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Der goldene Buddha

Der goldene Buddha

Titel: Der goldene Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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geplante Anwendung preiszugeben, aber der Mann hatte ihm ins Gesicht gelacht und sich aufgeplustert.
    Ein Gewissen zählte demnach nicht zu Legchogs Tugenden.
    »Fesseln«, sagte Cabrillo.
    Bis jetzt hatte er sich respektvoll verhalten und Legchog gestattet, einfach auf einem Stuhl vor ihm zu sitzen – nun war es an der Zeit, die notwendigen Informationen zu erlangen. Seng und Gannon fixierten seine Arme und Beine mit Klebeband an dem Stuhl.
    »Bereite die Spritze vor«, sagte Cabrillo zu Huxley.
    »Was soll das?«, protestierte Legchog.
    »Ich habe Sie höflich darum gebeten, sowohl die Chinesen in Tibet als auch die einheimische Bevölkerung vor Schlimmerem zu bewahren, aber Sie haben sich geweigert«, sagte Cabrillo.
    »Wir haben ein Serum, das Ihnen die Zunge lösen wird. Glauben Sie mir, Sie werden uns alles anvertrauen, von Ihrer ersten bewussten Erinnerung bis zu Ihrem letzten sexuellen Erlebnis. Es gibt dabei nur ein Problem: Wir schaffen es manchmal nicht, die richtige Dosis zu finden. Zu viel, und wir löschen Ihr Gedächtnis aus, als würde jemand mit einem nassen Tuch eine Tafel abwischen. Um diesen Effekt zu vermeiden, erhöhen wir die Dosis normalerweise in winzigen Schritten – aber Sie sind ein Scheißkerl, also verzichten wir diesmal darauf.«
    »Sie lügen«, sagte Legchog hörbar beunruhigt.
    »Julia«, sagte Cabrillo, »zwanzig Kubikzentimeter in den Arm des Leutnants, bitte.«
    Huxley ging zu dem chinesischen Offizier, der noch immer an seinen Stuhl gefesselt war, und ließ etwas Flüssigkeit aus der Spritze schießen, bis die Menge stimmte. Mit einem Tupfer desinfizierte sie eine Stelle an seinem Oberarm und verpasste ihm dann die Injektion. Cabrillo achtete auf seine Armbanduhr und wartete fünfzehn Sekunden ab.
    »Name und Geburtsort, bitte«, sagte er dann.
    Der Leutnant nannte die gewünschten Daten, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Wie viele Soldaten sind in Lhasa stationiert?«
    »Es waren ungefähr achttausendvierhundert«, sagte der Leutnant. »Sechstausend wurden nach Norden geschickt, also bleiben noch zweitausendvierhundert. Von denen sind etwa zweihundertfünfzig krank oder verletzt. Geblieben sind die folgenden Einheiten: Kompanie S, Kompanie L …«
    »Das reicht«, unterbrach ihn Cabrillo.
    »Es macht mir nichts aus«, versicherte der Leutnant lächelnd.
    »An schweren Waffen stehen zur Verfügung: vier Panzer des Typs T-59 …«
    »Vielen Dank«, sagte Cabrillo.
    Legchog starrte den Leutnant entsetzt an.
    »Julia«, sagte Cabrillo langsam. »Bereite bitte hundert Kubikzentimeter vor.«
    Legchog fing an zu reden und hörte erst nach fast einer halben Stunde wieder damit auf.
    Cabrillo überflog die Notizen, die er sich während der Aussage gemacht hatte. Er ging zu Seng, zeigte ihm einen Punkt auf der Landkarte und betrachtete dann ein Satellitenbild der Gegend.
    »Diesen Einsatz leite ich persönlich«, sagte er langsam. »Ich brauche ein Dutzend Männer, Luftunterstützung und irgendeine Möglichkeit, das Gas zu vernichten.«
    »Ich habe mich im Hangar umgesehen«, sagte Gannon.
    »In der Waffenkammer gibt es zwei Benzinbomben.«
    »Die dürften genügen«, erwiderte Cabrillo.
    Stanley Ho mochte ein Anwesen in Macau besitzen und nach außen wie ein ehrbarer Bürger wirken, aber in Wahrheit unterschied ihn nicht viel von einem brutalen Gewaltverbrecher.
    Seit ihm klar geworden war, dass Winston Spenser ihn mit dem goldenen Buddha hereingelegt hatte, konnte er in jeder wachen Minute nur noch an Rache denken. Es ging nicht bloß um den Betrug, sondern auch darum, dass er mit diesem Mann schon viele Male zusammengearbeitet hatte. Spenser hatte ihn angelächelt und ihm dann einen Dolch in den Rücken gestoßen.
    Für Ho bedeutete das, dass Spenser ihn die ganze Zeit an der Nase herumgeführt hatte, dass die vermeintliche Freundlichkeit und all die Schmeicheleien des Kunsthändlers nur dazu dienen sollten, den einen großen Coup vorzubereiten. Ho hatte sich übertölpeln lassen – und das hasste er am meisten.
    Er war höchstpersönlich zur Einwanderungsbehörde von Macau gegangen und hatte den Beamten bestochen, um eine Liste all derjenigen zu erhalten, die das Land am Tag nach dem Diebstahl verlassen hatten. Nach einer gründlichen Durchsicht waren drei mögliche Personen übrig geblieben. Dann hatte Ho beim Führer der örtlichen Triade drei Männer angeheuert und sie nach Singapur, Los Angeles und Asuncion in Paraguay geschickt. Die ersten beiden Fälle erwiesen sich als

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