Der glueckliche Manager
und Glück einstellt.
Leider kann man seine Partner im Berufsleben nicht beliebig auswählen, so muss man versuchen, die eigenen Sympathiewerte, aber auch die der anderen zu erhöhen. Man muss also für sich werben und auf die anderen zugehen. Eine gewisse Nähe in der Zusammenarbeit führt dazu, dass man mehr über die anderen erfährt, über ihre Herkunft, die familiären Hintergründe, Lebensumstände, Einstellungen. Das hilft vermutlich nicht bei der täglichen Arbeit, führt aber doch zu mehr Verständnis. Wenn sich Menschen persönlich kennen und schätzen, gehen gemeinsame Aktionen viel leichter von der Hand. Die Teamarbeit macht dann Spaß. Und die emotionale Intelligenz und Kompetenz werden gefördert. Wie empfindet man die Partner – berechenbar und verlässlich? Wie ist es um die Kommunikation bestellt? Können wir offen und vertrauensvoll miteinander sprechen? Und schließlich: Sind die Lasten ebenso gerecht verteilt wie die Vorteile, die aus dem gemeinsamen Handeln resultieren?
Im Berufsleben muss nicht zwangsweise eine Freundschaft entstehen, aber auf jeden Fall ist gegenseitiger Respekt wichtig für die Zusammenarbeit. Das geht nicht von heute auf morgen. Der Aufbau einer Bindung ist ein langfristiger Prozess, der Zeit und emotionale Energie verlangt.
Ein Manager eines Großunternehmens hat mir gesagt: »Es ist wichtig, dass man Kollegen kennt, die so ungefähr die gleichen Werte und Vorstellungen vertreten wie man selbst. Dann kann man auch mal neue Vorschläge umsetzen. Man benötigt Allianzen, die Unterstützung von Gleichgesinnten. Man muss sich für die anderen Zeit nehmen und auch einmal persönliche Gespräche führen.«
Aber in vielen Unternehmen herrscht leider Konkurrenzdenken vor. Jeder will Karriere machen und mehr erreichen. Jeder achtet nur auf seine Aufgabengebiete, aber die Interaktionen darüber hinaus und vernetztes Denken fallen aus.
Für einen Manager sind also die sozialen Beziehungen im Unternehmen von großer Bedeutung. Wenn er sie sorgfältig pflegt, profitiert er selbst am meisten davon, denn je besser sich die Kollegen verstehen, desto intensiver denken sie mit und haben das Gesamtwohl des Unternehmens im Blick. Ein aufeinander eingespieltes Team setzt mehr in Bewegung als viele Einzelkämpfer. Auch für jeden selbst ist ein funktionierendes Netzwerk sehr hilfreich. Aber wie funktioniert das konkret?
Netzwerke analysieren
Zunächst ist es wichtig, die Personen zu finden, die für einen selbst besonders wichtig sind. Dann sollte man die Beziehungen zu diesen Personen überprüfen. Wie gut kennt man die Kollegen? Wie schätzt man sie persönlich ein und wie innerhalb ihres Aufgabengebietes? Wie findet man den besten Zugang zu ihnen? Gibt es gemeinsame Interessen? Rechtzeitig sollte man die eigenen Empfindungen gegenüber diesen Personen reflektieren, um zu sehen, ob eine langfristige Zusammenarbeit eher schwierig oder erfolgreich sein wird.
Bindungen intensivieren
Bindungen funktionieren nicht von selbst. Sie entwickeln sich nur, wenn man auch an ihnen arbeitet und sich im eigenen Interesse im Unternehmen darum kümmert. Die Mitarbeiter sind ohnehin Teil der Arbeitsaufgabe für eine Führungskraft. Wichtig sind aber die Kollegen, deren Respekt man sich erarbeiten sollte. Und natürlich geht es um eine gute Beziehung zu den Vorgesetzten. Der Chef muss einen nicht »lieben«. Es geht darum, ein offenes, ehrliches, respektvolles Verhältnis aufzubauen. Wenn man eine Vertrauensbasis schaffen kann, dann ist es leichter, die eigene Persönlichkeit unverkrampft zu entfalten. Immerhin besagen Umfragen, dass die meisten Mitarbeiter unter der Beziehung zu ihrem Vorgesetzten leiden.
Gemeinsam handeln
Das Handeln im Team ist besonders wichtig. Wie wäre es, bei einem »entschärften Ernstfall« das »Zusammen« zu üben, also bei einer Mitarbeiterveranstaltung mit einer Rallye, beim Rafting oder im Klettergarten? Hier und dort entsteht Sympathie, jemand erweist sich als besonders einsatzbereit, und ein anderer legt ein ungeheures Durchhaltevermögen an den Tag. Man lernt seine Partner gut einzuschätzen. Aber man muss sich selbst natürlich auch für die anderen Kollegen öffnen. Je natürlicher das geschieht, desto besser.
Ich kann mich gut erinnern, dass einer meiner Chefs seinen ganzen Führungskreis zu einem Wochenende in die Toskana eingeladen hatte. Es war ein einfaches Programm und doch war alles dabei: eine kleine Wanderung, eine Besichtigung, ausgesprochen gutes Essen
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