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Der Geschmack der Liebe

Der Geschmack der Liebe

Titel: Der Geschmack der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia König
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Beziehung“, begann er und erzählte ihr von Claus. Nicht alles. Nur ein bisschen. Ein wenig über die Beziehung seiner Eltern. Dass sein Vater und seine Mutter keine gute Ehe führten. Und es tat sehr gut, einmal darüber reden zu können. Mit jemandem, der nicht wie selbstverständlich davon ausging, dass im Leben alles reibungslos verlief. Nicht eine einzige Sekunde hinterfragte er das Gefühl, mit Luisa alles bereden zu können. Vielleicht, weil Luisa ihn unentwegt mit ihren warmherzigen, grünen Augen ansah und alles andere plötzlich nicht mehr wichtig war.
    Hätte Konstantin gewusst, dass er just in diesem Moment das Gesprächsthema seiner Mutter und Schwester war, vielleicht hätte er doch noch etwas weiter ausgeholt in seiner Familiengeschichte!
    „Und was willst du jetzt machen?“, fragte Katharina von Heidenthal, sah ihre Mutter fragend an und nippte an einem Champagnerglas. Die beiden saßen auf der Dachterrasse des Side Hotels gegenüber der Staatsoper. Obwohl Valerie sich eigentlich nichts aus Opern machte, ließ sie es sich dennoch nicht nehmen, ab und zu von ihrem Abonnement Gebrauch zu machen, um ihre neueste Garderobe auszuführen. Während die Sänger ihre Arien schmetterten, grübelte sie über neue geschäftlichen Strategien. Verdi machte sie am produktivsten. Außerdem liebte sie es, sich in den Pausen mit Hamburgs Hautevolee zu unterhalten, die stets bei den Premieren anwesend war. Kontakte ins Rathaus waren in ihrem Business eine gute Sache.
    Da Claus mal wieder in seinem Atelier verschwunden war und überhaupt eine wesentlich schlechtere Figur abgab als ihre Tochter, hatte Valerie Katharina um Begleitung gebeten. Nach der Aufführung waren sie in das neue Top-Hotel gegangen, dessen Dachterrasse einen legendären Ruf hatte. Katharina dagegen blickte über die Dächer Hamburgs und war mit den Gedanken noch halb bei der spektakulären Nacht mit Dimitri Tarasow. Er hatte sie zum Essen ausgeführt und danach auf ein Glas Champagner in die Bar seines Hotel eingeladen. Schon vorher war Katharina klar gewesen, worauf dieser Abend hinauslaufen würde. Und sie hatte ihn gewähren lassen. Nicht, dass die Nacht in seiner Suite etwa unbefriedigend gewesen wäre. Dimitri war immer und zu jeder Zeit darauf bedacht, dass sie sich wohlfühlte, und ließ sie im Gegenzug wissen, wie sehr er ihre Gegenwart genoss. Katharina lächelte still vor sich hin. Mal sehen, wie lange es dauern würde, bis der Russe sie anrief. Dass er sich meldete, darauf konnte sie sich verlassen. Sie hatte es noch nie anders erlebt. Sie war eben keine Frau für eine Nacht. Einmal mit ihr im Bett gewesen, wollten sie immer mehr.
    „Ich denke, ich muss deinen Bruder zu gegebener Zeit mal daran erinnern, dass er ein von Heidenthal ist!“, riss Valerie ihre Tochter aus den angenehmen Gedanken und nippte an ihrem Glas. Ihr geheimer Informant hatte ihr von der prekären Finanzsituation erzählt, in der sich Hansen Kaffee befand, und das hatte ihr Auftrieb gegeben. Vielleicht würde sie sich die Konkurrenz leichter als gedacht einverleiben können. Und dann würde das Geheimrezept des Café Luna endlich ihr gehören. Die Aussicht auf die Erfüllung ihrer Träume zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht. „Ich will ihn ja nicht drängen, er wird nur bockig, wenn ich ihm einen Rat erteile. Das war schon so, als er noch klein war. Immer musste er das Gegenteil von dem machen, was ich wollte. Ganz anders als du, mein Schätzchen.“ Mit diesen Worten tätschelte sie ihrer Tochter die Wange und seufzte. „Ich wünschte, Konstantin hätte ein bisschen mehr von dir. Dann wäre das alles viel einfacher. Immerhin möchte ich ihm die Firma eines Tages übergeben können. Oder beginnst du dich seit Neuestem auch für das Kaffeerösten und unser Unternehmen zu interessieren?“
    Katharina winkte großzügig ab. „Nein danke, lass mal. Ich bin noch nicht so weit“, entgegnete sie offen. „Da sind gerade noch so viele andere Dinge …“ Valeries Blick fiel auf Katharinas Hand und begutachtete den dicken Klunker, den Katharina ebenfalls von Dimitri geschenkt bekommen hatte und an ihrem Ringfinger trug.
    „Hübsch, ist der neu?“, bemühte sich Valerie, ganz unbefangen zu klingen. Katharina lachte laut auf. „Neu und ganz und gar meine Sache. Und du hast recht. Momentan trinke ich lieber Kaffee, als damit mein Geld zu verdienen. Um ehrlich zu sein, wenn überhaupt, sollte ich eher in eine Champagnerfirma einsteigen!“ Katharina prostete ihrer

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