Der gläserne Schrein (German Edition)
flüssiges Feuer durch seine Adern. Atemlos löste er seine Lippen von ihrem Mund und umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen. Für einen Moment blickten sie einander an. Er erkannte sein eigenes Begehren in ihren Augen. Mehrmals atmete er tief ein und aus, um wieder etwas zur Besinnung zu kommen. Da es ihm nicht gelang, lehnte er seine Stirn gegen ihre. «Verflucht, Marysa, ich will dich!»
Marysa fühlte, wie sich jedes winzige Härchen auf ihrem Körper aufrichtete. Christophorus’ Herz schlug schnell und kräftig an ihrer Brust. Obwohl es sie zutiefst erschreckte, musste sie sich eingestehen, dass auch sie sich nach ihm sehnte. Dieses Gefühl war neu für sie und so berauschend, dass sie kaum einen klaren Gedanken fassen konnte. Während sie versuchte, sich zu ordnen, und überlegte, was sie nun tun sollte, hatte sich ihr Körper bereits entschieden. Ohne dass sie es beeinflussen konnte, kam sie Christophorus ein winziges Stück entgegen. Im nächsten Moment trafen sich ihre Lippen erneut, diesmal wesentlich fordernder und leidenschaftlicher als zuvor.
Sie taumelten; Marysa hielt sich an ihm fest und spürte unzählige winzige Blitze durch ihre Hände fahren, als sie seine glatte, feste Haut unter ihren Fingern spürte.
Christophorus stöhnte leise auf, als er ihre Hände erst an seinen Seiten, dann auf seinem Brustkorb fühlte. Er wusste, dass Marysa sich entschieden hatte. Gleichzeitig steigerte sich sein eigenes Verlangen nach ihr so sehr, dass er sich heftig an sie presste und mit einer Hand nach der Verschnürung ihres Unterkleides tastete.
Marysa stockte kurz der Atem, als sie spürte, wie sich die Verschnürung an ihrem Rücken löste. Sie wehrte sich nicht, als Christophorus ihr das Kleid weit über die Schulter hinunterschob und – wie schon einmal – seine Lippen auf ihr Feuermal presste. Die köstlichen Empfindungen, die sie durchrieselten, zogen sie voll und ganz in ihren Bann. Seine Lippen wanderten ihre Halsbeuge hinauf und fanden dort einen empfindlichen Punkt. Heftig sog sie die Luft ein, als sie ein Zucken durchfuhr und eine weitere Welle des Begehrens in ihr auslöste.
Im nächsten Moment trafen sich ihre Lippen wieder. Ohne zu zögern, ließ sie sich sofort auf das Spiel seiner forschenden Zungenspitze ein. Die letzten Bedenken, die in ihrem Kopf herumgespukt waren, lösten sich in Luft auf. Niemals hätte sie für möglich gehalten, dass ihr Körper zu solchen Gefühlen fähig wäre. Sie erschauerte vor Wonne, als sie Christophorus’ Hände über ihren Körper wandern fühlte. Gleichzeitig spürte sie sehr genau seine eigene Erregung.
«Ich will dich, Marysa», flüsterte er ein weiteres Mal in ihr Ohr und zerrte ungeduldig an ihrem Kleid.
Mit einiger Anstrengung löste sie sich von ihm und blickte in seine dunkelbraunen Augen, die nun schwarzen Seen glichen, in deren Untiefen sie sich beinahe verlor. Bevor er sie erneut an sich ziehen konnte, trat sie einen Schritt zurück.
Christophorus konnte seinen Blick nicht von ihr lösen. Dass sie sich von ihm zurückgezogen hatte, ertrug er kaum. Er fragte sich, ob sie es sich anders überlegt hatte. Er streckte die Hand nach ihr aus, doch sie wich weiter zurück.
Mit größter Anstrengung bemühte er sich, seine Erregung niederzukämpfen. Falls er etwas getan hatte, das Marysa erschreckt hatte … Er war nicht fähig, den Gedanken zu Ende zu denken, denn anstatt weiter vor ihm zurückzuweichen, zog Marysa mit einer geschmeidigen Bewegung ihr Unterkleid über den Kopf und ließ es zu Boden fallen. Die Hitzewelle, die ihn bei ihrem Anblick durchfuhr, löschte die letzten zusammenhängenden Gedanken in seinem Kopf endgültig aus.
Sie stieß einen erstickten Laut aus, als er sie wieder begierig an sich zog. Seine Hände und Lippen schienen jetzt überall gleichzeitig zu sein. Sie drängte sich an ihn, um mehr von seiner Haut zu spüren, und gab endlich dem brennenden Wunsch nach, ihn ebenfalls überall anzufassen.
Ein raues Stöhnen entrang sich seiner Kehle, als er ihre Hände über seine Hüften nach unten wandern spürte. Am Bund seiner Bruoch hielten sie inne, zögerten und wanderten wieder ein Stückchen nach oben.
Es kostete ihn fast übermenschliche Kräfte, nicht die Beherrschung zu verlieren. «Komm», raunte er und schob sie hinüber zum Bett, auf das sie sich widerstandslos sinken ließ.
Mit fliegenden Fingern nestelte er seine Bruoch auf und entledigte sich dieses letzten Kleidungsstücks, das sie noch voneinander trennte.
Weitere Kostenlose Bücher