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Der Glanz des Südsterns: Roman (German Edition)

Der Glanz des Südsterns: Roman (German Edition)

Titel: Der Glanz des Südsterns: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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Corradeo als deinen Papà«, sagte Lyle einfühlsam. Ihm war klar, dass es schwer war für Marcus.
    »Er will mich doch nie wiedersehen, weil ich nicht sein Sohn bin«, sagte Marcus.
    »Das muss schlimm für dich sein«, erwiderte Lyle. Es war offensichtlich, dass Aldo Marcus wirklich tief gekränkt hatte.
    Der zuckte mit den Schultern. »Zuerst war es das, ja. Aber wir standen uns nie sehr nah, dazu sind wir viel zu verschieden«, erklärte er.
    »Tja, dann wollen wir doch mal sehen, was wir zwei für Gemeinsamkeiten haben«, sagte Lyle. »Magst du grüne Bohnen?«
    Marcus warf ihm einen erstaunten Blick zu und zog die Mundwinkel hoch. »Die sind in Ordnung.«
    »Das finde ich auch. Wie steht es mit Leber?«
    Marcus schüttelte den Kopf.
    »Mag ich auch nicht. Außerdem steht schon mal fest, dass wir beide nicht gerade versessen auf Lebertran sind, aber wie steht es mit Rinderzunge?«
    Marcus schaute angeekelt drein. »Nein«, sagte er. »Die magst du doch auch nicht, oder?«
    »Kommt drauf an, wie sie zubereitet wird«, sagte Lyle und lachte über den Gesichtsausdruck seines Sohnes. »Und wie steht es mit Fischaugen und Riesenseeschnecken?«
    Marcus lachte und schüttelte den Kopf. »Igitt, nein«, sagte er.
    »Pastinaken?«
    »Gebraten mag ich sie«, sagte Marcus.
    »Ich auch«, meinte Lyle. »Da hätten wir also schon mal ein paar Gemeinsamkeiten. Was ist mit Maden? Hast du je Maden gegessen?«
    »Nein, du etwa?«
    »Ich war viel im Einsatz in Gemeinden der Aborigines, und so habe ich auch schon ziemlich seltsame Lebensmittel probiert.«
    »Zum Beispiel?«, fragte Marcus mit makabrem Interesse.
    »Na ja, zum Beispiel eben Witchetty-Maden.«
    »Billy-Ray isst die auch«, sagte Marcus.
    »Flughund im Palmenblatt gekocht?«, sagte Lyle. »Sehr schmackhaft.«
    »Ist ein Flughund nicht eine Art Fledermaus?«, fragte Marcus ungläubig.
    »Stimmt genau. Gebratene Fledermaus ist gar nicht so übel, mein Sohn, vor allem die knusprigen Flügelchen schmecken köstlich.« Lyle lachte, und Marcus stimmte ein, es klang wie Musik in Lyles Ohren.
    Auf einmal fiel Lyle ein, dass er Marcus ohne alle Mühe Sohn genannt hatte. Sie schwiegen eine Weile, dann sah Lyle Marcus an. Er lächelte, drehte sich dann aber schüchtern wieder weg. Diese Beziehung war so neu für sie beide. Lyle war klar, es würde eine Weile dauern, bis sich Marcus in seiner Gegenwart wirklich wohlfühlte. Aber das war in Ordnung. Sie hatten Zeit. Alle Zeit der Welt.
    »Hast du viel zu tun in den Gemeinden der Aborigines?«, erkundigte sich Marcus.
    »In der Vergangenheit ja, aber ich werde Dr. Tennant bitten, vermehrt die Flüge übernehmen zu dürfen, die mich nach Winton führen. So können wir zwei mehr Zeit miteinander verbringen. Würde dir das gefallen?«
    »Ja, das wäre richtig toll«, antwortete Marcus aufrichtig. »Und wenn du Zeit hast, würde ich es schön finden, wenn du mir bei meinen Prüfungen helfen könntest. Ich habe eine Klasse übersprungen wegen meiner guten Leistungen, deshalb wird es schwer. Wenn ich nächstes Jahr anständig abschneide, dann sind meine Zensuren vielleicht gut genug für die Hochschule, eventuell sogar für ein Medizinstudium. Das heißt, natürlich nur, wenn du willst … und wenn du Zeit hast.« Aldo war praktisch Analphabet, und er hatte nie Interesse daran gehabt, an dem Zustand etwas zu ändern.
    »Nichts wäre mir lieber, deshalb werde ich mir die Zeit auf jeden Fall nehmen«, antwortete Lyle.
    Marcus war hocherfreut.
    »Lyle! Wir müssen weiter, es gibt einen Notruf.« Der Pilot, mit dem er an diesem Abend Bereitschaftsdienst hatte, rief nach Lyle. Er hatte inzwischen ein paar Kinder zusammengetrommelt, die die Kängurus von der Startbahn vertreiben sollten, damit sie starten konnten.
    »Ich muss los, aber ich habe unser Gespräch wirklich genossen«, sagte Lyle und stand auf.
    »Ich auch«, meinte Marcus und erhob sich ebenfalls.
    »Hast du dich schon entschieden, wie du mich nennen willst?«
    Marcus wurde rot und sah auf den Boden.
    »Denk drüber nach, und lass dir Zeit damit. Es wäre schön, wenn du mich Dad nennen könntest, aber wenn dir das nicht recht ist, dann sag ruhig Lyle zu mir.«
    »Lyle! Echt? Es würde dir nichts ausmachen, wenn ich dich Lyle nenne?« Marcus war verblüfft. Er fand es wirklich schön, wie Lyle ihn behandelte, beinahe wie einen Erwachsenen. Er kam sich irgendwie besonders dabei vor.
    »Das liegt ganz bei dir«, sagte Lyle.
    Marcus nickte. »Ich denk drüber nach«, versprach

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