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Der Gewinner Geht Leer Aus

Der Gewinner Geht Leer Aus

Titel: Der Gewinner Geht Leer Aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Stark
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nun, da alles zu funktionieren schien, über die Bühne zu bringen. »Ich brauchte nur Ihre Zustimmung zur Beendigung unserer Beziehungen mit Mr. Parker.«
    »Sie sind hiermit beendet. Leben Sie wohl, Mr. Parker«, sagte Mr. Albert, und dann ertönte der Wählton, bis Arthur die Taste gefunden hatte, mit der man die Freisprechanlage ausschaltete.

ZEHN
    »Arthur«, sagte Parker, »schreiben Sie Brocks Adresse auf dasselbe Blatt wie diese Telefonnummer.«
    »Sie können Mr. Albert vertrauen«, sagte Meany.
    Parker wartete.
    Meany wandte sich zu Arthur. »Brock und Rosenstein wohnen in New York, in Greenwich Village. Die Adresse ist 414 Bleecker Street.«
    Während Arthur das aufschrieb, sagte Parker: »Brock hat Charov aus rein persönlichen Gründen angeheuert, aber er hatte schon vorher Verbindungen zu euch.«
    »Er ist so was wie ein Dienstleister«, sagte Meany. »Er arbeitet nicht regelmäßig für uns.«
    »Aber er ist auch ein wertvoller Aktivposten. Was macht ihn so wertvoll?«
    »Das wissen Sie nicht?« Meany war überrascht. »Elektronik. Er hält unser System sauber, findet Wanzen, überprüft die Telefonleitungen aller unserer Firmen. Er kommt regelmäßig, wie der Kammerjäger. Und er erledigt Spezialaufträge. Er hat zum Beispiel die Bomben gemacht und plaziert.«
    Parker nickte. »Für euch ein Grund mehr, ihm zu helfen, mich loszuwerden.«
    Meany zuckte die Schultern. »Es sah so aus, als wäre es ein Spaziergang.«
    »Wird Albert Brock warnen, dass wir kommen?« fragte Arthur.
    »Nein«, sagte Meany. »Wir wollen mit dieser Sache nichts mehr zu tun haben. Wenn Mr. Albert Brock anruft und Parker es erfährt, steht er gleich wieder hier vor der Tür.«
    »Nein«, sagte Parker. »Ich würde zu Albert gehen.«
    »Das weiß er«, sagte Meany.
    Parker stand auf, steckte die .32er in die Tasche und hob die Beretta vom Boden auf. »Ihr beiden begleitet uns zum Wagen«, sagte er.
    Meany hob die gefesselten Hände. »So?«
    »Ihr müsst mir nicht zum Abschied winken«, sagte Parker. »Na los.«
     
    Auf der Sixth Avenue, kurz hinter dem Holland-Tunnel, sagte Parker: »Setzen Sie mich hier ab.«
    Überrascht sagte Arthur: »Soll ich nicht mitkommen?«
    »Nicht nötig.«
    »Oh. Okay.«
    Arthur hielt vor einem Hydranten. »Ich war gerade dabei, mich daran zu gewöhnen, mit Ihnen alles mögliche zu erleben.«
    »Jetzt sind Sie wieder im Ruhestand«, sagte Parker und stieg aus dem Volvo. Einen Block weiter nördlich, an einem Münztelefon, rief er Lloyd in Massachusetts an. »Sag den anderen, dass ich hier bald fertig bin. Ich treffe mich übermorgen da draußen mit ihnen.«
    »Gut », sagte Lloyd. »Dann hast du also alles erledigt?«
    »Bis auf eine letzte Kleinigkeit«, sagte Parker.

TEIL DREI

EINS
    Horace Griffith war in Genf und verhandelte über den Verkauf eines Tizians, als die E-Mail von Paxton Marino eintraf: »Muss so bald wie möglich mit Ihnen sprechen. Geben Sie mir eine Nummer, unter der ich Sie erreichen kann.«
    Paxton Marino war ein sehr guter Kunde von Griffith, ein Neureicher aus der Dot-Com-Branche, der sein persönliches Glück nach der Geschwindigkeit bemaß, mit der er sein Geld ausgeben konnte, allerdings auch ein eigenwilliger, schwieriger Kunde – eigentlich ein verzogenes Balg –, der Griffith bereits mehr graue Haare beschert hatte, als er sich mit Sechsundfünfzig leisten konnte.
    Doch der Kunstmarkt war immer in Bewegung, und jederzeit konnte irgendeine Katastrophe hereinbrechen, also war es gut, eine Milchkuh vom Kaliber eines Paxton Marino zu haben. Und darum tat Griffith nur einen Seufzer, bevor er antwortete und den Namen und die Telefonnummer seines Genfer Hotels übermittelte.
    Sieben Minuten später läutete das Telefon. Marino war offenbar noch begieriger als sonst, sein Geld auszugeben. In der Schweiz war es halb zehn Uhr morgens; Griffith fragte sich, von wo Marino ihn wohl anrief.
    »Ich bin in New York«, sagte Marino anstelle einer Begrüßung. »Wenn Sie in Genf sind, fliege ich heute noch rüber, und wir könnten in meinem Haus in Courmayeur zu Abend essen.«
    »Klingt dringend«, sagte Griffith. Er erwähnte nicht, dass Marino außerdem nervös, ja regelrecht unruhig klang – etwas, was Griffith bei ihm noch nie erlebt hatte.
    »Nein, nein«, sagte Marino, »nichts Dringendes« und strafte die Worte durch die Art, wie er sie sagte, Lügen. »Nur eine kleine Unterhaltung, eine Unterhaltung beim Abendessen.«
    Wenn ich mittags losfahre, könnte ich vor Einbruch der

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