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Der gläserne Sarg

Der gläserne Sarg

Titel: Der gläserne Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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der Tür gelesen habe …?«
    »Institut für Moderne Tiermedizin«, hilft Blondie seinem Gedächtnis nach.
    »… das ›Institut für Moderne Tiermedizin‹ Ihrer Frau?«
    »Ja, sie hat es aus kleinsten Anfängen aufgebaut. Sie ist eine bekannte Biologin und Verhaltensforscherin – allerdings kennt man sie unter ihrem Mädchennamen ›Styler‹. Seit einigen Jahren führt sie für die NASA Forschungsaufträge aus, und das bewirkte den raschen Ausbau des Instituts.«
    Und mit hörbarer Resignation fügt er leise hinzu: »Seitdem sehen wir uns sehr wenig. Sie ist tagsüber voll ausgelastet, und ich bin jeden Abend weg … aber schließlich sind wir auch schon dreißig Jahre miteinander verheiratet. Da ist die Zeit der stürmischen Liebe vorbei … jeder geht seinen eigenen Interessen nach …«
    Blondie bricht ab.
    Da er sehr nachdenklich scheint, hält sich Jacklow mit seinen Fragen zurück. Und so ist es nach einiger Zeit der Direktor, der in die Realität zurückführt: »Aber Sie werden ja nicht gekommen sein, um sich mit mir über den Beruf meiner Frau zu unterhalten … wissen Sie schon, was für ein Gift es war …?«
    Jacklow stellt eine Gegenfrage: »Sie gehen davon aus, daß nur Gift in Frage kommt?«
    »Was soll es sonst gewesen sein? Ein Herzschlag? Ich bitte Sie … Bob Rint war dreiundzwanzig Jahre alt, als er gestern abend sterben mußte. Nie war er krank. Es gab niemand, der sich so lebenslustig fühlte wie er … ein Herzschlag? Nein, ich kann daran nicht glauben …«
    »Offen gesagt …«, Jacklow nickt zustimmend, »auch wir gehen davon aus, daß Bob Rint vergiftet wurde. Obwohl das Obduktionsergebnis und die Laboruntersuchungen noch nicht vorliegen. Doch wir werden sie wohl im Laufe des Nachmittags noch erhalten.«
    »Und wer soll es gewesen sein?«
    »Das, Direktor«, prescht Collin vor, »würden wir gern von Ihnen wissen. Die Flasche stand in Ihrem Büro, dort wurde sie, aller Wahrscheinlichkeit nach, auch mit dem Gift präpariert.«
    »Soll das heißen, daß Sie mich verdächtigen …?«
    »Wenn Sie so wollen, Mister Blondie, verdächtigen wir jeden – jeden, der sich gestern im Theater aufhielt. Und da keine Fremden in der Kontrolliste des Portiers eingetragen sind, kommen auch nur die Mitarbeiter des Theaters in Frage. Einer von ihnen muß der Mörder – oder die Mörderin – sein.«
    Jacklow referiert in der ihm eigenen kühlen Art. Trotzdem wirkt Blondie aufgeregt.
    »Und können Sie mir sagen, warum ich mich selbst meiner größten Attraktion berauben sollte? … Jetzt, nachdem es Joan nicht mehr gibt, werden die Vorstellungen schlechter besucht sein … den größten Schaden aus dieser Geschichte habe ich …«
    »Vorausgesetzt, man betrachtet den Tod selbst nicht als Verlust.« Blondie spürt die Zurechtweisung, die in diesen Worten des Lieutenants liegt.
    »Entschuldigung, meine Herren, Sie werden verstehen, daß dieser Vorfall auch mich sehr mitgenommen hat, natürlich auch menschlich … aber ein Varieté-Theater hat heute zu kämpfen … das Fernsehen bietet Attraktionen auf bequemere Art.«
    Jacklow steht auf: »Direktor, lassen Sie mich eine ganz direkte Frage stellen. Kennen Sie jemand, der ein Interesse am Tod von Bob Rint oder von Joan Dhiser oder am gemeinsamen Tod beider gehabt haben könnte?«
    Blondie sinkt in seinen Sessel zurück. Der Inspector tritt an das Panoramafenster des Salons und blickt in den gepflegten Garten. Einige Minuten ist es still.
    »Seit heute nacht …«, Blondie fängt leise und langsam zu sprechen an, »denke ich über diese Frage nach – und ich finde keine Antwort. – Sicher, es gibt unter Artisten immer Auseinandersetzungen, der eine ist auf den anderen eifersüchtig … aber das führt doch nicht zu einem Mord …!« Während Blondie das sagt, steigert sich seine Stimme mehr und mehr; die letzten Worte schreit er fast. »Direktor«, Collin legt ihm beruhigend seine linke Hand auf das Knie, »glauben Sie uns – Menschen sind schon wegen ein paar Cents getötet worden. Deshalb – wenn Sie das Gefühl haben, daß Bob Rint jemandem im Wege war, sagen Sie uns das bitte.«
    »Ich weiß nicht, ob ich Ihnen das sagen darf … bestimmt führt es Sie auf die falsche Spur, und außerdem hat es mit dem Mord nichts zu tun … mein Gott, das ist doch zu alltäglich … also, Joan Dhiser und Bob Rint hatten ein Verhältnis …«
    »Und ihr Mann bricht nach ihrem Tod auf der Bühne zusammen?« Jacklow ist jetzt hinter den Direktor getreten.
    »Warum

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