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Der Gewinner Geht Leer Aus

Der Gewinner Geht Leer Aus

Titel: Der Gewinner Geht Leer Aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Stark
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sterbenslangweilig. Nicht eins darunter, das optisch so ansprechend war wie ein einziger Frame von DoomRangers II. Immer wenn Mr. Griffith zur Jagdhütte kam, gab es ein bisschen zusätzliche Arbeit, aber nicht so viel, dass sie in störende Ablenkung ausartete.
    Dave sagte, jemand werde zum Flughafen fahren, um Mr. Griffith abzuholen – das würde heute Fred sein –, und die Frau erklärte, zusammen mit Mr. Griffith werde eine Ladung Holzkisten in einem gemieteten Lastwagen mit dazugehörigem Fahrer eintreffen. »Mr. Marino hat das genehmigt«, versicherte sie ihm.
    Mr. Marino musste das genehmigen, das war die Regel – er musste für jeden, der das Grundstück betrat, eine Genehmigungerteilen, und seit diesem idiotischen Einbruchsversuch vor ein paar Monaten galt diese Regel erst recht. Die Sicherheitsmaßnahmen waren strenger denn je, und dazu gehörten auch diese komischen Lichter, die die ganze Nacht brannten, die Bewegungsmelder und der ganze andere Kram.
    Und die Abläufe waren ebenfalls streng geregelt. So diplomatisch wie möglich sagte Dave: »Ich nehme an, Mr. Griffith bringt eine schriftliche Genehmigung von Mr. Marino mit. Für den Lastwagen, meine ich.«
    Die Frau seufzte hörbar. »Ist das wirklich nötig?«
    »Ja, Ma’am, wenn ich meinen Job behalten will.«
    Das war natürlich etwas anderes – immerhin waren sie ja beide Angestellte. »Ich werde Mr. Marino bitten, die Genehmigung zu faxen«, versprach sie, und eine Dreiviertelstunde später schnurrte das Fax aus dem Gerät.
    Alles stimmte. Das Schreiben trug einen von Mr. Marinos Briefköpfen und seine kleine krakelige Unterschrift, und als Absender war seine Faxnummer in Courmayeur angegeben.
     
    Mr. Horace Griffith wird heute eintreffen
und eine, möglicherweise auch zwei Nächte in der Jagdhütte verbringen. Seien Sie ihm in jeder Weise behilflich. Er bringt eine Anzahl Holzkisten mit, die in einem Wagen der Firma Big Sky Motor Transport angeliefert werden. Die Kisten werden an der Jagdhütte ausgeladen, anschließend verlässt der Lastwagen das Gelände und kehrt später, zu einem von Mr. Griffith gewünschten Zeitpunkt, zurück. Mr. Griffith wird dann das Einladen einer zweiten Anzahl Kisten beaufsichtigen, die von der Jagdhütte abtransportiert werden.
     
    Ja, das war knapp und verständlich und machte nicht den Eindruck, als würde es den ruhigen Gang der Dinge sehr durcheinanderbringen.
    Das dachte Dave jedenfalls. Um halb zwölf machte sich Fred auf den Weg, um Mr. Griffith abzuholen. Dave sah den weißen Blazer auf den Monitoren, als dieser auf der kurvigen Straße ins Tal fuhr, und immer noch war es ein mehr oder weniger normaler Tag. Auch um Viertel vor drei, als Fred sich per Funkgerät meldete: »Wir sind in fünf Minuten da und fahren gleich rauf zur Jagdhütte.«
    »Okay.«
    Dave gab diese Information auf der Gegensprechanlage an Greg weiter und sah dann zu, wie Greg, Bob und Wilma von Kamera zu Kamera durch das Haus gingen, draußen in einen der anderen Blazer stiegen und zur Jagdhütte hinauffuhren.
    Und da war auch der erste Blazer wieder. Er kam die Zufahrtsstraße hinauf, gefolgt von einem Lastwagen mit schwarzem Fahrerhaus und leuchtendhellblauem Aufbau. Dave wandte, den Joystick in der Hand, den Blick von DoomRanger II und sah zu, wie die Fahrzeuge den Berg herauf, am Haus vorbei und weiter zur Jagdhütte fuhren.
    Dort oben standen Greg, Bob und Wilma neben der geöffneten Haustür, und da kamen auch schon der Blazer und der Lastwagen. Fred und Mr. Griffith, ein adretter Mann in mittlerem Alter mit überheblichem Auftreten und einer weißen Künstlermähne, stiegen aus dem Blazer, während der Lastwagen umständlich wendete, um mit der Rückseite so nah wie möglich an der Haustür zu parken.
    Zwei Männer in Arbeitskleidung stiegen aus dem Fahrerhaus, und Wilma holte Mr. Griffith’ Koffer aus dem Blazer.
    In den nächsten Minuten wurden nur Kisten getragen –kein Grund für Dave, den Blick vom Schlachtgetümmel zu wenden. Wilma brachte den Koffer in Griffith’ Zimmer, während die beiden Männer aus dem Lastwagen eine Kiste nach der anderen in die Eingangshalle trugen. Sie waren recht flach, die kleinste war etwa einen mal einen Meter groß, die größte eins fünfzig mal eins achtzig.
    Drinnen trugen Greg, Bob und Wilma, die inzwischen aus dem Gästezimmer zurück war, die Kisten in den Keller, den einzigen Ort im ganzen Haus, in dem keine Kameras installiert waren. Der Grund dafür war, nahm Dave an, dass jeder

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