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Der glueckliche Manager

Der glueckliche Manager

Titel: Der glueckliche Manager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schwanfelder
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läuft man allerdings auch Gefahr, aufgrund der Konzentration die Komplexität von Situationen nicht mehr zu erfassen.
    Ist die Bedrohung vorbei, werden die Stresshormone wieder abgebaut. Somit ist Stress etwas ganz Natürliches und überhaupt nicht problematisch. Gefährlich wird die Situation nur, wenn man in eine Art Dauerstress gerät.
    Stress entsteht, wenn man mit Herausforderungen konfrontiert ist, die zu Bedrohungen werden, weil man glaubt, sie nicht bewältigen zu können. Dabei ergibt sich Stress in den meisten Fällen nicht aufgrund der Aufgabe selbst, sondern aus wichtigen Randbedingungen: zu wenig Zeit oder zu geringe Kompetenzen. In diesem Fall entstehen Angst und Unsicherheit und beeinträchtigen das Selbstwertgefühl. Diesen Stress nennt man auch Distress. Ist er ein Dauerzustand, so fühlt man sich getrieben und niedergeschlagen. Ganz im Gegensatz dazu führt positiver Stress (Eustress) nach Beendigung sogar zu entspannender Zufriedenheit.
    Die Schwierigkeit mit dem Begriff Stress fängt damit an, dass er sich ganz unterschiedlich auswirkt. Es gibt Menschen, die sich sehr schnell gestresst fühlen, andere sind sehr stressresistent und einige wenige sind sogar regelrecht stresssüchtig. Sie suchen immer wieder nach neuen Herausforderungen.
    Die These, dass Manager am meisten unter Stress leiden, kann man nicht objektiv begründen und auch nicht kritisieren. Aber es gilt zu bedenken, dass Arbeiter am Fließband oder am Hochofen, Arbeiter, die von Lautstärke, Klima, Höhe oder Tiefe, also »anormalen« Arbeitsbedingungen »bedroht« werden, vielleicht viel mehr Stress empfinden.
    Man muss bedenken, dass Menschen, die Dauerstress ausgesetzt sind, nicht glücklich werden können. Sie erleben keine Arbeitszufriedenheit. Sie sind fehleranfällig. Stress leitet im Arbeitsleben eine sehr gefährliche Spiralwirkung ein. Am Ende steht als Krankheitsbild dann der Burnout.
    Was kann man dagegen tun? Zunächst muss man einen körperlichen Ausgleich schaffen. Ausdauersport eignet sich gut: Schwimmen, Laufen, aber auch einfach nur Spazierengehen. Außerdem muss das Arbeitspensum reduziert und die Arbeitsweise überprüft werden (weniger und dafür effizienter arbeiten). Viele Menschen geraten unnötig in Stress, weil ihre persönliche Arbeitsorganisation sie in die Stress-Falle katapultiert.
    Manchmal ist es unerlässlich, Aufgaben mit einer anderen Einstellung anzugehen. Man kann sich aber auf Situationen, vor denen man sich fürchtet, besonders gut vorbereiten: Man kann seine Kompetenzen ausbauen. Und schließlich besteht immer die Möglichkeit, sich emotional zu distanzieren. Manche Menschen bereiten sich durch zu großen Perfektionismus selbst unnötigen Stress. Perfektionisten neigen dazu, irgendwann nicht mehr die Erfolge, sondern nur noch die Misserfolge zu sehen. Sie können sich an ihren Erfolgen nicht freuen.
    Wenn man länger andauernden Stress hat, sollte man mit seinen Vorgesetzten darüber sprechen. Sie können die Zeitressourcen verändern oder die Kompetenzen vergrößern. Sie können auch die Erfolgserlebnisse durch Lob verstärken und so mehr Selbstwert vermitteln.
    Viele Menschen im Unternehmen, Mitarbeiter und Manager gleichermaßen, erleben Situationen, in denen sie das Gefühl haben, alles zu geben, aber der Output stimmt in ihren Augen nicht. Das muss objektiv zwar nicht richtig sein, aber für den Betreffenden erscheint es so. Die Lösung solcher Situationen entscheidet über Lebensglück und Lebensunglück. Vorgesetzte sind gut beraten, wenn sie das erkennen. Es geht meist nicht um eine Gehaltserhöhung, sondern um mehr Wertschätzung und Anteilnahme.
    Die Geschichte einer erfolgreichen Unternehmerin
    Es gibt eine Geschichte, die man sich bei Siemens erzählte hat, aber sie könnte sich natürlich auch in jedem anderen Unternehmen ereignet haben.
    Eine Arbeitslose bewarb sich als Reinigungskraft. Der Personalleiter ließ sie kommen und sie musste einmal zur Probe für ihn den Boden in seinem Büro reinigen. Sie erledigte ihre Aufgabe zu seiner vollen Zufriedenheit, sodass er ihr mitteilte, dass er sie einstellen wolle. Sie solle ihm ihre E-Mail-Adresse geben, dann würde er ihr die nötigen Unterlagen zukommen lassen. Die Frau antwortete jedoch, dass sie weder einen Computer noch eine E-Mail-Adresse habe. Der Personalleiter war verwundert. Das sei doch heutzutage gar nicht mehr möglich, entgegnete er verständnislos. Ohne E-Mail-Adresse existiere sie virtuell ja gar nicht und deswegen

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