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Der Gesang des Wasserfalls

Der Gesang des Wasserfalls

Titel: Der Gesang des Wasserfalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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unter dem Einfluss der Drogen stürzte, mit dem Kopf aufschlug und ertrank. Er hinterlässt eine Frau und drei Kinder.«
    Madi war wütend. »Das ist doch ausgemachter Blödsinn, Matt. Nur Vertuschung für Olivera und seine Spezis von der Regierung. Damit sind sie alle hübsch aus dem Schneider.« Ihre Augen funkelten vor Zorn.
    »Madi, denk genau nach«, sagte Matthew ruhig. »Könnte es sich so abgespielt haben, wie sie behaupten?«
    Sie überlegte, bevor sie antwortete. »Ich versuche, so objektiv wie möglich zu sein. Ich kannte Ernesto nicht sehr gut, also habe ich keinen gefühlsmäßigen Grund, ihn zu verteidigen. Ich weiß nichts über Gerichtsmedizin. Keine Ahnung, warum ich mir so sicher bin, aber bei manchen Sachen spürt man einfach instinktiv, dass sie wahr sind. Und ich weiß einfach, dass Ernesto nicht so gestorben ist, wie sie es darstellen. Es sah aus, als hätte er einen Schlag auf den Kopf bekommen.«
    »Tja, das mag vor Gericht vielleicht nicht haltbar sein, aber ich verstehe, was du damit sagen willst. Selbst in der Dunkelheit hatte ich den gleichen Eindruck.«
    Madi schaute ihren Bruder an. »Also wurde er ermordet«, sagte sie. Es war eine Feststellung, keine Frage.
    »Ich sehe ein entsetzliches Szenario vor mir.« Matthew machte eine Pause und sprach weiter. »Er wurde völlig überraschend dorthin eingeladen, da er sonst mit diesen Leuten nicht gesellschaftlich verkehrt. Dann kam er zu mir, um mir zu erzählen, dass er den Verdacht hatte, die Regierung sei in zwielichtige Unternehmungen verwickelt, die durch diese mysteriöse Gesellschaft namens El Dorado finanziert werden. Ich denke, das alles hat mit den Informationen zu tun, die er über El Dorado ausgegraben hatte.«
    »Was hatte er denn herausgefunden? Hat er dir das gesagt? Denn falls er das getan hat … O Matt, dann könntest auch du in Gefahr sein!« Madi verspürte plötzlich Angst.
    Ihr Bruder beruhigte sie. »Wie gesagt, er hatte nicht viel zu erzählen. Genau das setzte ihm zu, die Tatsache, dass er nur so wenig finden konnte. Er war davon überzeugt, dass El Dorado Einfluss in höchsten Kreisen besaß. Unterlagen über die Gesellschaft waren verschwunden, und ähnliche Dinge waren passiert.« Aus der Einfahrt ertönte eine Hupe. »Das ist der Firmenwagen. Ich muss jetzt zur Mine. Bis dann.«
    Matthew umarmte sie, und Kevin rief ihr von unten einen Abschiedsgruß zu. Madi beendete ihr Frühstück, rief dann Lester an und bat ihn, sie mit dem Taxi abzuholen. Sie brauchte Sonnenschutzcreme und einen Rucksack für ihren Ausflug zu den Wasserfällen.
     
    Als sie später mit Lester in einem Café saß, beschloss sie, ihm alles über das Wochenende zu erzählen, sie war froh, die Erlebnisse mit jemandem teilen zu können.
    »Mann, das is 'ne schlimme Geschichte.« Er schüttelte den Kopf. »Dieser Ernesto St. Kitt, der war 'n guter Mann. Ich glaub nich, dass der ehrgeizig war, nich machtgierig, aber er wollte Veränderungen. Gute Veränderungen. Jetzt tun die versuchen, seinen Namen in den Dreck zu ziehn.«
    Dann eröffnete sie Lester, dass sie ihn noch aus einem anderen Grund bestellt hatte. »Was ist der
Blaue Tukan

    »Das is 'n Coffeeshop in Charlestown, nichts Besonderes. Kann man hingehn, 'n Kaffee oder 'n Bier trinken. Warum? Wolln Sie da hin?«
    »Ja.« Madi berichtete ihm, was Matthew ihr über das von Ernesto vereinbarte Treffen am Mittwochvormittag im
Blauen Tukan
erzählt hatte.
    »Also Sie wolln dahin, ja? Wusst ich's doch. Ich komm mit. Aber wen treffen wir da, Madison?«
    »Keine Ahnung, ich dachte mir, ich schau einfach, wer da so ein und aus geht. Kann ja nicht schaden.«
    Lester kaute auf seiner Unterlippe, bevor er antwortete. »Nee, schaden kann's nich. Nur die Augen rumwandern lassen. Aber was wolln Sie machen, wenn diese Person Sie erkennt? Vielleicht weiß er, dass Sie 'ne Freundin von Ernesto sind.«
    »Niemand könnte mich irgendwie mit ihm in Verbindung bringen. Also, werden Sie mit mir im
Blauen Tukan
Kaffee trinken?«
    Lester hob die Schultern. »Ich muss auf Sie aufpassen, das is mal sicher.«
    Einen Moment lang saßen sie schweigend da, dann haute Madi auf den Tisch. »Jungejunge, Lester …«, rief sie und ahmte ihn nach, »ich hab Ihnen ja noch gar nich die gute Nachricht erzählt!«
    »Se ham 'ne gute Nachricht nach so 'nem Wochenende? Was soll 'n das sein?«
    »Ich mache einen Ausflug zu den Kaieteurfällen … über Land. Unsere Freunde bereiten die Tour vor. Ich bin ganz aufgeregt,

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