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Der Glanz der Seide: Roman (German Edition)

Der Glanz der Seide: Roman (German Edition)

Titel: Der Glanz der Seide: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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von ihnen getanzt, doch das Beste waren die Tänze mit Lord Robert gewesen, der sein Versprechen gehalten hatte und zu dem Ball gekommen war.
    Lord Robert … In Ambers Herz war jetzt eine kleine wunde Stelle, wenn sie an ihn dachte. Sie würde deswegen aber nicht albern werden. Und es wäre dumm, irgendetwas auf Beths Bemerkung zu geben, er wäre dabei, sich in sie zu verlieben. Er kannte so viele hübsche junge Frauen – hübscher als sie und passender. Er war schließlich siebenundzwanzig, ganze zehn Jahre älter als sie. Doch er war nicht verheiratet, sagte ein leises Stimmchen in ihrem Kopf … Ambers Herz pochte ein wenig schneller, und dann noch ein wenig schneller, als sie aufschaute und sah, dass er auf sie zukam.
    »Ich hoffe, Sie reservieren mir noch einen Tanz«, sagte er. Am liebsten hätte Amber ihm geantwortet, sie würde alle Tänze für ihn reservieren, wenn er sie darum bitten würde.
    »Nur wenn Sie mir versprechen, mich mit nach West Compton zu nehmen«, meinte sie.
    Sie konnte sehen, dass sie den richtigen Ton getroffen hatte, denn in seine Augen trat das vertraute warme Zwinkern.
    »Ich habe gerade mit Diana gesprochen, und ich soll Ihnen ausrichten, dass Sie wunderschön aussehen und dass sie sehr hofft, Sie könnten Freundinnen werden.«
    »Oh, wie nett.«
    »Und Cecil sagt, er ist äußerst verärgert, dass Ihre Großmutter ihn noch nicht gebeten hat, eine formelle Porträtaufnahme von Ihnen zu machen, er es aber trotzdem machen wird und vorhat, es Lady Rutland zu sagen.«
    Amber gewöhnte sich allmählich an die extravagante Art, in der Lord Roberts Freundeskreis redete und sich kleidete, auch wenn an den Blicken, mit denen Ralph Seaforde Lord Robert die ganze Zeit bedachte, etwas war, das ihr Unbehagen bereitete.
    Lord Robert und Cecil hatten ihr beide ein Anstecksträußchen geschickt, doch sie trug das Sträußchen, das sie von Jay bekommen hatte, und lachte, als Lord Robert sie mit ihrem heimlichen Verehrer aufzog. Sie war ganz aufgeregt gewesen, als am Morgen die Blumen geliefert worden waren und eine kurze Nachricht verriet, dass sie von Jay waren. Noch gerührter war sie, als sie von Renton hörte, dass er sie angerufen und sie um Rat gefragt hatte, welche Art von Anstecksträußchen am besten passe.
    Der liebe Jay. Sie wünschte, er und Greg wären da. Lady Rutland und Louise waren schließlich nicht ihre Familie. Sie fühlte sich Beths Mutter um einiges näher, und es war auch die Gräfin gewesen, die diskret danach geschaut hatte, dass sie ihren Blumenstrauß richtig hielt, bevor sie aufgerufen wurde, um ihren Hofknicks zu machen, und die für die Tränen hinterher ein sauberes Taschentuch hervorgezaubert hatte, für sie genau wie für Beth.
     
    Louise machte der Ball überhaupt keinen Spaß. Sie war ziemlich wütend, auf George und auf ihre Mutter. Bevor sie erfahren hatte, dass George nicht eingeladen werden sollte – sie konnte sagen, was sie wollte, ihre Mutter blieb stur -, hatte sie zu George gesagt, sie erwarte, dass er kommen und mit ihr tanzen würde, doch er hatte abgelehnt und gesagt, er habe schon etwas vor.
    »Dann musst du das absagen«, hatte sie ihm herrisch befohlen.
    »Wenn ich das tue, muss es sich aber auch lohnen«, erwiderte er.
    Sie wusste natürlich, was er meinte, doch sie war nicht so dumm, sich von ihm aufs Glatteis führen zu lassen.
    Als sie schwieg, fuhr er fort: »Du müsstest mir etwas ganz Besonderes versprechen.«
    »Du weißt, dass das unmöglich ist.«
    Er lächelte sie auf eine Art an, die ihr gar nicht gefiel, und sagte ruhig: »Nun, deine Mutter ist vermutlich angehalten worden, jeglichen Kontakt der Erbin mit Mitgiftjägern zu unterbinden. Sie ist ein ziemlich hübsches Ding, muss ich sagen, und sehr verlockend, selbst ohne das Geld ihrer Großmutter. Da wünschte ich mir doch beinahe, ich besäße einen Titel.«
    Louise war so wütend, dass sie ihn schlagen wollte, doch George war schneller und verdrehte ihr den Arm so schmerzhaft auf dem Rücken, dass sie aufschrie.
    Und dann hatte er sie geküsst. Gott, war das aufregend gewesen. Und es hatte sie noch wütender gemacht. Sie war immer noch wütend, wütend und gereizt, und brauchte jetzt unbedingt so einen Cocktail, wie George ihn ihr immer bestellte. Und noch so einen leidenschaftlichen Kuss …
    Diese Wochen in London haben mir die Augen für vieles geöffnet, dachte Amber, als ihr Tanzpartner ihr mit einer Verbeugung für den Tanz dankte. Die Liebe ihrer Eltern füreinander war immer

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