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Der Gesang des Wasserfalls

Der Gesang des Wasserfalls

Titel: Der Gesang des Wasserfalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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der auch Antonio Destra mit seiner Frau Celine stand, die sich mit einer anderen Frau unterhielt. Antonio wandte sich Madi zu und küsste ihre Hand.
    »Liebe Madison, wie schön, Sie wiederzusehen. Hatten Sie einen netten Lunch mit Connor Bain? Er ist ein so talentierter Mann auf seinem Gebiet. Ich glaube, er wird diesem Land eine große Hilfe sein.«
    »Ja, es war nett. Die erste Gelegenheit, mal in Ruhe mit ihm zu reden. Und bei Ihnen? Als Mann waren Sie im Club ja eindeutig in der Minderheit.«
    Antonio lachte schallend. »Gehört alles zu den vielfältigen Annehmlichkeiten des Lebens, Madison. Hören Sie, ich würde Sie gern einem Freund von mir vorstellen. Er ist in der gleichen Branche tätig wie Sie.«
    Er führte sie durch den Raum zu einem sehr vornehm wirkenden, tadellos gekleideten Mann Mitte Vierzig. Madi konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Der typische Hoteldirektor.
    »Madi, darf ich Ihnen Sasha St. Herve vorstellen, den Direktor des Pessaro Hotels. Madison Wright, Sasha. Kommt aus dem gleichen Stall wie Sie.« Wieder lachte er laut. »Entschuldigen Sie, ich lasse Sie jetzt allein, damit Sie Vergleiche über den Zimmerservice anstellen können. Muss mich geschäftlich mit Ihrem Bruder unterhalten. Ich seh Sie später, Madi.«
    »Danke, Antonio.«
    »Einer der schillerndsten Charaktere unserer Stadt, dieser Antonio«, sagte Sasha und war an seinem Akzent sofort als Schweizer zu erkennen. »Ich habe gerade mit Ihrem Bruder gesprochen, und er erzählte mir, dass Sie im Hotelgewerbe tätig waren. In der Werbung, so viel ich verstanden habe.«
    »Ja. Marketing und Werbung. Ich hoffe, demnächst in London arbeiten zu können.«
    »Wären Sie vielleicht an einer freiberuflichen Tätigkeit interessiert, solange Sie hier sind?«
    Madi lachte. »Nun ja … das wäre mal was anderes.« Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich. »Meinen Sie das ernst?«
    »Allerdings. Sachkenntnisse wie die Ihren sind hier nicht leicht zu finden. Ich habe einen recht aufgeweckten Mann aus Barbados als Marketingdirektor, aber ihm fehlt das Unternehmerische. Und vor allem die Fähigkeit, sich an Frauen als Zielgruppe zu wenden. Mir ist daran gelegen, die Frauen hier aus der Stadt zum Lunch und zu Cocktailpartys ins Hotel zu bekommen. Schließlich sind sie diejenigen, die das hiesige Gesellschaftsleben bestimmen. Vielleicht könnten wir dieses Gespräch noch vertiefen. Hielten Sie es für unpassend, wenn wir uns einen Moment auf die Terrasse setzen und uns darüber unterhalten würden? Das ist der guyanische Stil, Geschäfte zu machen. Wenn Sie es jedoch vorziehen würden, mich im Hotel aufzusuchen …«
    »Nein, wir können uns gern hier unterhalten. Ich bin sehr an der Art und Weise der hiesigen Hotelführung interessiert.«
    Sie nahmen auf den bequemen weißen Gartenmöbeln Platz, deren Polster mit großflächigen Blumenmustern überzogen waren, und ließen sich von einem vorbeikommenden Kellner Hors d'œvres und ein Glas Champagner reichen.
    »Wie Sie sich vorstellen können, müssen wir als einziges internationales Hotel im Land einen gewissen Standard aufrechterhalten, was manchmal nicht ganz leicht ist. Die Dinge haben sich erheblich zum Besseren gewendet seit dem Ende der sozialistischen Ära, aber auf uns lastet immer noch das Stigma, ein Hotel nur für Ausländer zu sein. Diese Barriere würde ich gern durchbrechen und das Hotel für die örtliche Bevölkerung attraktiver machen. Sobald sie einmal die Schwelle überschritten haben und sich bei uns wohlfühlen, hoffe ich, dass sie zu Stammgästen werden.«
    »Sind die Preise der Grund, warum das bisher nicht geschehen ist?«
    »Möglich, aber viele Leute verfügen jetzt über Geld. Einige, von denen man es nie gedacht hätte, verfügen sogar über erstaunlich viel Geld«, sagte er und warf Madi einen Blick zu, um zu sehen, ob sie die Andeutung verstanden hatte.
    »Sind das die, äh, Leute, die Sie in Ihrem Hotel haben wollen?«
    »Natürlich sind wir nicht an rowdyhaften Elementen aus dem schlechteren Teil der Stadt interessiert. Aber wir haben eine gute Band, die am Pool spielt, eine Tanzfläche, eine Gartenterrasse sowie ein À-la-Carte-Restaurant und ein Café.«
    »Ich müsste mir das Hotel ansehen, um mir ein genaueres Bild zu machen, einige Recherchen anstellen und sehen, ob es zeitlich passt, da ich nicht vorhatte, allzu lange hier zu bleiben. Aber ich kann jetzt schon sagen, dass es als ein einmaliges Projekt durchaus interessant sein könnte. Und sicher Spaß

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