Der Gesang des Wasserfalls
wieder hochkriegen wollen, brauchen Sie neue Maschinen, und da könnte ich ins Spiel kommen.« Er paffte an der Zigarre und warf Matthew einen scharfen Blick zu. »Und vielleicht können wir ein bisschen darüber plaudern, was in den Minen so läuft.«
Matthew hatte verstanden. Sie tauschten Visitenkarten aus. »Ich rufe Sie an, sobald ich in meinen Terminkalender gesehen habe«, sagte Matthew.
Connor hatte Madi den größten Teil des Abends mit Beschlag belegt, und sie tranken gerade ein letztes Glas zusammen, als ihr Matthew mit Kevin an seiner Seite das Zeichen zum Aufbruch gab.
Connor lehnte Matthews Angebot ab, ihn in seinem Wagen mitzunehmen, und Madi entschuldigte sich, um sich höflich von den Damen zu verabschieden, einschließlich der Frau des Botschafters.
Als sie mit Connor darauf warteten, dass ihre Wagen vorgefahren wurden, flüsterte Matthew Madi zu: »Na, hast du viele Angebote von sexhungrigen Botschaftsangehörigen bekommen, die hier gestrandet sind?«
»Der Presseattaché hat sich eine Weile sehr um mich bemüht. Da könnte sich was ergeben«, sagte sie leichthin.
»Man weiß nie, ob einem in einer großen Stadt nicht das Glück über den Weg läuft«, gab Matthew zurück. Das war einer seiner Lieblingssprüche, den Madi besonders gern hatte.
»Komisch, dass du das sagst. Mir ist heute Abend ein Job angeboten worden.«
»He, hört mal her, Madi ist ein Job angeboten worden. Was denn für einer?«
»Der Direktor des Pessaro ist an meinen Marketingkünsten interessiert.«
»Das muss gefeiert werden«, rief Matthew ausgelassen. »Auf ins
Palm Court
, und dann wird aufgetischt! Du kannst uns alles beim Essen erzählen. Fahr du mit Connor, wir treffen uns dort, okay?«
Als sie das Botschaftsgelände verlassen hatten, stellte Matthew im Auto den Kassettenrekorder an. »Wird Zeit, dass wir mal wieder ordentliche Musik hören, Kumpel«, sagte er zu Kevin.
Cootamundra Wattle
, gesungen von John Williamson, dröhnte aus den Lautsprechern.
Als der Song zu Ende war, drehte Kevin die Lautstärke herunter. »Was Interessantes aufgeschnappt, Matt?«
»Allerdings. Sagt dir die El-Dorado-Gesellschaft was?«
»Nur wenn sie was mit Sir Walter Raleigh und seinem Traum vom Reichtum zu tun hat.«
»Nein, aber der Vergleich könnte durchaus zutreffend sein, Kev.«
»Was meinst du damit?«
»Sag ich dir morgen. Zusammen mit Johns. Und wie war's bei dir? Was den Klatsch angeht?«
»Die Amerikaner sind mächtig interessiert daran, was wir mit Guyminco machen. Ich hatte den Eindruck, dass sie Interessenten haben, die die Mine gern in die Finger bekommen würden, nachdem wir sie saniert haben. Der Handelsattaché hat mich heute Abend kräftig bearbeitet.«
»Bin gespannt, was unser Chef dazu sagt. Gute Nachrichten und schlechte.«
»Wer von uns beiden fängt an?« fragte Kevin mit leisem Lachen.
Matthew lächelte. »Lassen wir das den Chef entscheiden.«
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Siebtes Kapitel
D ie an der Stelling außerhalb Georgetowns festgemachte Motorjacht trug den Namen
El Presidente Good Time
.
Oberst Bede Olivera stand, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, auf dem Anlegesteg, kaute auf einer unangezündeten Zigarre und lächelte seinen Gästen zur Begrüßung entgegen, als sie aus dem Auto stiegen.
Matthew und Sharee, Kevin und Viti, Connor und Madi begannen ihr Gepäck auszuladen.
»Überlassen Sie das dem Boy«, rief der Oberst. »Los, Junge«, rief er einem drahtigen schwarzen Teenager zu, der auf dem Heck der Yacht balancierte. Grinsend sprang der Junge auf den Kai und lief auf die aufgehäuften Gepäckstücke zu.
Matthew stellte Sharee und Viti dem Oberst vor, der ihnen einen prüfenden Blick zuwarf, die Zigarre aus dem Mund nahm und ihnen die Hände schüttelte. »Schön, euch bei uns zu haben, Mädels. Wart ihr schon mal in
New Spirit
?«
Sie schüttelten den Kopf. »Wir freuen uns darauf«, sagte Sharee mit breitem Lächeln. »Es war sehr nett von Ihnen, uns auch einzuladen. Matthew hat uns versprochen, dass ihr Männer nicht die ganze Zeit über Politik und Bergbau reden werdet.«
»Darauf können Sie wetten.« Der Oberst sah erfreut aus. »Sie werden eine Menge Spaß haben, so viel ist sicher.
New Spirit
ist etwas Besonderes. Einzigartig in Guyana.«
Der Oberst drückte sich gern ein bisschen geschwollen aus und liebte große Gesten. Er hatte die Einladung auf eine Art ausgesprochen, die jede Ablehnung wie eine Beleidigung aussehen ließ. Und wie er seinen männlichen Gästen erklärt
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