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Der Glanz der Seide: Roman (German Edition)

Der Glanz der Seide: Roman (German Edition)

Titel: Der Glanz der Seide: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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nahm sie auf den Arm.
    »Ich hätte Lydia gern guten Tag gesagt, aber das Kindermädchen hat gesagt, sie ist mit Cassandra unterwegs«, erklärte Amber Jay, nachdem sie sich von den Kindern verabschiedet hatten.
    »Ja. Cassandra dachte, es würde ihr guttun, mal rauszukommen.«
    »Es geht ihr bestimmt bald besser, Jay«, sagt Amber mitfühlend.
    »Ich hoffe«, antwortete er düster, »um der Mädchen willen und um ihrer selbst willen.«
    Wie typisch für Jay, zuerst an andere zu denken und dann erst an sich, dachte Amber.
    »Ella wird begeistert sein, dass du dich noch an sie erinnert hast«, sagte Jay zu Amber, als sie im Wagen saßen.
    »Ich bin begeistert, dass sie sich noch an mich erinnert hat«, meinte Amber lachend.
    »Luc kann sich glücklich schätzen, dich zur Mutter zu haben.«
    Dachte er dabei an seine eigenen Kinder und an die arme Lydia?
    »Nein«, sagte Amber leise, »ich bin diejenige, die sich glücklich schätzen kann, glücklicher, als ich es eigentlich verdient habe, in mehr als einer Hinsicht, doch vor allem dafür, dass Robert mich geheiratet hat.«
    Sie sahen einander an, und Amber wusste, dass Jay verstand, was sie damit sagen wollte.
    »Als Robert mir seinen Heiratsantrag gemacht hat, hat er gesagt, die Ehe mit ihm würde mir einen Schlüssel zu meiner Zukunft in die Hand geben, und er hatte recht, Jay …« Amber unterbrach sich. Sie sprach nicht gerne hinter seinem Rücken über Robert, doch Jay war ein sehr alter Freund, und er war jemand, dem sie vertraute und dessen Rat sie schätzte. »Ich habe einen Laden gesehen, den ich gerne kaufen würde, für meine Seidenstoffe. Er liegt in der Walton Street und ist in jeder Hinsicht vollkommen. Cecil hat vorgeschlagen, ich sollte einen Laden eröffnen, und ich muss zugeben, dass der Gedanke mich reizt. Aber ich habe noch nicht mit Robert darüber gesprochen, und …«
    Jay betrachtete ihren gesenkten Kopf.
    Lydia war am Morgen in überdrehter Stimmung gewesen, entzückt von dem Gedanken, mit Cassandra auszugehen, und sie hatte ihm, wie sie es in dieser Stimmung oft tat, gesagt, sie hasse ihn und wünschte, sie hätte ihn nie geheiratet. Wenn ihre Stimmung aus der Höhe hinunter in die Tiefe stürzte und sie mit sich riss, würde sie ihn wie immer anflehen, ihr zu verzeihen, und ihm versichern, dass sie ihn und die Mädchen über alles liebte. Sie würde sich an ihn klammern, weinen und flehen, bis sie irgendwann völlig erschöpft wäre.
    »Das klingt nach einer hervorragenden Idee«, stimmte er vorsichtig zu.
    »Aber du glaubst, es wird Robert nicht gefallen?«, vermutete Amber.
    »Du kennst ihn besser als ich, Amber. Aber Männer wollen oft nicht, dass ihre Frauen sich im Geschäftsleben betätigen, und das gilt wohl umso mehr für einen Mann in Roberts Position.«
    »Ja, ich weiß, das ist mir auch schon durch den Kopf gegangen, aber, Jay, ich brauche etwas Eigenes, etwas …«
    Etwas, wofür ich leben kann, wäre Amber beinahe herausgerutscht.
    »Du findest mich bestimmt sehr egoistisch. Wo ich doch einen guten Mann und einen wunderbaren Sohn habe.«
    »Ich finde nichts dergleichen«, versicherte ihr Jay. »Ganz und gar nicht. Ich halte das wirklich für eine ausgezeichnete Idee. Ich bin mir bloß nicht sicher, wie Robert darauf reagieren wird. Ich will dir keine falschen Hoffnungen machen, die dann enttäuscht werden.«
    »Ich dachte, ich rede mal mit James Lees-Milne, wenn wir ihn heute sehen, und frage ihn, was er davon hält. Er bewegt sich in denselben gesellschaftlichen Kreisen wie Robert, und er arbeitet für den National Trust, und das bedeutet, dass Robert eher etwas auf seine Meinung geben wird.«
    Sie waren an der Fabrik angekommen. Mit Jay konnte sie sich immer gut unterhalten, sie hatte gar nicht gemerkt, wie die Zeit vergangen war.
    »Du bist ein guter Freund, Jay«, sagte sie und drückte seine Hand.
    Sie stiegen aus dem Wagen und gingen hinein.
    Jay lächelte. Sie würde nie erfahren, wie sehr er sich im Innersten seines Herzens wünschte, er hätte mehr für sie sein können. Er hatte Lydia geheiratet, weil er keine Wahl gehabt hatte. Doch er hatte sich gesagt, es sei leichter, verheiratet zu sein, als allein, und er wollte sein Bestes tun, um ihr ein guter Ehemann zu sein.
    Trotzdem hatte er nie aufhören können, Amber zu lieben, auch wenn er diese Liebe in sich verschlossen hatte, da er um ihre Vergeblichkeit wusste. Er hatte eine Verpflichtung gegenüber Lydia, seiner Frau, und er würde Amber niemals mit seiner Liebe

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