Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Glanz des Südsterns: Roman (German Edition)

Der Glanz des Südsterns: Roman (German Edition)

Titel: Der Glanz des Südsterns: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
Vom Netzwerk:
Zeit auch morgens übergeben?«
    »Ja. Kaum dass ich eine Tasse Tee trinke, kommt alles schon wieder raus.« Elenas Gesicht nahm die Farbe ihres Bettlakens an. »Aber seit ich mir die Grippe eingefangen habe, geht es mir schon schlecht. Ich kann den Geruch von Essen nicht ertragen, nicht einmal von Sachen, die ich vorher gern gegessen habe«, sagte sie.
    »War die morgendliche Übelkeit in den vergangenen Wochen schlimmer?«
    Elena überlegte, und der Mund blieb ihr offen stehen. »Ja«, flüsterte sie, als ihr einfiel, dass ihr seit längerer Zeit jeden Morgen schlecht war.
    »Ich bin mir beinahe sicher, dass Sie schwanger sind«, sagte der Arzt. »Aber das erklären Sie Ihrer Mutter lieber selbst.«
    Der Arzt verabschiedete sich von Elena und verließ das Haus, ohne mit Luisa gesprochen zu haben. Mit besorgtem Gesichtsausdruck kam diese ins Zimmer ihrer Tochter zurück.
    »Ist alles in Ordnung, Elena?«, fragte sie. »Dr. Pritchard wollte mir nichts sagen, als ich ihn fragte.«
    Elena blieb wie vom Donner gerührt sitzen. Das kann doch einfach nicht so passiert sein, dachte sie. Lyle hatte sie verlassen, und sie erwartete höchstwahrscheinlich sein Kind. Aber wenn er Millie vielleicht doch nicht geheiratet hatte, nur vielleicht, dann gäbe es noch Hoffnung für sie. Er würde bestimmt nicht ihr gemeinsames Kind im Stich lassen wollen, nicht, wo sie sich so sehr liebten. Wenn sie doch nur mit ihm reden könnte, aber sie hatte gehört, dass er das Krankenhaus verlassen hatte, kurz nachdem sie nach Hause gegangen war.
    »Wo ist Papà?«, fragte Elena ihre Mutter.
    »Er ist Benito Cappi und dessen Bruder Carmine besuchen gegangen. Sie wollen etwas über Australien hören, sie glauben nämlich, sie könnten auch dahin auswandern und Trauben anbauen und Wein machen. Was ist denn los, Elena?«
    Elenas Hand fuhr an ihren Bauch. Sie konnte es kaum fassen, dass möglicherweise ein winziges Leben in ihr heranwuchs. Lyles Baby. Es war ein Wunder. Ein Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht. Aber dann sah sie ihre Mutter an und bekam Angst. Luisa musste sie vor ihrem Vater beschützen. Ihre Mutter musste ihr einen Rat geben.
    »Mamma, ich muss dir etwas sagen«, flüsterte sie. Sie betete, ihre Mutter würde sich auf ihre Seite stellen.
    »Was ist denn nun, Elena?«, fragte Luisa und setzte sich neben ihre Tochter aufs Bett.
    »Versprichst du mir auch, dass du nicht böse wirst, Mamma?«
    »Das kann ich dir nicht versprechen, Elena«, erwiderte Luisa. Sie brauste schnell auf, aber normalerweise beruhigte sie sich auch rasch wieder. Als sie Elena anschaute, hatte sie auf einmal ein flaues Gefühl im Magen. »Sag mir sofort, was los ist, ehe ich noch durchdrehe.«
    »Mamma, ich habe mich in einen Arzt aus dem Krankenhaus verliebt«, sagte Elena.
    »Ah, può la Vergine benedetta perdonarla mia figlia«, sagte Luisa.
    »Die Vergebung der geheiligten Jungfrau brauche ich nicht, Mamma«, gab Elena zurück. »Ich brauche etwas anderes. Du sollst nämlich verstehen, dass ich diesen Mann liebe.«
    »Dein Vater, er wird kein Verständnis für dich haben, Elena. Du musst diesen Arzt vergessen.«
    »Das werde ich nie und nimmer, Mamma.«
    »Natürlich wirst du das. Du musst!«
    »Das kann ich nicht. Jetzt nicht mehr.«
    »Was soll das heißen, Elena? Jetzt nicht mehr.«
    »Dr. Pritchard denkt, ich könnte möglicherweise in anderen Umständen sein«, sagte Elena leise.
    Luisa war erschüttert. »Ist das … denn überhaupt möglich?«
    Elena wusste sofort, was ihre Mutter meinte, und nickte, den Blick gesenkt.
    »Ach, Elena. Möge Gott dir vergeben. So haben wir dich doch nicht erzogen.«
    Sie stand auf, streckte die Arme in die Luft und rief laut Gott um Vergebung für die Schande an, die ihre Tochter über die Familie gebracht hatte.
    »Es tut mir leid, Mamma«, sagte Elena und begann zu weinen. Sie wusste, sie brachte ihre Mutter in eine schreckliche Lage. Sie barg das Gesicht in den Händen und ließ ihren Tränen freien Lauf.
    Luisa sah den Kummer und die Verzweiflung ihrer Tochter. Sie setzte sich auf den Bettrand und versuchte, sich zu beruhigen.
    »Vielleicht bist du ja gar nicht in anderen Umständen, Elena. Wann hattest du deine letzte Periode?«
    »Ende Oktober«, sagte Elena. »Ich habe nicht geahnt, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist, weil ich doch so krank war, aber der Doktor findet, meine Gebärmutter fühlt sich leicht vergrößert an.«
    »Alle Frauen meiner Familie haben ein bestimmtes Zeichen an sich, wenn sie

Weitere Kostenlose Bücher