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Der goldene Buddha

Der goldene Buddha

Titel: Der goldene Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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schnallte ihn los und wartete, bis der Motor sich etwas abgekühlt hatte. Dann schaltete er alles aus und wartete, bis der Rotor sich nicht mehr drehte. Danach stieg er aus und lief um die Kanzel herum zur Pilotentür. Mit Gampos Hilfe trug er Gert in das Zelt.
    Dort schnitt Murphy den Overall seines Freundes auf.
    Der nasse Stoff war leuchtend rot, und die Wunde blutete immer noch.
    »Sir«, sagte der Pilot der Gulfstream, »wir befinden uns im Landeanflug.«
    Cabrillo schaute aus dem Fenster. Von den ausgebrannten Wracks am Rand des Flughafens Gonggar stieg weiterhin Rauch auf. Die Sonne stand über dem Horizont, und in fast hundert Kilometern Entfernung ließ sich die Stadt Lhasa erahnen. Als er den Gang entlang und durch die offene Cockpittür nach vorn blickte, sah er ein schwerfälliges silbernes Flugzeug, das sich soeben von der Startbahn erhob. Auf der Straße, die vom Flughafen wegführte, fuhren mehrere Lastwagen.
    Die Gulfstream befand sich zweihundert Meter vor und dreißig Meter über der Landebahn. Gleich darauf berührten die Reifen mit einem Quietschen den Asphalt. Der Pilot rollte zum Terminal und hielt an. Die Turbinen liefen noch, als Cabrillo ausstieg.
    Vorsitzender Legchog hatte einen Klebestreifen vor den Augen, und auch die Hände waren ihm mit Klebeband auf den Rücken gefesselt worden. Der dunkelhaarige Mann, der in sein Schlafzimmer eingedrungen war, zerrte ihn hastig voran.
    Legchog hörte den Lärm einer größeren Menschenmenge. Dann ertönten in einiger Entfernung Schüsse.
    Ein Hubschrauber näherte sich.
    King verfolgte durch das Zielfernrohr, wie Reyes den Vorsitzenden durch die Menge führte und dann den DungkarSoldaten befahl, die Leute von der Landezone fern zu halten. Er wandte sich zur anderen Seite und konnte von seiner erhöhten Position aus die gepanzerten Mannschaftstransporter beobachten. Die tibetische Menge versuchte sie aufzuhalten und wurde mit Maschinengewehrsalven niedergemäht. Der vorderste Transporter fuhr eine schmale Straße hinunter und jagte die Fliehenden vor sich her. King sah, wie das Fahrzeug einen der Freiheitskämpfer überrollte. Der Mann wurde zerquetscht wie ein Frosch auf einer Eisenbahnschiene.
    King griff in seine Tasche, nahm ein Magazin mit panzerbrechender Munition und steckte es in das Präzisionsgewehr vom Kaliber 50. Der Helikopter setzte gerade zur Landung an, als er das Feuer eröffnete.
    Zehn Schuss in sieben Sekunden. Dann noch einmal zehn, um sicherzugehen.
    Der vordere Transporter kam schlagartig zum Stehen, und die nachfolgenden mussten ebenfalls anhalten.
    Der Lärm des Hubschraubers dröhnte in Legchogs Ohren.
    Jemand zog ihn hinein und stieß ihn auf einen Sitz. Dann nahm jemand neben ihm Platz. Er sog den Geruch ein. Es war der dunkelhaarige Mann, der ihn aus der Sicherheit ins Unbekannte verschleppt hatte.
    Der Hubschrauber hob ab.
    »Die bleiben über uns schweben, und wir klettern hinein«, sagte King zu seinem Dungkar-Assistenten.
    »Mr. Sir«, sagte der Tibeter, »darf ich bleiben?«
    »Was hast du vor?«, fragte King.
    Der Tibeter deutete auf seine Landsleute, die auf den stehenden Transporter stiegen.
    Der Helikopter hatte das Dach fast erreicht. King griff in seine Tasche und holte einen schwarzen Stoffbeutel heraus.
    »Das sind Handgranaten«, sagte er. »Weißt du, wie man damit umgeht?«
    »Den Metallring ziehen und weglaufen?«, fragte der Dungkar lächelnd.
    »Du hast’s erfasst«, sagte King, »aber achte darauf, dass deine Leute weit genug weg sind – diese Dinger reißen einen Menschen in kleine Fetzen.«
    Der Hubschrauber war nun über dem Dach und ging tiefer.
    Der Tibeter nahm den Beutel und machte sich auf den Weg.
    »Danke, Sir«, rief der Dungkar-Soldat.
    »Viel Glück«, erwiderte King. Aus dem Helikopter reckten sich ihm zwei Hände entgegen. Er trat auf die Kufe, duckte sich und stieg ein.
    »Wie ist es gelaufen?«, fragte Reyes, nachdem sie die Tür geschlossen hatten und der Hubschrauber den Flughafen ansteuerte.
    »Du weißt doch, wie das so ist«, erwiderte King müde. »Wir schaffen bis zum Mittagessen mehr als die meisten Leute am ganzen Tag.«
43
    »Eddie«, sagte Cabrillo, »das war bislang erstklassige Arbeit.«
    Aus Norden wehte ein kalter Wind. Er roch nach Wäldern und Gletschern, Flugbenzin und Schießpulver. Cabrillo zog den Reißverschluss seiner Lederjacke hoch und holte ein weißes Taschentuch hervor, um sich die Nase zu putzen.
    »Vielen Dank«, sagte Seng. »Im Augenblick sieht es

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