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Der Glanz der Seide: Roman (German Edition)

Der Glanz der Seide: Roman (German Edition)

Titel: Der Glanz der Seide: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Wunsch heraus, sein unbefugt die Grundstücksgrenzen übertretendes Wild zu beschützen.
    Die Ehe mit Robert und die Verantwortung für ihr Gut hatten bei Amber mehr Verständnis für die Landwirtschaft geweckt, und sie wusste zu schätzen, wie viel harte Arbeit und Geld aufgewandt wurden, um das Land um Denham Place herum so gut in Schuss zu halten.
    Jay hatte ihr erzählt, wie zufrieden sie mit dem diesjährigen Ertrag auf dem verpachteten Ackerland waren, doch er hatte den Kopf geschüttelt, als sie sanft gesagt hatte, es fiele ihm sicher schwer, mit anzusehen, wie das Land von Denham Place unter seiner Fürsorge gedieh, während das Land seines Großvaters mangels Investitionen und guter Verwaltung litt.
    »Ich habe nie persönliches Interesse für die Ländereien meines Großvaters aufgebracht, und um ehrlich zu sein, glaube ich fast, dass es mir leichter fällt, für deine Großmutter zu arbeiten, als für meinen Großvater. Das Land hat ihn nie besonders interessiert, außer wegen seines vererbten Werts, während deine Großmutter ihr Land wegen dem schätzt, was es hervorbringt.«
    »Und doch verabscheut sie die Fabrik und muss beschwatzt und überredet werden, auch nur die geringste Summe in ihre Zukunft zu investieren. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sie Land als aristokratische Investition betrachtet, die Fabrik dagegen als produzierendes Gewerbe, und sie ist so ein Snob, dass ihr der Gedanke, mit Kaufleuten in einen Topf geworfen zu werden, unerträglich ist«, hatte Amber geantwortet.
    Sie hatte Jays Haus erreicht, und als Amber den Riegel an dem Tor hob, das zu dem hübschen Garten führte, überquerte ein Kindermädchen den Rasen, das mit einer Hand einen Kinderwagen schob und an der anderen ein kleines Kind führte.
    Jays Kinder. Amber lächelte freundlich beim Anblick von Jays älterer Tochter und überlegte, ob sie sich wohl an sie erinnerte. Sie lachte, als die kleine Ella sich von der Hand des Kindermädchens losriss und über den Rasen lief, um sich in ihre Arme zu stürzen.
    Babyhaut. Sie duftet so gut und rein, dachte Amber, als sie die Kleine in die Arme nahm und an sich drückte. Bevor sie Luc bekommen hatte, war ihr nicht klar gewesen, wie stark ihr Kinderwunsch war. Sie hätte sehr gerne weitere Kinder gehabt, und allein die zappelnde Ella festzuhalten, während das kleine Mädchen ihr aufgeregte Küsse auf die Wangen drückte, ließ ihren Schoß schmerzen.
    »Na, na, Miss Ella, das reicht jetzt, sonst werden Sie mir ja noch ganz überdreht«, warnte das Kindermädchen.
    Nicht nur die Kleine, sondern ich auch, dachte Amber reumütig.
    »Das wäre dann meine Schuld«, erklärte Amber dem Kindermädchen mit einem Lächeln. »Sie ist so groß geworden, und das Baby auch. Die beiden machen Ihnen alle Ehre.«
    Das Kindermädchen war einigermaßen beschwichtigt. »Nun, ich behaupte nicht, es wäre immer einfach, Euer Gnaden. Das Baby hat uns kürzlich ein paar unruhige Nächte beschert, mit Zahnen und so.« Amber setzte Ella ab, hielt jedoch weiter ihre Hand und schaute in den Kinderwagen.
    Das Mädchen sah Ella in dem Alter sehr ähnlich und hatte dieselben großen, weit auseinanderstehenden grauen Augen – Jays Augen. Als sie lächelte, sah man die Spitzen zweier kleiner Zähne, und als sie die Ärmchen hochreckte, weil sie auf den Arm genommen werden wollte, spürte Amber, dass sie in Gefahr war, ihr Herz zu verlieren.
    »Oh, du bist einfach süß.«
    Amber hätte sie gerne hochgehoben, doch sie wusste, dass sie es besser unterließ, insbesondere da das Kindermädchen die Hand besitzergreifend am Kinderwagen ließ und augenscheinlich keinen Gefallen daran fand, dass die vormittägliche Routine ihrer kleinen Schützlinge gestört wurde. Und so begnügte Amber sich damit, in die Hocke zu gehen und Ella noch einmal zu umarmen. Dabei überlegte sie, ob sie ihr aus London einige hübsche Kinderkleider schicken konnte, ohne Jay in seinem Stolz zu verletzen.
    »Ist Mrs Fulshawe zu Hause?«, fragte Amber das Kindermädchen. Es wäre sehr unhöflich von ihr, wenn sie nicht kurz bei Lydia vorbeischaute, selbst wenn der Vormittag nicht die rechte Zeit war, um Besuche zu machen.
    »Bedaure sehr, Euer Gnaden, aber Lady Fitton Legh hat sie heute Morgen abgeholt und mit nach Manchester genommen.«
    Jay tauchte just in dem Augenblick auf, als Amber aufstand. Er liebte seine Tochter, das war offensichtlich, auch wenn er zunächst streng tat, als Ella hochgehoben werden wollte. Doch dann gab er nach und

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