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Der Glanz des Südsterns: Roman (German Edition)

Der Glanz des Südsterns: Roman (German Edition)

Titel: Der Glanz des Südsterns: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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betrachtete ihre beiden Jüngsten. Nur höchst selten sahen sie so sauber aus, und so freute sie sich, dass sie sich noch nicht schmutzig gemacht hatten. Das würde allerdings nicht mehr lange so bleiben. »Mamma, du kennst Lyle MacAllister?«
    »Ja, freut mich, Sie zu sehen, Dr. MacAllister«, sagte Luisa ehrlich erfreut. Jetzt, da Elena und Marcus wieder zueinandergefunden hatten, erlaubte sie sich, wohlwollend ihm gegenüber zu sein.
    »Lyle, das sind meine beiden Jüngsten, Dominic und Maria. Kinder, das ist Dr. MacAllister.« Eines Tages würde sie ihnen erklären, dass er der Vater ihres großen Bruders war.
    Die Kinder begrüßten Lyle und machten sich dann auf die Suche nach ihren Schulfreunden. In dem Jungen erkannte Lyle nichts von Elena und nur wenig von ihr in Maria.
    »Luisa«, rief Luigi von Weitem und kam auf sie zu. Als er den Hut sah, den Elena trug, runzelte er missbilligend die Stirn.
    »Das ist Lauras Hut, Papà. Ich habe ihr versprochen, ihn heute zu tragen«, erklärte Elena.
    »Ah, sì «, erwiderte er. »Aber vielleicht ja nicht den ganzen Abend über, oder?«, fragte er.
    Elena ignorierte die Bemerkung ihres Vaters. »Papà, das ist Dr. MacAllister«, sagte sie dann. Gleich spürte sie eine leichte Anspannung, denn ihr Vater konnte unberechenbar sein und nahm selten ein Blatt vor den Mund.
    Luigi musterte Lyle eine Weile sehr ernst. Es war unverkennbar, dass Marcus sein Sohn war. »Sagen Sie, Dr. MacAllister, arbeiten Sie hart?«, wollte er wissen.
    Die Frage überraschte Lyle. »Ja, Sir. Nur sehr selten komme ich vor Mitternacht ins Bett.«
    »Das ist gut. Ein Mann sollte hart arbeiten«, sagte Luigi. »Das sagt viel aus über seinen Charakter. Wie wäre es mit einem Bier? Ich habe ziemlichen Durst.«
    »Gern, Sir. Ein Bier wäre mir gerade recht.«
    »Na, dann kommen Sie mit«, sagte Luigi.
    Lyle schaute Elena an, und an ihrem ungläubigen Blick erkannte er, dass er sich wohl glücklich schätzen konnte, nicht mit einem Hackbeil gejagt zu werden. »Kann ich den Damen von der Bar etwas zu trinken mitbringen?«, fragte er, ehe er Luigi folgte.
    »Zwei Gläser Punsch, bitte«, sagte Elena.
    Völlig perplex sah Elena Lyle und ihrem Vater nach. Nie im Leben hätte sie gedacht, dass sie diesen Tag erleben würde. »Es geschehen noch Zeichen und Wunder«, flüsterte sie ihrer Mutter zu.
    »Es hat ganz den Anschein«, erwiderte Luisa. Sie musterte ihre Tochter. »Ich kann mich nicht erinnern, wann ich dich das letzte Mal so glücklich gesehen habe, Elena.«
    »Na ja, ich habe ja auch das erste Mal seit vielen, vielen Jahren Grund zum Lächeln, Mamma.«
    »Weil Dr. MacAllister wieder in deinem Leben ist«, sagte Luisa.
    »Ach, er ist wohl eher im Leben von Marcus, nicht so sehr in meinem, aber ich freue mich sehr für Marcus. Ich will nur, dass mein Sohn glücklich ist.«
    »Dann verstehst du ja auch, was ich mir für dich wünsche«, sagte Luisa.
    »Das verstehe ich, Mamma, aber mein Leben ist nun mal, wie es ist. Daran kann ich nichts ändern«, sagte Elena. »Ich muss eben damit fertig werden.«
    Luisa tätschelte ihrer Tochter liebevoll den Arm. »Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass du eines Tages doch noch dein Glück finden wirst«, sagte sie.
    Nachdem Lyle ein Bier mit Luigi Fabrizia getrunken hatte, schlenderte er durch den Gemeindesaal, in der Hoffnung, auf Marcus zu treffen. Er traf ihn am Buffet, wo er sich gerade etwas zu essen geholt hatte. Marcus war sichtlich verlegen, weil er nicht wusste, wie er mit Lyle vor den ganzen Leuten umgehen sollte, aber Lyle spürte das sofort. Er hatte großes Geschick darin, Menschen die Befangenheit zu nehmen. Das gehörte zu seinem Beruf. So schlug er vor, rauszugehen und sich dort zu unterhalten, um etwas Privatsphäre zu haben. Schließlich setzten sie sich auf die Bank draußen vor dem Hospital, die weit genug vom Gemeindesaal entfernt war.
    »Ist dir irgendwas eingefallen, das du mich gern fragen würdest?«, erkundigte sich Lyle.
    »Ja, Dr. MacAllister«, antwortete Marcus.
    Lyle lachte, und Marcus schaute ihn verblüfft an.
    »Du kannst mich doch nicht immer noch Dr. MacAllister nennen«, sagte Lyle. »Jetzt, da du weißt, wer ich bin.«
    »Wie soll ich Sie … wie soll ich dich denn nennen?«, fragte Marcus.
    »Na ja, jedenfalls nicht Dr. MacAllister «, antwortete Lyle. »Du bist nicht mein Patient. Du bist mein Sohn.« Es tat ihm gut, diese Worte zu sagen.
    Wieder schaute Marcus höchst verlegen drein.
    »Ich weiß, du siehst Aldo

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