Der Gesang des Wasserfalls

Titel: Der Gesang des Wasserfalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey

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mehr als ein bloßes Konzept, da die wichtigste Komponente, die Finanzierung, bereits gesichert ist.«
    »Wem wollen Sie das Konzept denn verkaufen, wenn die Finanzierung schon steht? Doch bestimmt nicht der Öffentlichkeit, in diesem Stadium.« Madi nahm einen Schluck Tee und sah ihn an. »Wen wollen Sie erreichen, und was würde ich verkaufen, wenn ich Ihr Angebot annähme?«
    Sasha zögerte etwas, bevor er darauf antwortete. »Sie sind intelligent und kennen sich offensichtlich in diesem Geschäft aus. Also gut … natürlich ist das, was ich Ihnen erzählen werde, vertraulich.«
    »Selbstverständlich.« Madi war jetzt wirklich neugierig geworden, da dieser welterfahrene Mann niemand war, der sich mit unwichtigen Details abgab. Er mochte zwar nur Direktor eines Vier-Sterne-Hotels in einem Dritte-Welt-Land sein, aber sie erkannte den Ehrgeiz eines Mannes, der sich auf diesem äußerst wettbewerbsintensiven Gebiet hohe Ziele gesteckt hatte.
    »Sie waren noch nicht in den Bergen, im Landesinneren?«
    »Ich werde in Kürze einen Trip zu den Kaieteurfällen machen.«
    Der Hoteldirektor war offenbar mehr als erfreut, das zu hören. »Gut. Das wird Ihnen eine Vorstellung davon geben, warum dieses Konzept so erstaunlich ist.« Er holte tief Luft. »Was uns vorschwebt, ist ein Spielkasino und ein Urwaldhotel, die so spektakulär sein werden, dass sie mit jedem Ferienpark auf der Welt mithalten können. Das Ganze wird Amazonia heißen und den Gästen ein einmaliges Erlebnis des Dschungels, der Tiere, des Regenwaldes ermöglichen, alles verbunden mit dem Komfort und der Sicherheit eines Fünf-Sterne-Hotels. Die Leute mit dem großen Geld werden natürlich hauptsächlich zum Spielen eingeflogen, aber es wird einen Golfplatz geben, Wildwasserfahrten, Ausflüge in den Regenwald, Parks für Flora und Fauna, Möglichkeiten zum Angeln und Jagen. Und dazu ein wenig Lokalkolorit. Wir werden eine Art Dorf errichten, wo die Touristen sehen können, wie die Indios leben, und wo sie Souvenirs und Kunsthandwerk kaufen können. Aber die Hauptsache ist das Spielkasino. Das wird die meisten Gäste anlocken. Die anderen Attraktionen sind nur eine Zugabe. Es wird das aufsehenerregendste Kasino der Welt werden.«
    Madi starrte ihn an. »Und wo wollen Sie dieses … Konzept verwirklichen?«
    »Im Süden des Landes, damit wir sowohl die Brasilianer, Kolumbianer und Venezolaner einfliegen können als auch die Amerikaner, Kanadier, Engländer, Japaner und andere asiatische Touristen, die über Miami und Trinidad herkommen.«
    »Wie stellen Sie sich das mit der Versorgung, den Angestellten und der Führung eines so gewaltigen Komplexes mitten im Nirgendwo vor?«, fragte Madi und fand, dass sich das alles reichlich utopisch anhörte.
    »Alles, was man dazu braucht, ist Geld. Es ist mir klar, dass es nicht einfach sein wird. Sie wissen, was dazu gehört, damit eine so große Anlage reibungslos funktioniert.«
    »Sie müssen Zugang zu gewaltigen Geldsummen haben. Darf ich fragen, wer dahintersteht?«
    »Ein Konsortium, um es mal so zu sagen. Wie Ihnen bewusst sein dürfte, können die Profite aus einem erfolgreichen Kasino immens sein. Die Geldgeber sind davon überzeugt, dass sich die Investition lohnen wird.«
    »Und wo komme ich ins Spiel?« Madis Gedanken überschlugen sich, aber sie wollte so viele Informationen wie möglich erhalten, bevor sie eine Entscheidung traf.
    »Wir brauchen einen Entwurf für eine umfassende Werbe- und Marketingkampagne, für die Öffentlichkeitsarbeit, um das Konzept weiteren ausländischen Investoren schmackhaft zu machen, der Regierung, den Reiseveranstaltern und Fluggesellschaften und anderen, die wir auf unserer Seite brauchen.«
    »Eine schicke Verkaufsbroschüre, ein Hochglanzprospekt, ist es das, was Sie meinen? Mit den Vorzügen, Gewinnaussichten und Pluspunkten für alle Beteiligen«, sagte Madi mit ruhiger Selbstsicherheit.
    »Sie haben es erfasst.«
    »Hat die Regierung den Plänen schon zugestimmt?«
    »Die zuständigen Stellen und Minister haben durchblicken lassen, dass wir grünes Licht bekommen werden.«
    »Aber es gibt noch keine bindende Vereinbarung.« Madi fragte sich, wie sicher die Sache wirklich war, überlegte dann aber rasch und beschloss, dass ihr das egal sein konnte. Hier ließ sich schnell und einfach Geld verdienen. »Ich müsste mir das Gelände mal anschauen, ein Gefühl dafür bekommen, mit den zuständigen Leuten reden …«
    »Natürlich können wir Sie jederzeit dorthin fliegen.