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Der Geschmack von Glück (German Edition)

Der Geschmack von Glück (German Edition)

Titel: Der Geschmack von Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer E. Smith
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Traum, im Ohr nur ihre Schritte und ihren Atem, ihre Hand, die ihn leitete. Der Strand lag erst ein paar Meter hinter ihnen, die Straße kurz vor ihnen, doch hier unter den Bäumen hatte er das Gefühl, Millionen Meilen weg von allem zu sein. Darum brauchte er ein bisschen, das erste Blitzlicht einzuordnen.
    In Los Angeles oder New York oder auch nur ein Stück weiter, mitten in Henley, hätte er schneller geschaltet, doch hier in der sinkenden Dämmerung, nach der Einsamkeit des Strandes, begriff er langsamer. Vor ihm war Ellie plötzlich stehen geblieben und ließ seine Hand los. Doch selbst als der zweite Blitz aufzuckte und die Szene erhellte – das Glitzern des Motorrads, die eiligen Schritte, der nächste Blitz –, stand er bloß wie angewurzelt und blinzelte.
    »Graham«, rief der Erste, und er spürte, wie Ellie sich neben ihm verkrampfte. »Graham, zeigst du uns ein Lächeln? Wie wär’s mit einem Kuss?« Es waren nur drei, doch sie wirkten zahlreicher; Graham fühlte sich umzingelt.
    »Wie heißt du denn, Schätzchen?« Das fragte der riesige Glatzkopf, der schon im Ort herumlungerte, seit das Filmteam eingetroffen war. Er machte am Straßenrand einen Schritt auf sie zu. Graham und Ellie waren immer noch in den Bäumen verborgen, doch von hier aus konnten sie nirgendwohin. »Kriegen wir ein einziges Foto?«
    Einen Augenblick später hatte Graham die Fassung wiedererlangt. Er wandte sich zu Ellie um, riss ihr das Handtuch von der Schulter und hielt es vor sie. Als sie begriff, was er wollte, nahm sie es ihm ab und verbarg ihr Gesicht im Seepferdchenmuster. Er legte ihr den Arm um die Schultern und drängte sie trotz ihres Widerstandes vorwärts, und sie stolperten über Wurzeln und Steine auf die Straße zu.
    Jetzt knipsten alle drei Fotografen, und hier draußen auf dem leeren Straßenabschnitt fühlte es sich anders an, unheilvoll, sogar bedrohlich. Die Paparazzi wichen ein paar Schritte zurück, als Graham auf die Straße trat, Ellie dichter an sich zog und mit ihr wortlos in die entgegengesetzte Richtung ging.
    »Na los, Graham«, sagte der Glatzkopf, überholte sie und lief rückwärts vor ihnen her, die Kamera vor der Brust. Die anderen beiden flankierten sie, und Graham starrte den Typen vor ihm böse an.
    »Nur ein Bild«, sagte der. »Ein gutes Bild, und wir lassen euch in Ruhe.«
    »Verpisst euch«, zischte Graham durch die Zähne. Der Fotograf ließ die Kamera sinken, und einen Augenblick dachte Graham, jetzt sei Schluss. Doch dann sprang er auf Ellie zu und versuchte das Handtuch wegzureißen. Sie schrie überrascht auf, als das Blitzlicht aufleuchtete, und ohne nachzudenken, stürzte Graham sich auf ihn und schlug ihm die Kamera aus der Hand. Sie schlug splitternd aufs Pflaster, hüpfte metallisch klappernd noch ein Stück weiter, und mit leisen Flüchen sammelte der Fotograf die Teile wieder zusammen.
    Die anderen beiden zögerten eine Sekunde lang. Doch Ellies Handtuch war zu Boden gefallen, und einer von ihnen witterte seine Chance und trat vor sie. Doch noch ehe er die Kamera heben konnte, stand Graham direkt vor ihm.
    »Nimm sie runter«, knurrte er.
    Der Mann zögerte, sah an Graham vorbei zum dritten Fotografen, der die Kamera auf Ellie richtete, während die sich nach dem Handtuch bückte.
    Ein, zwei Augenblicke standen sie alle reglos da, die Kameras halb erhoben wie Waffen beim Duell. Doch als Ellie sich wieder aufrichtete, durchschnitt ein Blitz die Dunkelheit – so hell, dass alle blinzeln mussten –, und als wäre das der Auslöser, ballte Grahams Hand sich zur Faust, er holte aus und schlug dem Typen ins Gesicht.

  
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Von:            [email protected]
Gesendet:   Mittwoch, 3. Juli 2013 22:24
An:              [email protected]
Betreff:       (kein Betreff)
Du hattest Recht. Wir hätten einfach für immer am Strand bleiben sollen.

siebzehn
    Lichtgeschwindigkeit war nichts dagegen. Oder herabstürzendes Wasser. Oder ein Schnellzug. Nichts, dachte Ellie, hätte dieses gepixelte Foto und den dazugehörigen Text geschlagen, die sich noch am selben Abend durch die Untiefen des Netzes verbreiteten.
    Als sie am nächsten Morgen mit dem Notebook auf dem Schoß auf dem Bett saß, starrte sie stumpf die Artikel an, die sich auf ihrem Bildschirm öffneten. Im Kopf hatte sie jedoch nicht die Medienversion der Geschichte, die mit dem wirklichen Geschehen kaum etwas zu tun hatte. Sie dachte an den Augenblick selbst, als der Fotograf nach dem

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