Der glueckliche Manager
eine tarifliche oder eine individuelle Gehaltserhöhung ist – jeder Mitarbeiter sollte es wert sein, dass ihm seine Gehaltserhöhung »schön verpackt serviert« wird. Der Mitarbeiter dankt diesen Aufwand anschließend mit seinem weiteren Engagement.
Glücksforscher wissen, dass das Vergleichen der Gehälter eine große Quelle der Unzufriedenheit ist. Eigentlich spricht man in Deutschland nicht über Geld und trotzdem vergleicht man. Die Berufsanfänger vergleichen mit den ehemaligen Schul- beziehungsweise Studienkollegen. Ist man länger im Unternehmen, vergleicht man mit dem vermeintlichen Gehalt der Kollegen. In noch höheren Positionen haben es die Manager-Magazine übernommen, in regelmäßigen Abständen Gehaltsvergleiche zu produzieren. Ob diese immer so stimmen oder vielleicht doch nur reichlich einseitig sind? Da kann es schon einmal vorkommen, dass die Annahmen nicht stimmen, dass man Äpfel mit Birnen vergleicht.
Vergleiche sind gefährlich. Die Menschen werden aber immer vergleichen. Je transparenter die Gehälter in einem Unternehmen sind, desto eher vergleichen die Mitarbeiter richtig und vermuten nicht nur.
In den USA spricht man sehr locker über Gehälter. In Schweden kann man die Gehälter der Beamten im Internet nachlesen. Das spricht für die Offenlegung von Gehältern. Und logisch – wenn man die Leistungsideologie vertritt, muss man auch bereit sein zu sagen, was man verdient. Wie will man sonst beurteilen, ob jemand gerecht oder ungerecht bezahlt wird? Das war in Deutschland lange Zeit verboten. Jeder Angestellte, der mit seinem Kollegen über sein Gehalt gesprochen hat, musste mit einer Abmahnung durch den Chef rechnen. Erst seit 2010 ist das durch ein Urteil des Landesarbeitsgerichts Mecklenburg-Vorpommern für unzulässig erklärt worden.
Die Offenlegung von Gehältern in Unternehmen bedeutet höchstmögliche Transparenz. Dazu gehört auch die klare Offenlegung der zu erbringenden Leistung und des Verantwortungsbereichs. Das ist nicht so einfach.
Aber vielleicht bewirkt die Offenlegung auch, dass das Gehalt gar nicht mehr so wichtig ist. Vielleicht treten andere Werte in den Vordergrund, wie Zusammengehörigkeit und Hilfsbereitschaft.
Mangelnde Transparenz dagegen führt zu falschen Vermutungen. Aber was hilft uns die Pseudo-Transparenz der Medien? Jedermann kann sich das Gehalt von Herrn Ackermann ergoogeln. 2009 hat er insgesamt fast 9,6 Millionen Euro verdient. Davon sind rund 1,3 Millionen Euro fix, der Rest Boni. 2008 hat Herr Ackermann gerade mal 1,4 Millionen Euro verdient. Das ist also ein Plus von 580 Prozent.
Was kann man mit diesem Wissen anfangen? Ist man damit glücklich oder unglücklich? Es bleibt zu hoffen, dass Herr Ackermann mit diesem Gehalt glücklich ist.
Sehr wohl kann man sich aber als Gesellschaft fragen, ob seine Arbeitsleistung so viel wert ist. Darüber kann man trefflich disputieren. Eine ganz andere Sichtweise habe ich einem Börseninformationsdienst entnommen. Dort wird gefragt: Wie viel sind Manager wirklich wert? Die Antwort lautet: Die Nachricht, dass der Apple -Chef Steve Jobs krank ist, führte zu einem Rückgang des Aktienkurses um 8 Prozent. Daraus könnte man, wenn man so will, ableiten, dass Herr Jobs 22 Milliarden US-Dollar wert ist, denn so hoch war der Kursverlust. Oder: Als Mark Hurd als CEO von Hewlett-Packard wegen seiner Affäre zurücktreten musste, verlor das Unternehmen im Laufe eines Tages 14 Milliarden US-Dollar. Sind diese Manager der Gesellschaft so viel wert? Wohl kaum, aber diese Werte beschreiben zumindest sehr eindrücklich die Bedeutung ihrer Verantwortung.
Glücksvoraussetzung: Das moderne Büro
Was braucht der Mensch an Handwerkszeug, um glücklich arbeiten zu können?
Ein Selbstständiger erzählte mir: »Ich habe mich vor vielen Jahren zusammen mit einem Partner selbstständig gemacht. Wir haben unser erstes Büro in seiner Wohnung eingerichtet. Wir haben in seinem Arbeitszimmer sozusagen auf engstem Raum gearbeitet. Erst zwei Jahre später konnten wir in ein eigenes Büro übersiedeln. Es war für uns ein ganz großer Unterschied, eine ganz andere Art zu arbeiten. Wir hatten Platz, gutes Licht und konnten uns kreativ entfalten. In unserem neuen Büro waren wir richtig glücklich.«
Menschen arbeiten in einer freundlichen Umgebung automatisch lieber als in einem muffigen Bürotrakt. Die Ansprüche können dabei sehr unterschiedlich sein. Die Arbeitsumwelt in einem Fabrikgebäude wird eine andere sein als in einem
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