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Der Gesang des Wasserfalls

Der Gesang des Wasserfalls

Titel: Der Gesang des Wasserfalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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Vorstellungen für die einzelnen Touristenattraktionen näher und lehnte sich dann zurück. Pieter hielt ihr seine große Pranke hin. »Meinen Glückwunsch. Es ist genau das, was wir hier brauchen.«
    Xavier nickte. »Da stimme ich zu. Das ist ein erstklassiges Konzept. Aber es müssen noch einige andere davon überzeugt werden, außerdem muss die Finanzierung sichergestellt werden – und es gibt immer noch dringendere Anliegen. Alles in allem wird es eine Weile dauern, bis die Sache Geld abwirft, da es nur um eine kleine Anzahl von Touristen geht.«
    »Sie klingen wie ein Politiker«, sagte Madi mit einem leicht verkniffenen Lächeln, ein bisschen enttäuscht über seine Vorbehalte, wie zutreffend sie auch sein mochten.
    Xavier beeilte sich, sie zu beruhigen. »Die Politiker sind es, die wir überzeugen müssen. Mit Ihrer Erlaubnis werde ich Ihre Vorschläge einem Forum von Regierungsbeamten und Vertretern unseres Volkes vorlegen, das in
New Spirit
abgehalten werden soll.«
    Madi zuckte die Schultern. »Es gehört Ihnen. Mein Geschenk an Guyana. Ich hoffe, dass ich bei meinem nächsten Besuch eine dieser erfolgreichen Ökotouren buchen kann.«
    »Sie verlassen uns?«
    »Ich bin mir momentan nicht sicher, was ich tun werde. Das Erlebnis, das ich oben am Fluss mit Connor hatte, war ziemlich aufwühlend, und durch den Mord an Bacchus ist die Situation nicht weniger beängstigend geworden.«
    Xavier sammelte die Papiere auf seinem Schreibtisch ein und steckte sie zurück in die Mappen. »Solche Vorfälle haben auf uns alle größere Auswirkungen, als Sie denken, Madison, wie entsetzlich sie auch für Sie waren. Sie gehören alle zu dem sich langsam abzeichnenden größeren Bild eines sich verändernden Guyanas. Der Drogenhandel ist Teil des gegenwärtigen Machtspiels. So abscheulich das auch ist, wir müssen feststellen, wie tief Kriminalität und Korruption hier verankert sind, und herausfinden, was wir dagegen tun können. Niemand will freiwillig Machtpositionen aufgeben. Der Kampf darum kann sehr hitzig werden und sehr schmutzig. Diejenigen von uns, die andere Wertmaßstäbe haben, müssen bereit sein, sich den entsprechenden Taktiken anzupassen, wenn die Situation sich verändert.«
    Madi war verwirrt. So hatte sie Xavier noch nie reden gehört. Bisher war er ihr wie ein perfektes Beispiel eines neuzeitlichen Eingeborenenpolitikers vorgekommen. Aber worauf spielte er damit an?
    Xavier kam hinter seinem Schreibtisch hervor und trat neben sie.
    »Was auch immer passiert, Madison, vergessen Sie eines nicht. Wissen Sie, was so Besonderes an dem Boden ist, auf dem ich stehe? Ich darf hier stehen, weil ich es selbst gewählt habe. Kein Mensch, keine Regierung kann zu mir sagen: Du darfst hier nicht sein, du darfst hier nicht leben, du hast kein Recht dazu. Das ist unser Land, wir sind keine Sklaven, es ist unser Land, und wir kämpfen für das Recht, an dem Entscheidungsprozess teilzunehmen, der bestimmt, wie wir unser Leben in unserem Land zu leben haben. Ganz gleich, ob wir Indios sind oder die Nachkommen von Sklaven oder das Produkt einer kolonialen Vergewaltigung. Ich will, dass die guyanischen Kinder das Recht haben, in einem harmonischen, produktiven und wunderschönen Land aufzuwachsen. Dafür kämpfe ich, und ich werde jedes Mittel benutzen, um das zu erreichen.«
    Madi war tief berührt von Xaviers Worten. All ihre Zweifel an ihm verschwanden, und sie empfand erneut die absolute Gewissheit, dass dieser Mann eines Tages sein Volk, vielleicht sogar seine Nation in eine bessere Zukunft führen würde. »Ich bin sicher, dass Ihre Träume in Erfüllung gehen werden, Xavier.«
    »Wir müssen immer an unseren Träumen festhalten, selbst wenn sie manchmal etwas alptraumhaft werden.« Er lachte. »Genug davon. Nochmals vielen Dank für Ihr Papier. Ich werde es genau studieren und mit Ihnen in Verbindung bleiben. Sie werden doch nicht abreisen, ohne mir Bescheid zu sagen?«
    »Natürlich nicht.«
    Pieter brachte Madi zu Lesters Taxi. »Übrigens, danke, dass Sie bei Connor ein gutes Wort für unsere Arbeit eingelegt haben. Er hat mich heute Morgen angerufen und mir gesagt, dass seine Organisation prinzipiell interessiert daran ist, etwas zu unternehmen, um uns zu helfen – was immer das heißen mag. Aber es klang vielversprechend.«
    Madi war begeistert. »Das ist ja wunderbar, Pieter. Ich werde ihm einen Extrakuss geben, wenn ich ihn heute Abend sehe.«
    Sie wollte gerade ins Taxi steigen, als jemand laut ihren Namen

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