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Der goldene Buddha

Der goldene Buddha

Titel: Der goldene Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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vollständigeren menschlichen Wesen geformt.
    1959 hatten die Chinesen ihn gezwungen, aus seiner Heimat nach Indien zu fliehen. 1989 war ihm der Friedensnobelpreis verliehen worden, weil er beständig für die friedliche Befreiung seines Landes gearbeitet hatte. In einer Welt, in der ein hundert Jahre altes Haus bereits als historisches Bauwerk galt, wurde dieser Mann als die vierzehnte Inkarnation eines früheren geistlichen Führers verehrt.
    Gegenwärtig reiste der Dalai-Lama auf den Schwingen seines Geistes zurück nach Hause.
    Winston Spenser war müde und gereizt. Er hatte seit dem Aufbruch aus London keine Ruhe gefunden, und sein Alter sowie die langwierige Reise forderten ihren Tribut.
    Die Citation X kam am Ende des Rollfelds zum Stehen. Der Pilot öffnete die Tür und klappte die Treppe herunter. Spenser stieg aus. Das gepanzerte Fahrzeug stand mit geöffneten Hecktüren nur wenige Schritte entfernt und wurde von zwei schwarz uniformierten bewaffneten Posten bewacht. Die Männer sahen so freundlich wie ein Lynchmob aus. Einer von ihnen trat vor.
    »Wo ist das Objekt?«, fragte er ohne Umschweife.
    »In einer Kiste in der Kabine«, sagte Spenser.
    Der Mann winkte seinen Partner heran.
    In genau diesem Moment betrat Gunderson die Stufen.
    »Wer sind Sie?«, fragte einer der Posten.
    »Ich bin der Pilot.«
    »Zurück mit Ihnen ins Cockpit, bis wir fertig sind!«
    »He!«, protestierte Gunderson, als der Größere der beiden ihn am Arm packte, ins Cockpit stieß und die Tür zuknallte. Dann legten die Männer eine Rampe aus, die vom Flugzeug direkt in den Laderaum des Wagens führte. Sie schoben die Kiste zum Ausgang und gleich weiter in das Fahrzeug. Zu zweit konnten sie die Last nicht heben. Sobald die Ladung verstaut war, fuhr der Wagen ein Stück vor, damit sie die Hecktüren schließen konnten. Einer der Wachmänner verriegelte soeben das Schloss, als Gunderson wieder auftauchte.
    »Ich werde das melden, darauf können Sie sich verlassen«, sagte der Pilot.
    Aber der Posten lächelte nur und stieg auf der Beifahrerseite ein.
    »Zum A-Ma-Tempel?«, fragte der Fahrer durch das offene Fenster.
    »Ja«, sagte Spenser.
    Der Mann deutete auf eine dunkelgrüne Mercedes-Limousine, die in der Nähe geparkt stand.
    »Sie sollen uns damit hinterherfahren.«
    Er kurbelte das Fenster hoch, legte den Gang ein und fuhr los.
    Spenser setzte sich ans Steuer der Limousine und folgte ihm.
    Der gepanzerte Wagen und die Limousine überquerten die Macau-Taipa-Brücke, fuhren am Autobahnkreuz ab, kamen am Hotel Lisboa vorbei und folgten der Infante D. Henrique, bis der Name sich änderte und die Straße fortan San Mo La hieß, die Neue Straße. Am Westzipfel der Insel bogen sie auf die kreuzende Rua das Lorchas ein und fuhren entlang der Küste nach Süden, Es sah hier aus wie in einem Abenteuerfilm. Auf dem Wasser trieben Dschunken und Sampans, und an der Küstenstraße reihten sich zahllose Geschäfte aneinander, in denen es alles Mögliche zu kaufen gab, von gerupften Hühnern bis zu silbernen Opiumpfeifen. Touristen schossen Fotos, während die Händler und ihre Kunden in abgehacktem Kantonesisch um die Preise feilschten.
    An der Gabelung zur Rua do Almirante Sergio hielten die Fahrzeuge sich halblinks, fuhren am Busbahnhof vorbei und erreichten das Gelände des im vierzehnten Jahrhundert erbauten A-Ma-Tempels. Es war der älteste Tempel von Macau. Er stand auf einem dicht bewaldeten Hügel, und man hatte von hier aus einen herrlichen Ausblick auf das Wasser. Der Komplex bestand aus insgesamt fünf Schreinen, zwischen denen sich gewundene Kiespfade erstreckten. Die Luft roch durchdringend nach Weihrauch.
    Spenser stieg aus und ging zu dem gepanzerten Fahrzeug. Im selben Moment entzündete jemand einen Knallfrosch, um die bösen Geister zu vertreiben. Spenser duckte sich instinktiv und blickte zum offenen Fenster des Fahrers empor.
    »Alles okay, Sir?«, fragte der Mann.
    »Ja«, sagte Spenser verlegen und richtete sich wieder auf.
    »Ich muss kurz hineingehen. Bitte warten Sie hier.«
    Der Fahrer nickte, und Spenser ging den Pfad hinauf.
    Er betrat den A-Ma-Tempel, ging zu einem rückwärtigen Raum, der vom Leiter der Mönche als Büro genutzt wurde, und klopfte an die Tür. Die Tür ging auf, und vor ihm stand ein kahl geschorener Mann in einem gelben Gewand und lächelte.
    »Mr. Spenser«, sagte er. »Sie kommen, um Ihre Kiste abzuholen.«
    »Ja«, sagte Spenser.
    Der Mönch läutete eine Glocke, woraufhin zwei weitere

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