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Der Geschmack von Sommerregen (German Edition)

Der Geschmack von Sommerregen (German Edition)

Titel: Der Geschmack von Sommerregen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Leuze
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aufgekreuzt ist – beide in ultrakurzen, silbernen Kleidchen, die kaum etwas der Fantasie überlassen. Aber was soll’s? Die gehen mich nichts an. Ich habe Spaß. Ich tanze. Lena und ich lachen über jeden Mist. Und meine Probleme sind weit, weit weg.
    So weit weg, dass ich mich, während David Guetta aus den Boxen dröhnt, geradezu unbesiegbar fühle.
    Zuversichtlich und gut bei der Swedish House Mafia.
    Immer noch ganz okay bei Flo Rida.
    Ein bisschen seltsam bei Far East Movement.
    Schwindelig bei Example.
    Bis mir bei Nicki Minaj kotzübel wird.
    »Lena, ich … brauche frische Luft«, stoße ich hervor, doch Lena ist gar nicht mehr da. Wo ist sie? Tanzt sie? Ist sie auf die Toilette gegangen? Was auch immer sie tut, ich kann nicht auf sie warten, nicht, wenn sich alles um mich herum dreht. Benommen wanke ich von der Tanzfläche. Oh Mann, ist mir plötzlich schlecht. Nur raus hier!
    Mein Blick ist so fest auf die Tür gerichtet, wie mein alkoholisiertes Gehirn es zulässt. Trotzdem komme ich ein paar Mal vom Kurs ab, stoße gegen ein knutschendes Pärchen, murmele eine Entschuldigung. Und habe die rettende Tür fast erreicht, als sich mir eine knapp bekleidete, langhaarige Barbie in den Weg stellt, die ich blinzelnd als Oberzicke Nr. zwei erkenne.
    »Oha. Miss Augenbraue ist besoffen«, bemerkt Börny-Barbie und lacht. »Viv, schau dir das an. Die kann sich ja kaum mehr auf den Beinen halten.«
    Neben Börny taucht Vivian auf. Ihre Augen glitzern ebenso schwindelerregend wie ihr Kleid. »Na so was. Kaum lässt ihr Hengst sie mal einen Abend allein, gibt sie sich die Kante. Was er wohl dazu sagt, wenn er das erfährt? Er scheint mir nicht der Typ zu sein, der viel vom Komasaufen hält.«
    Damit hat sie leider recht, und prompt wird mir noch schlechter. Ich dränge mich an den beiden vorbei, bevor ich ihnen auf die Stilettos kotze. Wenn ich nicht sofort hier rauskomme, dann … Aber da ist die Tür. Frische Luft. Endlich!
    Ich taumele durch die Meute der Feiernden, die mit Drinks und Kippen die laue Sommernacht genießen, und verkrümele mich hinters Gebäude.
    Hier ist es ruhiger. Es riecht nicht nach Rauch und Bier. Und vor allem bin ich allein.
    Niemand kann sehen, wie ich mich verzweifelt mit den Händen an der Wand abstütze, um auf dem schwankenden Boden nicht einfach umzukippen.
    Niemand kann sehen, wie ich mit tiefen Atemzügen versuche, meinen rebellierenden Magen zu beruhigen.
    Niemand kann sehen, wie ich vor mich hin murmele, dass alles gut wird, alles gut, wenn ich es nur irgendwie schaffe, nach Hause zu kommen.
    Niemand – außer Noah.
    »Alles im grünen Bereich?«, fragt er hinter mir, und ich zucke zusammen. Die heftige Bewegung beschert mir um ein Haar einen Kotzanfall.
    Zitternd hole ich Luft. Ganz ruhig. Atmen. Festhalten. Alles ist gut.
    »Ich hab gesehen, wie du rausgegangen bist«, sagt Noah. »Dir geht’s nicht besonders, oder?«
    Messerscharf kombiniert. Noah selbst klingt auch nicht mehr nüchtern, aber hey, immerhin kann er noch stehen, ohne sich an der Wand abzustützen! Damit hat er mir definitiv was voraus.
    »Alles … okay«, presse ich hervor. »Ich komm schon klar.«
    Kann der Kerl nicht einfach gehen und mich in Ruhe kollabieren lassen?
    Doch statt abzuhauen, kommt Noah näher.
    Sehr viel näher.
    Bis ich seinen Atem widerlich heiß an meinem Hals spüre. »Wenn alles okay ist, können wir beide uns doch endlich wieder vertragen. Wir sind ganz allein hier hinten. Lass uns feiern, dass wir wieder Freunde sind.«
    Wir sind keine Freunde, will ich sagen, aber mir ist so schlecht, dass ich einfach nur krampfhaft weiter die kühle Nachtluft in meine Lungen sauge. Ich kann mich kaum auf den Beinen halten, von sprechen ganz zu schweigen. Verdammt, ich hatte doch nur drei oder vier dieser blöden Drinks! Warum hauen die mich dermaßen um?
    »Ich glaube, ich habe dich unterschätzt«, murmelt Noah in mein Ohr. »Wenn unser Alpha-Wolf so extrem auf dich steht, musst du einiges mehr drauf haben, als ich dachte. Weißt du, was du bist, Sophie? Eine süße, verbotene Frucht. Und das macht mich total an.«
    Alpha-Wolf? Frucht? Was redet der Typ da? Ist er high? Ach, egal. Ich atme, atme, atme, und gleich geht es mir wieder gut, ganz bestimmt. Dann kann ich Noah eine knallen und heimgehen.
    »Außerdem siehst du in letzter Zeit echt hammergut aus, mit diesen engen Tops und den offenen Haaren«, brabbelt Noah weiter. »Soll ich dir was sagen? Ich bin total scharf auf dich. Ich will dich

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