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Der gläserne Drache

Der gläserne Drache

Titel: Der gläserne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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weiterhin ungestört seinen Plänen folgen konnte.
     
    An diesem Abend wurden die mitgenommenen Zelte aufgeschlagen – je ein kleineres für die Mädchen und für Romando, ein etwas Geräumigeres für die übrigen.
    Malux und die Mädchen hatten ein einfaches Mahl bereitet. Als man mit dem Essen fertig war, krochen alle in ihre Zelte. Porgan drehte sich sofort auf die Seite, und bald zeugte sein ruhiger Atem davon, dass er fest schlief.
    Malux beugte sich zu den Jungen, die neben ihm lagen, und erklärte ihnen leise seinen Plan.
     
    „Wird es dir nicht schwer fallen, diese Rolle die ganze Zeit zu spielen?“ fragte Tanis besorgt. „Ich stelle mir das nicht gerade leicht vor.“
     
    Malux lachte leise. „Spiele ich diese Rolle nicht eigentlich schon seit Jahren? Es wird mir auch weiterhin nicht schwer fallen, den gehorsamen Diener zu spielen. Aber dann ist die Überraschung auf meiner Seite, wenn es nötig sein sollte, und ich kann handeln, ehe Romando Zeit für einen neuen Zauberspruch findet.
    Ihr solltet den Mädchen meinen Plan übermitteln, damit auch sie sich entsprechend verhalten, wenn der Zauberer versucht, mich mit seinem Bann zu belegen. Und nun schlaft unbesorgt!“
     
    *****
     
    Am nächsten Nachmittag erreichten sie Buchhain, ein kleines verschlafenes Städtchen, in dem die Ankunft einer so großen Reisegruppe doch ein gewisses Aufsehen erregte.
    Man sah Romando an, dass ihm dieses Aufsehen alles andere als recht war. Aber da die Stadt die letzte Möglichkeit war, etwaige noch nötige Dinge für die weitere Reise in nur schwach besiedelte Gebiete zu besorgen, ließ er vor dem größten Gasthaus der Stadt halten.
    Man hatte die Ankunft der Gäste bemerkt, und zwei Hausknechte kamen gelaufen, um den Ankömmlingen mit den Pferden und dem Gepäck zu helfen. Malux und Porgan folgten ihnen, um sicherzustellen, dass alles gut untergebracht wurde.
    Romando hieß die Zwillinge, sich an einem der Tische niederzusetzen, und bestellte Apfelsaft und Wasser für sie. Dann besprach er mit dem Wirt die Unterkunftsmöglichkeiten. Da das Gasthaus recht groß war, gab es für alle genügend Schlafplätze.
     
    Dann trat er an den Tisch. „Ich gehe jetzt in die Stadt, um noch einige Dinge zu erledigen. Ihr könnt euch die Stadt auch ansehen, aber ihr müsst rechtzeitig zum Abendessen zurück sein. Malux soll euch begleiten, damit ihr nicht belästigt werdet. Porgan bewacht unser Gepäck, damit sich niemand daran zu schaffen macht,
    Denkt aber nicht, ihr könntet euch aus dem Staub machen! Ich werde immer genau wissen, wo ihr seid. Muss ich euch zurückholen, wird es euch schlecht ergehen!“ Damit verließ er das Gasthaus.
     
    Die Freunde atmeten auf. Die Aussicht, Romando für eine Weile entgehen zu können, stimmte sie heiter. Sie freuten sich riesig darauf, mit Malux ein wenig durch die Stadt streifen zu können.
    Daher rannten sie ihm sofort entgegen, als er nun die Gaststube betrat, um ihm von Romandos Erlaubnis zu berichten.
     
    Das Gasthaus lag direkt am kleinen Stadtplatz gegenüber vom Rathaus. In der linken Ecke hatten einige Bauern aus der Umgebung ihre Stände aufgebaut, wo sie Gemüse und andere Erzeugnisse ihrer Höfe feilboten.
    Im Gegensatz zur Hauptstadt, deren Gedränge und Hektik ihnen Angst gemacht hatte, ging es hier sehr beschaulich zu.
    Buchhain erinnerte Wigo und Tanis an die kleine Stadt zu Füßen von Prios‘ Burg, in die sie gelegentlich ihren Vater Dormas hatten begleiten dürfen. Aber für Tamira und Anina war das Erlebnis völlig neu, da sie nur die Dörfer in der näheren Umgebung ihres Hauses gekannt hatten.
    Aber auch die beiden jungen Männer genossen es, sich nach so langer Zeit einmal wieder frei unter Menschen bewegen zu können. Erst jetzt wurde ihnen so richtig bewusst, wie sie unter dem Eingesperrtsein in Romandos Anwesen gelitten hatten.
     
    Malux betrachtete mit Wehmut die Freude der Vier über ihre kurze Zeit der Freiheit. Würde es ihnen gelingen, ihr Leben irgendwann wieder in normale Bahnen lenken zu können?
    Er nahm sich vor, alles zu tun, was ihm möglich war, um ihnen dies zu ermöglichen, auch wenn es sein eigenes Leben kosten sollte.
    Obwohl er Tanis und Wigo bezüglich ihrer Vermutung über ihre Abstammung Zweifel entgegengesetzt hatte, war er doch davon überzeugt, dass sie wirklich die Söhne von Prios waren.
    Somit musste er sein Versprechen, dass er dem sterbenden Erugal gegeben hatte, um jeden Preis erfüllen.
     
    Er führte die jungen Leute an einen

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