Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der gläserne Drache

Der gläserne Drache

Titel: Der gläserne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
Vom Netzwerk:
selbstverständlich mit Magritta in ihre Räume zurück, um deine Arbeit fortzusetzen.
    Die dreißig Taler werden wir dir aber erst geben, bevor du das nächste Mal an deinem freien Tag nachhause zurückkehrst, damit sie nicht durch Zufall jemand bei dir findet.
    Und nun ge h schlafen und sorge dich nicht! Alles wird genauso ablaufen, wie wir es gesagt haben.“
     
    *****
     
    Am nächsten Morgen verlief das Frühstück völlig normal.
    Als Maya kurz den Kopf durch die Tür des Speisezimmers steckte, als Zeichen dafür, dass sie nun zu Magritta in deren Räumen ging, erhoben sich die Freunde, und gingen in den Park.
    Freundlich grüßten sie den Gärtner und seinen Gehilfen, die dabei waren, in einiger Entfernung die Blumenbeete zu jäten. Sie ließen sich paarweise auf zweien der Bänke nieder, Tamira mit Wigo und Anina mit Tanis.
     
    So fiel nicht auf, dass Tanis Aninas Hand ergriff. Die beiden konzentrierten sich auf den großen Standleuchter mit der dicken Kerze, der neben einem der Vorhänge am Fenster der Bibliothek stand. Sie ließen ihn gegen den Vorhang fallen, um das Geräusch zu dämpfen. Aber wahrscheinlich würde das sowieso keiner hören, da sich zu dieser Zeit niemand dort aufhalten würde.
    Nun traten Wigo und Tamira in Aktion. Sie entzündeten die umgefallene Kerze und setzten auch gleichzeitig an dieser Stelle den Vorhang in Brand, um sicher zu gehen, dass die Flamme auch wirklich auf den Vorhang übergriff.
    Dann warteten sie gespannt.
     
    Magritta beaufsichtigte in der Zwischenzeit Mayas Arbeit. Plötzlich hob sie schnüffelnd die Nase.
     
    „Was duftet denn hier so?“ fragte sie irritiert.
     
    Maya erschrak zutiefst. Hatte Magritta ihr angemerkt, dass sie etwas Verbotenes im Sinn hatte? Aber sie hatte sich schnell wieder gefangen.
     
    „Ach, das wird die Seife sein, die ich aus dem Waschhaus geholt habe, um einen Fleck auf dem Teppich im Zimmer der Mädchen zu entfernen“, stotterte sie ängstlich. „Ich habe sie noch in der Tasche, denn ich hatte noch keine Zeit, sie zurückzutragen. Wenn ich hier fertig bin, bringe ich sie gleich wieder dorthin.“
     
    „Schon gut! Das eilt nicht“, sagte Magritta ungewöhnlich sanftmütig. „Ich nehme ja nicht an, dass du sie stehlen wolltest.“
     
    „Wie könnt Ihr so etwas denken!“ sagte Maya ein wenig entrüstet. „Ihr wisst, dass ich noch nie etwas aus diesem Haus entwendet habe.“
     
    „Nun, bisher nicht, und ich will hoffen, dass du bei deiner Ehrlichkeit bleibst!“ sagte Magritta. „Und nun mach weiter, es gibt noch viel zu tun!“
     
    In diesem Augenblick hörte man aus dem Untergeschoss erschreckte Schreie: „Feuer! Feuer! Es brennt! Holt schnell Wasser!“
     
    Sofort rannte Magritta zu Tür. Auf dem Gang kam ihr schon einer der Diener entgegen. „Kommt schnell! Eilt euch! Es brennt in der Bibliothek!“
     
    Wie der Wind fegte Magritta die Treppe hinunter.
     
    „Jetzt!“ dachte Maya. Sie nahm den Kasten vom Bord und holte mit fliegenden Fingern den Schlüssel hervor. Dann klappte sie die aufgeschnittene Seife auseinander und drückte ihn zwischen die beiden Hälften. Wie Tamira es ihr eingeschärft hatte, löste sie dann vorsichtig die beiden Hälften voneinander und holte sorgsam den Schlüssel wieder heraus.
    Befriedigt sah sie, dass er einen sauberen Abdruck hinterlassen hatte .
    Klugerweise hatte sich Maya ein grünes Blatt aus dem Garten in die Tasche gesteckt, das sie nun zwischen die beiden Seifenhälften legte, ehe sie die beiden Teile wieder aufeinander legte. Sie ließ das Seifenstück vorsichtig in die Tasche gleiten.
    Dann reinigte sie sorgfältig den Schlüssel, legte ihn in den Kasten zurück und stellte diesen in genau der gleichen Position wieder auf das Bord, in der er gestanden hatte.
    Das ganze hatte nur wenige Minuten gedauert. Jetzt eilte auch Maya aus dem Zimmer. Als sie nach unten kam, herrschte in und vor der Bibliothek eine heillose Aufregung. Alles schrie durcheinander, und das Gesinde eilte mit Wassereimern hin und her. Geistesgegenwärtig nahm Maya einer der Mägde einen vollen Eimer aus der Hand und lief damit in die Bibliothek.
    Magritta stand immer noch gelähmt vor Entsetzen da und starrte auf die lodernden Flammen.
    Maya drückte einem der Haus knechte den Eimer in die Hand und zupfte die Hausdame am Rock.
     
    „Magritta, Ihr solltet Anweisungen geben, damit hier Ordnung in die Löschkette kommt und sich das Feuer nicht weiter ausbreitet!“
     
    Magritta erwachte wie aus einem

Weitere Kostenlose Bücher