Der glueckliche Manager
dich um den Erfolg bringt?«
Und er erzählte ihm die Geschichte von der Schnecke:
Eine kleine Schnecke kam einmal an einem grauen und regnerischen Frühlingstag auf die Idee, etwas anderes zu essen anstelle des ewigen Salatkopfes. Es musste doch noch mehr geben, das ihr schmecken würde. Mit diesen Überlegungen machte sie sich auf den Weg und kroch einen Kirschbaum hinauf. Als die Vögel in den Zweigen des Baumes das sahen, mussten sie so sehr lachen, dass sie fast die Balance verloren. Einer von ihnen hatte jedoch Mitleid mit der kleinen Schnecke, flog zu ihr hin und fragte: »Was willst du denn hier? Siehst du denn nicht, dass der Baum noch gar keine Früchte trägt?« Die Schnecke antwortete ungerührt: »Selbstverständlich weiß ich das: Der Kirschbaum trägt jetzt noch keine Früchte. Aber bis ich oben angekommen bin, wird er welche haben!« Und sie kroch beharrlich langsam und stetig weiter.
12 inspiriert von Reiss, Steven: Wer bin ich und was will ich wirklich?, Redline, München 2009, S. 68
13 Unternehmenskultur, Arbeitsqualität und Mitarbeiterengagement in den Unternehmen in Deutschland 2008
Das Glücksmodell: Einfach glücklich sein!
Die Worte ›Glück‹ und ›glücklich‹ gehören nicht
zum wirtschaftswissenschaftlichen Fachvokabular.
Die Ökonomen sprechen von ›Wohlstand‹,
›Wohlfahrt‹ und ›Zufriedenheit‹,
meinen damit aber eine Art Glück.
Karl Georg Zinn
Kann man Glück messen?
Die grundlegende These, die diesem Buch gewidmet ist, lautet:
Das Glück im Arbeitsleben ist von großer Bedeutung. Glückliche Manager sind die besseren Manager. Das macht sich für die Unternehmen bezahlt. Wenn sich Unternehmen darum kümmern, dass ihre Manager glücklich sind, dann hat das noch einen Folgeeffekt, denn Glück ist ansteckend.
Wenn man dieser These nur einige Relevanz zubilligt, dann bekommt es die größte Bedeutung Manager »glücklicher« zu machen, damit sie das Unternehmen erfolgreicher machen. Diese glücklichen Manager und Mitarbeiter müssen nicht ständig vor lauter Glück strahlen. Es geht um das Lebensgefühl von Glück und Zufriedenheit. Natürlich ist es durchaus wahrscheinlich, dass solche Menschen häufiger lächeln als andere…
Nun stellt sich die Frage, ob dieses Glück messbar ist. Ich höre noch meine ehemaligen Vorstände sprechen: »Nur messbare Größen zählen.« Glück selbst wird man wohl nicht messen können. Glück ist nicht messbar wie Blutdruck oder Herzfrequenz. Das Glück ist eine andere Kategorie, es ist mehr in der Seele verborgen, und wer will schon die Seele vermessen? Aber es müsste doch möglich sein, die Auswirkungen des Glücks messen zu können.
Es gibt bereits so genannte »Glücks-Indices«, die jedoch einen anderen Ursprung haben. Immer mehr Menschen glauben, dass sich der Zustand eines Staates nicht nur durch das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beschreiben lässt. Das ist offensichtlich, wenn man gewisse Fehlschlüsse betrachtet, die sich aus einer BIP-Betrachtung ergeben: Wenn jemand einen Autounfall hat, stärkt er damit das Bruttoinlandsprodukt. Die Bergung des Autos, die Verschrottung, der Transport ins Krankenhaus erhöhen das Bruttosozialprodukt. Die Heilbehandlung, aber auch im schlimmsten Fall die Bestattungskosten steigern das Bruttoinlandsprodukt. Was aber bitte sagt das über den Zustand eines Landes und seiner Bevölkerung aus?
Aus diesen bekannten und gängigen Vorbehalten hat man versucht, andere Indices zu entwickeln. Sie sollen den Zustand eines Landes besser beschreiben. Die Frage, die es zu beantworten gilt, ist: Was haben die Menschen davon, wenn das Bruttoinlandsprodukt steigt? Wir wollen glücklich und zufrieden leben. Das ist das Kriterium, an dem wir unseren Fortschritt messen wollen.
Das Glücks-BIP
Auftraggeber für die Untersuchung des Glücks-BIP ist die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. Durchgeführt wurde die Untersuchung von Prof. Ulrich van Suntum (Centrum für angewandte Wirtschaftsforschung in Münster). Der Name ist treffend: »Glücks-BIP«. Die klassischen Wohlstandsmaße wie Einkommen und Vermögen sollen durch weitere, nachweislich glücksrelevante Indikatoren ergänzt werden. Darunter fallen unter anderem Arbeitsplatzsicherheit, Einkommensverteilung, Gesundheit und Familienstatus.
Man hat versucht, nur solche Indikatoren in den Lebenszufriedenheitsindikator (»Glücks-BIP«) aufzunehmen, die sowohl statistisch signifikant als auch politisch beeinflussbar sind. Überraschenderweise zeigt das
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