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Der Glanz der Seide: Roman (German Edition)

Der Glanz der Seide: Roman (German Edition)

Titel: Der Glanz der Seide: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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vorbeifuhren, lächelte Amber still in sich hinein. Sie erinnerte sich daran, wie sie sich als Kind gewünscht hatte, er hätte etwas Aufregenderes geleistet, so wie Miss Brocklehurst, die nach Ägypten gereist war und jede Menge Artefakte mitgebracht hatte, darunter eine Mumie, die jetzt in einem Museum im West Park untergebracht waren, wo man hingehen und sie bestaunen konnte.
    Nachdem sie die Stadt und die Fabrik hinter sich gelassen hatten, nahm Greg die Straße, die nach Fitton Hall und zum Wald von Macclesfield führte.
    Kurz darauf folgte Greg der langen Allee zum Landsitz der Fitton Leghs. Am Torhaus hielt er, bis jemand herauskam und das Tor für sie öffnete.
    Das elisabethanische Haus und die Gärten waren berühmt für ihre Schönheit. Manche behaupteten sogar, die Dark Lady in Shakespeares Sonetten sei eine Fitton gewesen. Daneben hielt sich das Gerücht um ein tragisches Ereignis in der Vergangenheit, wonach sich eine Fitton, die gegen ihren Willen verheiratet worden war, in einem Teich zwischen dem Landsitz und der Dorfkirche ertränkt haben sollte, weil ihr das immer noch lieber war, als mit ihrem Bräutigam das geliebte Heim zu verlassen.
    »Oh, Greg, ist das nicht hübsch?«, rief Amber aus, als sie zu der Fachwerkfassade mit den mehrteiligen Fenstern blickte, während Greg den Wagen vor dem Haupteingang zum Stehen brachte.
    Ein Hausdiener öffnete ihnen die Tür.
    »Guten Tag, Mr Pickford.«
    Amber war ein bisschen überrascht, dass ihr Cousin namentlich begrüßt wurde, interessierte sich aber viel zu sehr für das Haus, um sich darüber Gedanken zu machen.
    Voll Ehrfurcht sah sie sich in der getäfelten Eingangshalle um. Ob die Stickerei, die sie auf den Kissen entdeckte, eine echte Handarbeit aus der Zeit Jakobs I. war? Gern hätte sie sich die Kissen aus der Nähe angesehen, doch der Diener wartete, dass sie ihm folgten.
    Auf dem Steinfußboden der Halle lag ein Teppich, und in der Mitte stand ein auf Hochglanz polierter Tisch, auf dem ein wunderschönes Blumenarrangement aus Treibhauslilien und Rosen seinen Duft verströmte. Eine Treppe, deren Geländer mit kunstvoll geschnitzten Früchten und Blättern im Stile des niederländischen Bildhauers Grinling Gibbons verziert war, führte hinauf zu einer offenen Galerie. Von den Wänden blickten düstere Porträts verblichener Fitton Leghs in schweren Rahmen auf die Besucher; die Feuerstelle im Kamin war beinahe groß genug, um einer Person Platz zu bieten.
    »Komm schon«, zischte Greg ungeduldig und zupfte Amber am Ärmel, als diese innehielt, um das alles zu bestaunen.
    Gehorsam folgte sie dem Diener durch einen Flur mit Faltwerktäfelung, der in die ursprüngliche große Halle führte. Sie war zwei Stockwerke hoch; die Fenster gingen hinaus auf sanft gewellte Grünflächen, und an den Wänden hingen Rüstungen, Schwerter und die Wappen der Fitton Leghs.
    Amber betrachtete sie voller Interesse. Anlässlich des vierhundertsten Jahrestags der Übertragung von Fitton Hall an ihre Familie war ihr Vater von Lord Fitton Leghs inzwischen verstorbener Mutter beauftragt worden, diese Wappen in ein Design für neue Tischwäsche zu integrieren. Amber erinnerte sich gut daran, dass sie ihm dabei zugesehen hatte, wie er mit konzentriert gerunzelter Stirn die verschiedenen Helmzieren abgepaust und zu Entwürfen zusammengestellt hatte, ehe er ihre Mutter rief und sie um ihre Meinung bat.
    Die schweren Vorhänge an den Fenstern waren mit Ananasmotiven bestickt, was, wie Amber von ihrem Vater wusste, darauf hindeutete, dass sie von jenem Fitton Legh in Auftrag gegeben worden waren, dessen Frau ein aus dem Westindienhandel stammendes Vermögen mit in die Ehe gebracht hatte.
    Ein alter, mächtiger Speisetisch füllte die Halle von einem Ende bis zum anderen. An der Wand gegenüber stand ein reich geschnitzter Wandschirm, über dem sich eine Sängerempore erhob.
    »Nun komm schon.«
    »Tut mir leid«, entschuldigte sich Amber. »Aber das alles hier ist so herrlich. Ich könnte es mir stundenlang anschauen.«
    Jenseits der großen Halle verbreiterte sich der Flur zu einem weitaus moderneren rechteckigen Gang, und Amber erkannte, dass sie nun den von Robert Adam erbauten Teil des Hauses betreten hatten. Die Wände waren in hellem Taubenblau gestrichen, die Stuckarbeiten leuchteten weiß. Symmetrisch verteilte Nischen boten Platz für Büsten, in denen Amber weitere Fittons vermutete.
    Mehrere elegante Doppeltüren aus Mahagoni gingen von diesem Flur ab. Der Hausdiener

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