Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Gewinner Geht Leer Aus

Der Gewinner Geht Leer Aus

Titel: Der Gewinner Geht Leer Aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Stark
Vom Netzwerk:
Alle hörten zwei Ruftöne und dann eine Frauenstimme, die sagte: »Enterprises, guten Tag.«
    »Ich möchte Mr. Albert sprechen.«
    »Und wer ist dort bitte?«
    »Frank Meany.«
    »Einen Augenblick.«
    Die Warteschleifenmusik bei Enterprises war Vivaldi. Während sie dudelte, sagte Meany zu Parker: »Es ist nicht leicht, über so was am Telefon zu sprechen. Es könnten alle möglichen Leute mithören.«
    »Ihnen fällt schon was ein«, sagte Parker.
    »Sie meinen, ich bin motiviert«, sagte Meany.
    Sie hörten sich vier Minuten lang Vivaldi an. Dann meldete sich wieder die Frauenstimme. »Mr. Meany?«
    »Ja.«
    »Wenn Sie in Ihrem Büro sind, wird Mr. Albert Sie in zehn Minuten zurückrufen.«
    »Jetzt«, sagte Parker, und die Frau fragte verwirrt: »Was?«
    »Richten Sie Mr. Albert aus«, sagte Meany, »dass es ziemlich dringend ist. Er kann mit mir von dort aus sprechen.«
    »Einen Augenblick.«
    Wieder Vivaldi. Meany sagte entschuldigend: »Er wollte an ein anderes Telefon gehen. Sie wissen schon: damit er nicht von seinem Büro aus telefoniert.«
    »Ich werde hier nicht alt werden«, sagte Parker.
    Meany sah auf seine gefesselten Daumen und sagte: »Ich versuche ja, ihn zu erreichen. Ich tue, was ich kann.«
    Darauf antwortete nur Vivaldi, eine weitere halbe Minute lang, und dann hörten sie eine neue Stimme, tief und wachsam. »Frank?«
    »Hallo, Mr. Albert.« Meany klang jetzt auf eine andere Art nervös. Parker war ein unmittelbares tödliches Problem, Mr. Albert dagegen war ein längerfristiges und vielleicht ebenfalls tödliches Problem. »Tut mir leid, Sie zu stören, Sir«, sagte er, »aber ich muss eine Entscheidung treffen und brauche Ihr Okay.«
    »Was für eine Entscheidung?«
    »Tja, Sir«, sagte Meany und beugte sich über seine betenden Hände, während ihm dünne Schweißrinnsale über die Wangen rannen, »Sie erinnern sich vielleicht, dass wir nach der Beendigung unserer Geschäftsbeziehung mit Mr. Charov eine Vereinbarung im Hinblick auf einen Mr. Parker hatten.«
    Eine kleine Pause, dann sagte Mr. Albert: »Ja.«
    »Also, Mr. Parker ist gerade hier«, fuhr Meany fort, »in meinem Büro, und möchte diese Vereinbarung für hinfällig erklären lassen, so dass er dann gar nichts mehr mit Cosmopolitan zu tun hätte. Ich habe ihm gesagt, dass ich das befürworte, aber wir beide wissen natürlich, dass ich dazu das Einverständnis von oben einholen muss, und so hater gesagt, ich soll Sie anrufen, und ich fand das eine gute Idee.«
    »Ist er jetzt bei Ihnen?« fragte Mr. Albert.
    »Ja, Sir.«
    »Ich höre Sie auf der Freisprechanlage«, sagte Parker.
    »Aha«, sagte Mr. Albert.
    »Wenn Sie wollen«, sagte Parker, »beende ich das Gespräch mit Frank und komme zu Ihnen, dann können wir das persönlich besprechen.«
    »Nein, ich glaube nicht, dass … dass das nötig sein wird, Mr. Parker.«
    »Andererseits«, sagte Parker, »muss ich wissen, wie ich Kontakt mit Paul Brock aufnehmen kann. Ich meine, wenn Sie und ich miteinander fertig sind, ist die Sache mit Paul Brock noch lange nicht beendet, und ich glaube, mit der sollte ich mich allein auseinandersetzen. Damit Ihre Leute nicht zu sehr beansprucht werden.«
    Wieder trat eine kleine Pause ein, dann sagte Mr. Albert: »Paul Brock ist ein wertvoller Aktivposten für unsere Firma, Mr. Parker.«
    »Das verstehe ich«, sagte Parker. »Wie Frank hier.«
    »Aha. Es läuft also darauf hinaus, dass ich eine Wahl treffen soll.«
    Parker wartete. »Ich glaube«, sagte Meany, »es ist auch für uns am besten, Sir, wenn wir uns Mr. Parkers Meinung anschließen.«
    »Alles in allem«, sagte Mr. Albert, »glaube ich, dass Sie recht haben. Mr. Parker möchte also wissen, wo er Mr. Brock finden kann?«
    »Ja, genau«, sagte Parker.
    »Dann geben Sie Mr. Parker Brocks Adresse, Frank. Ich glaube nicht, dass ich sie hier habe.«
    »Okay, Mr. Albert«, sagte Meany.
    Parker beugte sich ein wenig weiter hinunter zum Telefon. »Sie stimmen also mit Frank überein, dass unsere Geschäftsbeziehungen beendet sind.«
    »Aber gern«, sagte Mr. Albert. »Um ehrlich zu sein, fand ich schon immer, dass es eine Diversifizierung war, auf die wir uns nicht hätten einlassen sollen. Unser Urteil war getrübt von gewissen sachfremden Überlegungen.«
    »Jeder macht mal einen Fehler«, sagte Parker.
    »Nun, ich freue mich, Gelegenheit zu haben, diesen zu korrigieren«, sagte Mr. Albert. »Ist sonst noch was, Frank?«
    »Nein, Sir«, sagte Meany, dem sehr daran gelegen war, diese Sache

Weitere Kostenlose Bücher