dir auf jeden Fall schenken, so oder so … Lester und ich waren uns einig, dass du ihn haben solltest.«
Madi traten Tränen in die Augen, als sie das Zittern in Connors Stimme wahrnahm und die absolute Aufrichtigkeit, mit der er sprach.
»Ich werde den Ring tragen, Connor, aber an der anderen Hand. Und ich fühle
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