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Der Gesang des Wasserfalls

Der Gesang des Wasserfalls

Titel: Der Gesang des Wasserfalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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hast uns ganz schön in Aufregung versetzt.«
    »Tut mir leid, dass ich nicht auf die Zeit geachtet habe. Ich hatte so einen faszinierenden Vormittag. Oh, Matt, es tut so gut, dich zu sehen.« Wieder umarmte sie ihn, und er grinste sie an.
    »Ich bin froh, dass du hier bist, Schwesterchen.« Nur in Augenblicken großer Zuneigung nannte er sie so. Hand in Hand gingen sie nach oben.
    Hyacinth erschien an der Küchentür. »Dachte schon, der Taximann hätte Sie entführt«, sagte sie mit erleichtertem Lächeln. »Nächstes Mal tun Sie 'n anderes Taxi anrufen.«
    »Nein, nein, Lester war toll. Ich werde nur noch mit ihm fahren.«
    »Wo warst du, und warum hat es so lange gedauert?«, fragte Matthew. »Komm mit raus auf den Balkon. Hyacinth, bring uns Tee und Madisons Lunch, bitte. Was gibt's Neues von zu Hause?«
    »Ich hab dir Vitamintabletten und Weizenkräcker mitgebracht, und unsere Eltern schicken dir ein neues Strandhandtuch.«
    »Ein Strandhandtuch? Hast du den Strand gesehen?«, lachte Matthew. »Ach, die Lieben. Geht es ihnen gut?«
    »Bestens. Aber jetzt erzähl mir von dir. AusGeo hat also den Managementvertrag bekommen, aber was bedeutet das?«
    »Das bedeutet, wir müssen dafür sorgen, dass die Mine mit größerer Effektivität mehr Bauxit produziert. Kevin muss das ganze Produktionssystem besser durchorganisieren, damit ich die Mine verkaufen kann. Lennie Krupuk, der Boss von Guyminco, ist aus dem Unternehmen ausgeschieden. Gott, wir entdecken immer mehr, wie da geschlampt worden ist und wie er mit dem Geld um sich geworfen hat. Du musst unbedingt kommen und dir die Mine ansehen. Die Fahrt den Fluss hinauf ist einfach toll. Wir sind mit der Luxusyacht der Firma gefahren, die Krupuk angeschafft hatte. Jetzt werden sie und das Wochenendhaus, das er sich auch auf Firmenkosten zugelegt hatte, verkauft. Die Fahrt dauert zwar eine Weile, aber es ist zu machen.«
    Sie unterhielten sich weiter, während Madison ihr Sandwich und ihren Kuchen aß.
    Matthew lachte herzlich über die Schilderung ihrer Erlebnisse beim Geldumtausch und über den Trick, mit dem Lester ihr Zugang zu den Bücherregalen in der Bibliothek verschafft hatte. Sie zeigte ihm Gwens Buch, und er warf einen raschen Blick auf das Foto. Lächelnd gab er ihr das Buch zurück. »Hört sich an wie
Annie get your gun
. Ist bestimmt nett zu lesen.« Er erhob sich und schaute auf die Uhr. »Ich muss in unser Büro in der Stadt. Wir sehen uns später, gegen fünf. Kevin ist heute Abend auch da, und ein paar von unseren neuen Freunden kommen vor dem Essen vielleicht auf einen Drink vorbei. Du wirst sehen, das sind alles richtig nette Leute.«
    »Prima. Aber im Moment bin ich total erschöpft.«
    »Das liegt am Klima. Diese schwülwarme Luft macht einen schlapp. Stell dich unter die Dusche und schlaf dann ein bisschen, danach geht's wieder.«
    »Vielleicht probiere ich meine neue Hängematte auf der Schlafzimmerveranda aus.«
    »Gute Idee. Alle gewöhnen sich hier an, in Hängematten zu liegen. Manche scheinen gar nicht mehr aufstehen zu wollen.« Er gab ihr einen Kuss auf die Wange. »Ich bin so froh, dass du da bist.« Mit federnden Schritten lief er die Treppe hinunter.
     
    Madison wachte zwei Stunden später auf, erstaunt darüber, dass sie so fest geschlafen hatte. Sie ging in die Küche und steckte vorsichtig den Stecker des elektrischen Wasserkessels ein. Der Zustand der Elektrogeräte machte sie etwas nervös. Die Kabel waren ausgefranst, Stecker waren mit Adaptern verbunden, die schlecht und recht in die Steckdosen passten. »Wackeln Sie dran«, hatte Hyacinth ihr geraten. Fleischklößchen und dünne Scheibchen, die wie Chips aussahen, lagen in Schüsseln unter einem Tuch. Madi probierte einen Chip, der sie im Aussehen an eine harte, mit Chilipulver bestäubte Bananenscheibe erinnerte. Er schmeckte würzig, aber scharf. Niemand schien da zu sein, also machte sie sich eine Tasse Tee, duschte und zog sich um. Sie beschloss, einen Brief an ihre Eltern zu schreiben und verlor sich in der Beschreibung ihres ersten Tages in Guyana.
    Dann kam Matthew nach Hause, er rief sie und stellte ihr Kevin Blanchard vor, der zwei Tage in der Stadt bleiben würde, bevor er wieder in die Mine fuhr. Matthew rief nach Singh, bat ihn, Eis und Gläser zu bringen und griff nach einer Flasche Rum. »Es gibt Rum und Cola, Rum und Wasser, Rum und Gingerale, Rum und Milch, Rum und Eis oder Rumpunsch, der mit einem ziemlich scheußlichen Likör gemacht wird.«
    »Weiß Hyacinth

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