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Der gläserne Drache

Der gläserne Drache

Titel: Der gläserne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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aufsteigenden Rauch.
     
    „Antakar men surda, quinten ido lanta purem!”
     
    Die Zauberformel schien in seltsamem Hall von den Bäumen zurückgeworfen zu werden.
    Dann erlosch die Flamme, und der leichte Wind trug das Restchen Asche aus Tanis‘ Händen davon.
    In allen war eine leichte Übelkeit aufgestiegen, doch keiner hätte sagen können, ob sie durch den Zauber oder das Einatmen des Rauchs entstanden war. Unsicher blickten sie sich an. In aller Augen stand dieselbe Frage.
     
    „Wir werden es erst wissen, wenn wir merken, dass Romando einen Zauber auf uns ausüben will“, sagte Wigo, „und auch nur dann, wenn er es offensichtlich und nicht heimlich tut.
    Bis dahin können wir nur hoffen, dass das Ritual die gewünschte Wirkung hatte.“
     
    *****
     
    In den nächsten beiden Tagen herrschte im Haus Unruhe und geschäftiges Treiben. Magritta hatte das gesamte Gesinde zu umfassenden Säuberungsaktionen beordert.
    Überall wurde gewischt, poliert und geschrubbt. Da Magritta den Freunden untersagte, sich daran zu beteiligen, flohen sie irgendwann entnervt zu Malux.
    Aber auch der war von der Hausdame in den allgemeinen Putzwahn einbezogen worden und daher mit Säuberungsarbeiten im Stall beschäftigt.
    Allerdings war er für die Hilfe der Freunde dankbar, und so misteten die Vier Ställe aus, striegelten Pferde und kehrten den Hof.
     
    So hatten sie wenig Zeit, sich mit ihrer Unruhe darüber zu beschäftigen, was geschehen würde, wenn der Magier zurückkam.
     
    Am nächsten Nachmittag rollte ein beladener Wagen durch das Tor. Eilig liefen einige Hausknechte zum Nebeneingang, um die mitgebrachten Kisten und Pakete zu entladen.
     
    Vom Hof vor den Ställen aus hatten die Freunde die Ankunft des Wagens gesehen.
     
    „Um der Götter willen, was hat Magritta nur alles eingekauft?“ fragte Wigo verblüfft. „Will sie das ganze Haus neu einrichten?“
     
    Malux schüttelte tadelnd den Kopf. „Kommt dir denn gar nicht in den Sinn, dass ihr wohl bald aufbrechen werdet, sobald Romando zurück ist und merkt, dass sich eure Fähigkeiten entsprechend entwickelt haben?
    Und selbst wenn dem nicht so wäre, er hat nicht mehr viel Zeit, hier noch mit euch mehr Zeit zu vertrödeln. Wenn er rechtzeitig bei der Drachenhöhle ankommen will, wird er sich bald auf den Weg machen müssen.
    Noch wissen wir zwar nicht, wo diese sich befindet, aber ich kann mir nicht denken, dass sie hier im Umkreis zu finden ist. Ich nehme an, dass sie irgendwo im Gebirge östlich von hier liegt, aber bis zum Fuß der Berge sind es schon allein drei bis vier Wochen Ritt. So kann er diese Zeit nutzen, euch währenddessen die restliche Ausbildung zu geben, sollte es nötig sein.
     
    Das heißt aber, er muss Ausrüstung für eine solche Reise mitnehmen. Daher wird er Magritta beauftragt haben, diese Dinge vor seiner Rückkehr zu beschaffen. Ich denke, dass er auch nicht nur mit euch allein reiten wird, sondern mit zwei oder drei Männern als Begleitung.
    Er kann sich zu eurem Schutz nicht allein auf seine Magie verlassen, sondern braucht auch Leute, die mit dem Schwert umzugehen verstehen, um sich eventuelles Raubgesindel auf seinem Weg vom Hals halten zu können.
    Darum hoffe ich auch, dass er mich als einen der Begleiter auswählt, da ich ihm bei Antritt meiner Arbeit erzählt habe, ich sei ein leidlicher Schwertkämpfer.
    Das, was da also auf dem Wagen liegt, wird wohl ein großer Teil der Reiseausrüstung sein.“
     
    Tanis lachte. „Das ist wieder typisch Wigo! Erst fragen und dann nachdenken, statt umgekehrt!“
     
    „Was willst du?“ konterte Wigo. „So haben wir wenigstens erfahren, dass wir uns wohl nicht von Malux trennen müssen, wenn wir uns auf den Weg zur Höhle machen, was er uns bisher verschwiegen hat.“
     
    „Ich tat das aus gutem Grund, und hätte es auch besser nicht erwähnt, denn es ist ja nicht sicher, dass Romando mich mitnimmt. Ich wollte in euch keine Hoffnungen erwecken, die sich dann nicht erfüllen“, sagte Malux ernst.
     
    „Nun, dann wollen wir die Götter bitten, dass sie unsere Hoffnungen wahr werden lassen!“ sagte Tamira. „Es würde mir das Herz brechen, wenn wir dich verlassen müssten, ohne zu wissen, ob wir uns je wieder sehen.“
     
    *****
     
    Endlich kam der Morgen, an dem Malux den Wagen vorfuhr, um Magritta und Maya in die Stadt zu bringen.
    Das Glück war den vier Verschwörern wieder hold, denn der Tag war grau und wolkenverhangen und es sah nach Regen aus.
    So war es

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