Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der gläserne Drache

Der gläserne Drache

Titel: Der gläserne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
Vom Netzwerk:
Untergrund wies kaum noch Grün auf.
    Entmutigt schauten die Zwillinge den steilen Abhang hinauf, der mit Geröll und Spalten übersät war. Wie sollten sie da nur hochkommen?
    Ein Weg war nicht erkennbar, und nur gelegentlich gab es Absätze im Hang oder kleine Plateaus, die vielleicht die Möglichkeit einer Ruhepause boten.
    Der Beschreibung in der Prophezeiung nach sollte die Höhle jedoch in dieser Bergseite liegen, so dass sie das Massiv nicht auch noch würden umrunden müssen.
     
    Auch Romando schaute skeptisch den Berg hinauf.
    „Wie ich es sehe, werden wir eine Nacht auf dem Berg verbringen müssen, denn der Aufstieg wird viel Kraft kosten, da auch das Atmen schwerer fällt, je höher wir kommen.
    Doch das ist nicht so tragisch, denn die Konstellation der Gestirne, auf die ich warte, wird erst übermorgen am späten Nachmittag den benötigten Stand erreichen.
    Wir werden morgen Früh aufbrechen, sobald es tagt, damit wir am nächsten Morgen nur noch ein kurzes Stück bis zur Höhle haben.
    Ich muss euch an diesem Tag schonen, damit euch genug Kraft für die Beseitigung der Hindernisse und die volle Entfaltung der Macht des Kreises bleibt.
    Wir werden ein kleines Stück in den Wald zurückreiten, denn dort habe ich eine Stelle gesehen, die sich als Lagerplatz eignet, weil es dort auch Wasser gibt.
    Wenn wir auf den Berg gehen, wird Porgan uns begleiten und Malux bleibt bei den Pferden.“
     
    Damit wendete er sein Pferd und ritt zurück in den Wald.
    Die fünf Freunde waren erschrocken. Sie alle waren davon ausgegangen, dass Malux sie auf den Berg begleiten würde. Was sollte nun geschehen?
     
    Verzweifelt folgten sie dem Zauberer zu der angegebenen Stelle.
    Als Porgan jedoch vom Pferd sprang, glitt sein Fuß auf einer herausragenden Baumwurzel ab, die er vorher dort nicht gesehen hatte. Mit einem Aufschrei sank er zu Boden.
    Rasch waren auch alle anderen aus dem Sattel und beugten sich über ihn, um zu sehen, was geschehen war.
     
    „Was hast du gemacht, du Tölpel?“ herrschte Romando den Stöhnenden an.
     
    „Verzeiht mir, Herr!“ antwortete Porgan angstvoll mit schmerzverzerrtem Gesicht. „Mein Fuß geriet auf eine Baumwurzel. Ich rutschte ab und habe ihn mir verstaucht. Ich habe starke Schmerzen, und ich glaube, dass der Fuß anschwellen wird.“
     
    „Die Schmerzen sind die Strafe für deine Unachtsamkeit!“ sagte Romando kalt. „Dann wirst du halt im Lager bleiben und Malux geht mit auf den Berg. Du musst dann eben sehen , wie du hier allein klarkommst!“
     
    „Ihr seid wirklich ein Unmensch!“ empörte sich Anina. „Seid Ihr ein so schlechter Magier, dass Ihr Porgans Schmerzen nicht lindern könnt? Statt dem armen Mann zu helfen, beschimpft Ihr ihn auch noch!“
     
    Sie warf Romando einen Blick abgrundtiefer Verachtung zu, beugte sich dann über den stöhnenden Porgan und untersuchte seinen Fuß.
     
    „Gib mir deinen Dolch!“ sagte sie zu ihm. „Ich muss den Stiefel herunterschneiden, denn das Bein ist schon so stark geschwollen, dass wir ihn nicht mehr herunterbekommen, ohne dir noch mehr Schmerzen zu bereiten.
    Tamira, hole ein paar Tücher aus der Satteltasche“, sagte sie zu ihrer Schwester. „Mach sie an der Quelle nass, damit wir Porgans Verstauchung wenigstens kühlen können, wenn unser großer Zauberer nicht in der Lage ist zu helfen!“
     
    „Ich glaube, du vergreifst dich etwas im Ton!“ fauchte Romando wütend. „Ich bin ein Magier, kein Heiler, und ich werde meine Kräfte nicht auf solche Nichtigkeiten verschwenden!“
     
    „Weil Ihr es gar nicht könnt!“ bestärkte Wigo Aninas Worte. „Wann hättet Ihr je Eure Magie für einen guten Zweck eingesetzt? Bisher hat Eure Magie, nach dem, was wir davon zu sehen bekamen, immer nur üblen Absichten gedient. Es dürfte Euch klar sein, dass wir mittlerweile wissen, dass Ihr ein schwarzer Magier seid.“
    Er nahm Anina den Dolch aus der Hand, da das zähe Leder des Stiefels dem Mädchen starken Widerstand entgegensetzte.
    „Komm, lass‘ mich das machen und hilf Tamira bei den Tüchern!“
     
    Man sah Romando an, dass er eine scharfe Erwiderung auf der Zunge hatte, doch er schluckte sie hinunter, drehte sich um und fing an, sein Pferd abzusatteln.
     
    Da Porgan als Hilfe ausfiel, hatten Tanis und Malux angefangen, das Lager aufzuschlagen. Wigo hatte inzwischen mit Aninas Hilfe den Stiefel entfernt. Nun stützten sie Porgan, damit er auf einem Bein hüpfend sein Lager erreichen konnte.
    Als er dann auf einer

Weitere Kostenlose Bücher