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Der Glanz der Seide: Roman (German Edition)

Der Glanz der Seide: Roman (German Edition)

Titel: Der Glanz der Seide: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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machte, und Amber war sich nicht sicher, ob sie das wollte. So etwas hätte sie gerne mit Jay besprochen, doch Jay war natürlich in Macclesfield, und sie war hier.
     
    Bevor der Abend zu Ende war, hatten Amber und Robert mehrere Einladungen für das Wochenende, darunter eine von Philip Sassoon, der darauf bestanden hatte, dass sie ihn in Lympne besuchten, und eine zu einer von Emerald Cunards berühmten Dinnerpartys.
    Es war fast drei Uhr in der Frühe, als ihr Butler sie zu Hause am Eaton Square einließ.
    »Es ist ein Anruf für Euer Gnaden gekommen«, meldete er Amber. »Von Mr Fulshawe. Er bittet um Rückruf, sobald es Ihnen passt.«
    Amber sah Robert ängstlich an. Ihr fiel nur ein Grund ein, warum Jay sie anrufen sollte.
    »Glaubst du, es gibt Neuigkeiten von Greg?«, fragte sie ihn.
    »Möglich, obwohl es jetzt natürlich zu spät ist, ihn anzurufen.«
     
    Nach einer unruhigen Nacht, in der sie kaum mehr als einige Minuten am Stück geschlafen und sich ein Gräuel nach dem anderen vorgestellt hatte, das Greg befallen haben mochte, wartete sie so lange, wie sie konnte, doch schließlich hielt sie es nicht länger aus. Als Landmensch war Jay es gewohnt, früh aufzustehen, redete sie sich zu und umklammerte den Hörer, während sie darauf wartete, dass er ans Telefon ging.
    Als er abnahm, war sie jedoch so nervös, dass es einige Sekunden dauerte, bis sie heiser herausbrachte: »Jay, hier ist Amber. Ich hoffe, es ist nicht zu früh zum Anrufen.«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Ich hätte schon früher zurückgerufen, aber wir sind erst sehr spät nach Hause gekommen.«
    »Ja, dein Butler hat mir erklärt, dass ihr mit dem König diniert.«
    Amber brachte ein schwaches Lachen heraus. »Chivers ist weit stärker beeindruckt über unsere gesellschaftliche Stellung als wir selbst, fürchte ich.«
    »Ich habe angerufen, weil ich dich fragen wollte, ob du nach Macclesfield kommen könntest.«
    Amber umklammerte den Hörer noch fester. »Jay, was ist los? Was ist passiert?«
    »Darüber kann ich jetzt nicht reden. Alles, was ich sagen kann, ist, dass es um Greg geht. Es wäre gut, wenn du kommen könntest, je eher, desto besser.«
    »Greg? Ist er …? Hat er …?«
    »Er lebt, Amber. Es tut mir leid, aber mehr kann ich nicht sagen. Glaubst du, du kannst nach Hause kommen?«
    Nach Hause. Ihr Zuhause war jetzt hier bei Robert und Luc, doch aus irgendeinem Grund brannten ihr Tränen in den Augen, als Jay die schlichten Worte sagte.
    Amber überlegte rasch. Sie und Robert waren mehrere gesellschaftliche Verpflichtungen eingegangen und hatten vorgehabt, den Großteil des Sommers in Osterby zu verbringen, statt ins Ausland zu fahren. Amber vermutete, dass Robert speziell Frankreich und Paris meiden wollte, um die damit verbundenen Erinnerungen nicht wieder heraufzubeschwören. Obwohl er wieder ein wenig zugenommen und äußerlich einiges von seinem alten Esprit zurückgewonnen hatte, gab es Momente, in denen er die Maske fallen ließ und Amber den rohen Schmerz dahinter sah.
    »Ich muss sehen, was Robert dazu sagt«, sagte sie zu Jay.
    »Ja, natürlich, aber versuch bitte zu kommen, Amber.«
    »Ich tue mein Bestes«, versprach sie.
    Doch in Wirklichkeit würde nichts und niemand sie aufhalten können.
     
    »Natürlich musst du nach Macclesfield fahren«, beharrte Robert, als sie ihm von dem Gespräch mit Jay erzählte. »Es hört sich an, als bräuchte deine Großmutter dich.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass meine Großmutter mich je braucht. Zumindest würde sie es nie zugeben«, widersprach Amber und fügte hinzu: »Ich dachte, wir könnten alle zusammen fahren.«
    Robert schüttelte den Kopf. »Nein. Entschuldige, Amber, aber so, wie ich mich im Augenblick fühle, wäre ich dir eher ein Klotz am Bein als eine Hilfe.«
    »Oh, Robert … Ich nehme Luc natürlich mit«, sagte sie, doch er schüttelte den Kopf.
    »Das ist nicht nötig. Es ist viel besser, wenn ich Luc mit nach Osterby nehme, wie wir es ursprünglich vorhatten. Wir Männer haben bestimmt viel Spaß zusammen. Er schlägt mich schon beinahe beim Kricket. Er entwickelt sich zu einem erstklassigen kleinen Werfer.«
    »Du bist so nett und zuvorkommend«, sagte Amber dankbar.
    »Wenn ich nett und zuvorkommend bin, dann deswegen, weil ich so vieles habe, wofür ich dir dankbar sein muss. Ohne dich und Luc hätte ich die letzten Monate nicht überlebt. Ihr beide habt mir einen Grund dafür gegeben. Der Schmerz, nicht geliebt zu werden …« Ihm versagte

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